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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Sie das?“ Ich warf ihm einen Blick der Marke Das kann doch wohl nicht wahr sein! zu, und er zuckte die Achseln. „Okay, Sie sind ein gottverdammter Blutsauger und wissen es eben.“
    Das klang doch ein wenig hart. „Ich ziehe den Ausdruck ‚fabelhaft gekleidete Kreatur der Dunkelheit' vor.“
    „Ist mir scheißegal.“
    Wenn nicht mein ganzes Leben nach dem Tode auf dem Spiel gestanden hätte, hätte ich diese Chance so was von genutzt und dem Kerl kräftig eins auf die Fresse gegeben. „Sensibilität, wissen Sie noch?“
    „Aber darum geht's doch. Ich bin nicht sensibel. Ich will auch gar nicht sensibel sein.“
    „Und was ist mit Ihrer Mutter? Ich bin sicher, sie würde sich freuen, diese sensible Seite an Ihnen zu sehen. Ich wette, sie würde Tränen der Freude vergießen, wenn Sie auf die Knie fielen, Carmen ihr schwarzes Herz zu Füßen legten und sie bäten, Sie zu heiraten.“
    „Und was ist, wenn sie dann merkt, dass ich ein JAK bin?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Bis dahin hat sie Ihre freundliche Seite längst kennengelernt“ - oder so - „und wird sich versöhnlich zeigen. Möglicherweise lernt sie Ihre Machoseite sogar noch richtig schätzen, wenn sie sich erst mal daran gewöhnt hat.“
    „Meinen Sie?“
    „Alles ist möglich. Aber das werden Sie nie erfahren, wenn Sie sich hier draußen verkriechen. Jetzt stecken Sie ihr schon den Ring an und bringen Sie's hinter sich.“
    „Wir könnten ja eine lange Verlobungszeit haben. Meine Ma hat eigentlich nie was davon gesagt, dass sie dafür betet, dass ich heirate. Sie wollte nur, dass ich mich endlich verlobe.“
    „Voila. Ihre Gebete wurden erhört.“
    „Genau.“ Er stand auf. „Wir müssen ja nicht mal ein Datum festlegen. Wir können uns erst einmal richtig kennenlernen. Ich bekomme die Chance rauszufinden, ob ihre Titten wirklich echt sind, und sie erfährt, wer ich eigentlich bin, und kann sich schon mal dran gewöhnen.
    Vorausgesetzt natürlich, ihre Titten sind echt.“
    „Das klingt doch nach einem Plan.“
    „Natürlich darf ich ihr nicht zu viel auf einmal zumuten.
    Ich muss den Kofferraum zuerst mal leer und sauber halten. Und das Handschuhfach. Ich werde die Dinge einfach langsam angehen, damit sie sich nach und nach eingewöhnt. Und ehe Sie sichs versehen, hält sie schon die Taschenlampe für mich, während ich Ihnen die Fangzähne ziehe.“
    „So ist's recht.“ Was sagte ich da?
    Das, was du sagen musst. Keine Verlobung, kein Deal. Kein Deal, kein Leben nach dem Tode mehr.
    „Ich mach's.“ Er griff nach meiner Hand. „Kommen Sie.“
    „Oh nein. Das ist ein Moment, der ausschließlich den Freunden und der Familie vorbehalten ist. Ich würde im Traum nicht daran denken, mich aufzudrängen -“
    „Und ob Sie sich aufdrängen werden.“ Er nagelte mich mit seiner Ray Ban fest. „Nur für den Fall, dass sie Nein sagt. Wenn das nämlich passiert, habe ich einen Pflock hier, auf dem Ihr Name geschrieben steht.“
    Einige Minuten später stand ich daneben, als Vinnie auf Carmen zuging. Er erledigte den Teil mit dem Ring, sehr zu Carmens Überraschung, und sie brach in Tränen aus.
    Tränen des Glücks, Gott sei Dank. Vinnie steckte ihr den Ring an den Finger und legte ihr den Arm um die Taille, und ein paar Sekunden später brachte eine zu Tränen gerührte Mama Balducci einen Toast auf die beiden aus.
    „Ich glaube, wir beide haben uns noch nicht kennengelernt“, sagte Mama, als ich vortrat und meine Glückwünsche aussprach, nachdem sich der größte Trubel gelegt hatte. Unsere Blicke trafen sich, und in den dunkelbraunen Tiefen ihrer Augen blitzte eine Art Erkennen auf.
    „Eine Freundin einer Freundin einer Freundin“, erklärte Vinnie eilig, noch bevor ich meinen Mund aufmachen konnte. „Sie ist die Cousine des Ehemanns von Martin Morellis Schwester. Wir kennen uns schon seit Urzeiten.
    Ich hab sie grad im Feinkostladen getroffen und zur Torte eingeladen. Ehrlich, Ma“, fügte er hinzu, als sie ihn anstarrte, als hätte er ihr gerade erzählt, der Hund habe sein Zeugnis aufgefressen.
    „Mit Panna Cotta“, murmelte ich. „Das esse ich am allerliebsten.“
    Aber Teresa war nicht überzeugt. Irgendetwas an mir gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie hatte das deutliche Gefühl, dass ich jemand vollkommen anderes war, als Vinnie ihr weismachen wollte.
    „Wo ist denn nun die Torte?“ Ich drehte mich so schnell um, dass die Verbindung zu ihren Gedanken unterbrochen war, und blickte mich fieberhaft um. „Ich bin

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