Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
lächelte mich nur träge an. Ich trat von einem Fuß auf den anderen und beäugte ihn argwöhnisch. Hier in London schien es, als sagten alle– und insbesondere Damon– niemals das, was sie eigentlich meinten.
    »N un, Sie werden feststellen, dass es unserer Stadt nicht gerade an Damen in Nöten mangelt«, bemerkte Samuel trocken. »I ch nehme an, Sie haben von dem Mörder gehört?«
    »D em Mörder?«, hakte ich nach und hoffte, nicht allzu interessiert zu klingen. Bei dem schrecklichen Wort drehten sich mehrere Gäste um und starrten mich an.
    »W ie es aussieht, hat er gestern Nacht wieder zugeschlagen. Der Ripper, so wird er in den Zeitungen genannt. Laut Presse könnte er durchaus ein Schlachter sein, so wie er seine Opfer aufschneidet.« Charlotte rümpfte die Nase, als sie über den Rasen auf uns zukam. Alle, die zugehört hatten, erschauderten. Allein der Name– Ripper – wirkte wie eine Gewitterwolke an diesem idyllischen Sommertag. Es fühlte sich an, als sei die Temperatur um zwanzig Grad gesunken.
    Der Ripper. Gestern Nacht. Ich versuchte, Damons Aufmerksamkeit zu erregen, aber er wich meinem Blick aus. Er war gestern Nacht auf der Party gewesen. Es sei denn … meine Gedanken wirbelten durcheinander.
    Charlotte legte Damon besitzergreifend den Arm um die Taille. »I ch bin froh, dass ich jemanden habe, der mich beschützt. Es ist einfach schrecklich.«
    Ich schaute zu Violet hinüber. Sie lauschte mit großen Augen, während die Eisenkrautphiole noch immer an ihrem Hals glänzte. Gut.
    »W er war das Opfer?«, erkundigte ich mich.
    »E ine weitere Prostituierte. Irgendein Niemand«, meinte ein stämmiges Mädchen und zuckte die Achseln, als sei die ganze Angelegenheit zu schmutzig, um sie näher zu erörtern.
    Samuel zog eine Zeitung aus seiner Weste und schlug sie demonstrativ auf. »D as sagt Jane nur, weil der Mörder sie aus den Nachrichten verdrängt. Plötzlich wird der Gesellschaftsteil einfach gekürzt, um der Mordberichterstattung Platz zu machen.« Er schenkte dem Mädchen ein sarkastisches Lächeln.
    »W ie war ihr Name?«, fragte Violet zittrig.
    »D er Name des Opfers? Warum sollte das eine Rolle spielen?«, fragte das Mädchen namens Jane gelangweilt.
    »A nnie irgendwas«, sagte Samuel, während er den Bericht in der Zeitung überflog.
    Violets Schultern sackten vor Erleichterung herunter und ich schloss dankbar die Augen. Cora lebte noch. Noch.
    »A ber wie auch immer sie heißt, es ist ziemlich schrecklich, nicht wahr?«, meldete sich Lord Ainsley wieder zu Wort. Er schauderte. »G ott sei Dank sucht er sich seine Opfer nicht unter unseresgleichen. Dann würden wir uns richtige Sorgen machen«, fügte er mit einem lauten Lachen hinzu. Ich warf Violet, die neben Charlotte getreten war, einen Blick zu. In ihrem neuen Kleid wäre niemand auch nur im Traum auf die Idee gekommen, dass sie nicht zur Oberschicht gehören könnte. Trotzdem drehte sich mir bei Lord Ainsleys geringschätziger Bemerkung der Magen um.
    »D er Ripper hat einen Brief an den Courier geschrieben«, berichtete Samuel. »I ch werde ihn vorlesen.« Er setzte sich auf einen der weißen Stühle, schlug die Beine übereinander und räusperte sich. »A ls Absender gibt er an: aus der Hölle …«
    Die Worte dröhnten in meinen Ohren und ich suchte taumelnd irgendwo Halt. Ich bekam keine Luft mehr. Aus der Hölle. Vielleicht war es ein Zufall, aber ich glaubte nicht daran. Alles deutete auf Klaus oder Lucius hin– oder auf jemanden, der vielleicht noch schlimmer war als die beiden? Ich klammerte mich an der Tischkante fest und spürte, dass Violet sich umdrehte und mich anstarrte.
    » A us der Hölle …aber ist das wirklich eine schlimmere Adresse als Whitechape l ?« Samuel schnaubte.
    »I ch bin nie dort gewesen«, bemerkte ein hübsches, rothaariges Mädchen und nahm einen großen Schluck Champagner. »I st es so schrecklich, wie alle sagen?«
    »N och schlimmer!«, erwiderte Samuel in das allgemeine Gelächter hinein. Er blickte wieder in die Zeitung. »S cotland Yard und die Londoner Polizei haben rund um die Uhr gearbeitet, aber es gibt nur wenig Hinweise auf den grausamen Täter und…«
    Ich ertrug es nicht länger zuzuhören und stahl mich ein paar Schritte davon. Aus der Entfernung wirkte die Szene so idyllisch: eine Gruppe wohlhabender, sorgloser junger Freunde, die ihre Privilegien genoss. Was sie alle wohl tun würden, wenn sie wüssten, dass ein Ungeheuer in ihrer Mitte weilte? Wenn auch nicht jenes, über

Weitere Kostenlose Bücher