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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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besuchen möchtest, mein Freund ?«, fragte Damon und zog die Augenbrauen hoch.
    »O h, bitte!«, rief Violet und klatschte in die Hände.
    »W ir werden sehen«, sagte ich steif.
    »V iolet, würden Sie denn gern kommen?« Typisch Damon. »S tefan wird bestimmt vorbeischauen, wenn er es sich zwischen seinen Moralpredigten, seiner Shakespeare-Lektüre und seiner Detektivarbeit einrichten kann.«
    »D etektivarbeit?«, wiederholte Violet verwirrt.
    »V ergessen Sie es, meine Liebe«, meinte Damon. »I ch beliebte zu scherzen.«
    »E in langweiliger Scherz«, warf ich ein. »V iel interessanter ist Damons Liebe zum Drama. Sie sollten ihn dazu bringen, über jene Darbietungen zu sprechen, die er bereits gegeben hat.«
    »S ie sind auch Schauspieler?«, fragte Violet.
    »W ir werden uns morgen auf dem Fest– übrigens ein Picknick– weiter darüber unterhalten!«, gab Damon zurück, offensichtlich verärgert. Nun, gut. Dann standen wir uns wenigstens in dieser Hinsicht in nichts nach.
    »S ehr gerne!«, sagte Violet eifrig.
    »W ir sollten jetzt besser gehen«, bemerkte ich sanft, ergriff Violets Arm und geleitete sie durch das Gedränge zur Tür hinaus.
    Als ich die frische Luft auf meinem Gesicht spürte, stieß ich einen Seufzer der Erleichterung aus, die angespannte, stickige Atmosphäre hinter mir gelassen zu haben. Ich versuchte, nicht mehr an Damon zu denken. Ich konzentrierte mich auf das Summen der Gaslampen über uns und auf das Rauschen der Blätter und die raschen Schritte der Fußgänger– jene Alltagsgeräusche, die ich aufgrund meiner Vampirsinne um ein Vielfaches verstärkt hörte, aber selten würdigte.
    Sobald wir wieder in unserer Hotelsuite waren, legte sich Violet erschöpft ins Bett und ich deckte sie sanft zu. Ihre Augen waren schon geschlossen, noch bevor ihr kastanienbrauner Schopf in das seidene Kopfkissen sank.
    Ich brauchte länger, um einzuschlafen. Auf den Straßen von London herrschte immer noch reges Treiben und wann immer ich die Augen schloss, bildete ich mir ein, von draußen Damons Lachen zu hören.

Kapitel Neun

    Ich bin immer ein Bruder gewesen. Dieser Teil von mir lässt mich niemals los. Der Gedanke daran überfällt mich ungeheißen, spät in der Nacht oder auf der Suche nach Beute.
    Als ich auf die Welt kam, war mein Bruder bereits da und ab diesem Zeitpunkt immer an meiner Seite. Er war es, mit dem zusammen ich die Welt erkundete, gegen den ich rebellierte und der zu sein ich mir gelegentlich wünschte.
    Damon dagegen war nicht immer ein Bruder. Als Ältester hatte er eine Zeitlang allein mit unseren Eltern gelebt. Er hatte nicht von Anfang an das Gefühl gehabt, stets mit jemandem verglichen zu werden. Er wusste nicht, wie es ist, nach der Sonne zu streben, ohne je aus dem Schatten des anderen herauszukommen.
    Als älterer Bruder zeigte er mir alles, drängte mich, ein Pferd zu reiten, vor dem ich Angst hatte, oder ein Mädchen zu küssen, von dem ich fürchtete, dass es meine Gefühle nicht erwidern würde. Und ich, der jüngere, beobachtete ihn mit großen Augen.
    Und selbst jetzt kann ich mich nicht von ihm befreien. Ich kann nicht aufhören, der jüngere Bruder zu sein, und bewundere ebenso ängstlich wie ehrfürchtig die einzigartige Stärke von Damon Salvatore.
    »W ie sehe ich aus?«
    Ich erwachte, als Violet in den Raum getänzelt kam; sie trug eines ihrer neuen Kleider, hellblau, mit einem Reifrock darunter, der bei jedem Schritt raschelte.
    »S ie sehen entzückend aus«, antwortete ich, während ich mich aufrichtete und die Arme über den Kopf reckte. Ich konnte kaum glauben, dass ich bis nach Sonnenaufgang geschlafen hatte; für gewöhnlich war ich hellwach, lange bevor die Sonne aufging. Aber trotz all meiner aufgewühlten Gedanken war ich auf dem bequemen Sofa in einen tiefen, traumlosen Schlaf gesunken.
    Ich fragte mich, was wohl gerade in Abbott Manor geschah, wer sich um die Hühner und das Vieh kümmerte. Ich stellte mir Oliver vor, wie er aus dem Fenster schaute und darauf wartete, dass ich nach Hause kam, um ihn auf die Jagd mitzunehmen. All das war jetzt Welten entfernt.
    »W as denken Sie, um wie viel Uhr wir aufbrechen sollten?«, fragte Violet.
    »W ohin?«, gab ich zurück und stellte mich absichtlich dumm. Ich hegte die leise Hoffnung, dass Damons Erwähnung des Picknicks in Grove House von den Unmengen Champagner der gestrigen Nacht aus Violets Gedächtnis gespült worden war.
    »N un, zu dem Fest, zu dem Ihr Freund uns eingeladen hat. Wir gehen

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