Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
das Mädchen ertrunken ist. Sie hatte eine Menge Alkohol im Blut, und in ihren Lungen war Wasser. Die Schwellungen hätten von einem Kunden kommen können, schließlich arbeitete sie in einem rauen Milieu. Sie hatte keinen Zuhälter, also konnten wir uns auch nicht gleich auf einen Verdächtigen einschießen.«
      Banks nickte und blies Rauchkringel aus. »Mit dem Addison-Fall sind wir auch nicht weitergekommen«, sagte er. »Nichts hat ihn mit Oxford verbunden, außerdem konnten wir nicht rausfinden, warum er in Swainshead war. Auf jeden Fall bis jetzt nicht. Was zum Teufel hat er wohl rausgefunden?«
      »Kann alles Mögliche gewesen sein«, erwiderte Folley. »Vielleicht hat er den Pub gefunden, in dem sie zuletzt gewesen war, und einen Dealer aufgespürt, der die Polizei schon hundert Meter gegen den Wind gerochen hätte.«
      »Hatte sie Drogen genommen?«
      »Nicht als sie starb, nein. Aber sie hatte schon Ärger deswegen gehabt. Nichts Ernsthaftes, hauptsächlich Pillen. Wenn Addison durch all ihre Stammlokale geschnüffelt ist und mit jedem gesprochen hat, den sie kannte, ihr Foto rumgezeigt und mit ein bisschen Geld rumgewedelt hat ... Alan, du weißt so gut wie ich, dass die Kerle, die außerhalb des Gesetzes operieren, bessere Möglichkeiten haben. Er muss irgendwo den Namen deines Mannes aufgeschnappt haben und ist dann losgezogen, um ihn zu befragen.«
      »Ja. Es ist eine verdammte Schande, dass er nicht professioneller vorgegangen ist.«
      »Wie meinst du das?«
      »Wenn er nur erst den Duggans erzählt hätte, was er herausgefunden hat, bevor er nach Yorkshire losgestürmt ist. Wenn er nur eine Art Bericht angelegt hätte ...«
      »Er muss ziemlich eifrig gewesen sein«, sagte Folley. »Diese Privatschnüffler sind manchmal so.«
      In dem Moment kam Hatchley aus Woodstock zurück. »Beschissene Zeitverschwendung«, brummte er, ließ sich auf einen Stuhl fallen und durchwühlte seine Taschen nach Zigaretten.
      »Nichts?«, fragte Banks.
      »Nichts. Aber nach Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, haben Sie das große Los gezogen. Habe ich recht?«
      »Haben Sie.« Er erzählte Hatchley von seinem Gespräch mit den Duggans.
      »Das war's dann also?«
      »Sieht so aus. Stephen Collier muss dieses junge Mädchen, Cheryl Duggan, aufgelesen und etwas mit ihr getrunken haben und ist dann mit ihr zu den Wiesen am Fluss gegangen, um Sex zu haben. Für die Jahreszeit war es ungewöhnlich warm. Er wurde ein bisschen grob, sie kämpften, und er ertränkte sie. Oder sie fiel in den Fluss, und er hat versucht, ihr zu helfen. Es könnte ein Unfall gewesen sein, aber er konnte es sich nicht leisten, mit einer solchen Situation in Verbindung gebracht zu werden. Vielleicht hatte er Drogen genommen, wir werden es nie erfahren. Möglicherweise war er nicht mal verantwortlich für die Schwellungen und die gewalttätige sexuelle Behandlung, die sie erdulden musste. Das kann auch ein früherer Kunde gewesen sein. Collier könnte sie sogar getröstet und zu überreden versucht haben, von der schiefen Bahn abzukommen. Ich schätze, die Darstellung wird immer davon abhängen, für was für einen Menschen man Stephen hält. Ein Fehler, ein schrecklicher Fehler, und drei Menschen mussten sterben. Himmel, es könnte sogar ein dummer Studentenstreich gewesen sein.«
      »Glauben Sie, er hat Selbstmord begangen?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. In seiner Verfassung, wenn er die ganze Zeit diese Schuld mit sich rumgetragen hat, könnten Selbstmord und Unfalltod auf das Gleiche rauslaufen. Es spielte auch keine Rolle mehr, er wurde einfach unvorsichtig. Katie Greenock sagte, er hätte geplant, Swainshead zu verlassen, und ich nehme an, es war ihm ganz gleich, wie.«
      »Was machen wir jetzt?«, fragte Hatchley.
      Banks schaute auf seine Uhr. »Jetzt ist es halb drei«, sagte er. »Ich schlage vor, wir besuchen Stephens früheren Tutor und versuchen herauszufinden, ob es seine Art war, zu jungen Prostituierten zu gehen. Vielleicht finden wir ein paar Hinweise darauf, was wirklich passiert ist, wer für was verantwortlich war. Dann machen wir uns auf den Heimweg. Wir könnten es bis um neun schaffen, wenn wir früh genug losfahren.« Er drehte sich zu Folley und streckte seine Hand aus. »Nochmals danke, Ted. Du hast uns sehr geholfen. Wenn ich mich mal revanchieren kann ...«
      Folley lachte. »In Swainsdale? Du machst wohl Witze. Aber trotzdem danke. Lass uns mal

Weitere Kostenlose Bücher