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04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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schickte Banks Hatchley los, um Richmond anzufunken. Dann stand er für einen Moment draußen vor dem Pub und atmete die frische Luft ein. Der 1. Juni, wieder ein herrlicher Tag. Niemand konnte sagen, womit die Dales eine so lange Schönwetterperiode verdient hatten, doch der Radiostimme zufolge, die Banks zufällig hörte, war es bestimmt nicht der Verdienst der Cricketmannschaft von Yorkshire, die gerade mit 6 zu 74 gegen Somerset zurücklag.
      Banks wollte mit den Colliers sprechen, ging jedoch zuerst zurück in sein Zimmer, um sein Hemd zu wechseln. Als er die Treppen wieder hinabstieg, bemerkte er Mrs Greenock unten in der Diele, doch sie schien ihn gesehen oder gehört zu haben und schlich davon, ehe er sie erwischen konnte. Lächelnd ging er wieder auf die Straße. Er hätte ihr folgen und sie ohne Umschweife mit seinen Verdächtigungen konfrontieren können, entschloss sich aber stattdessen, sie weiter Katz und Maus spielen zu lassen, bis sie genug davon hatte.
      An diesem Nachmittag waren eine Menge Leute an den Ufern des Flusses Swain unterwegs. Drei Kinder fischten mit Netzen, die sie an Ruten befestigt hatten, nach Stichlingen, während ihre Eltern daneben auf Gartenstühlen saßen. Der Vater las mit einem geknoteten Taschentuch auf dem Kopf die Daily Mail, die Mutter strickte und schaute gelegentlich auf, um sicherzugehen, dass die Sprösslinge noch in Sichtweite waren.
      Die Dales wurden genauso bevölkert und laut wie die Küste, dachte Banks, als er über die Brücke ging. Etwas weiter in Richtung Lower Head lagerte sogar eine kleine Gruppe Teenager in Jeanswesten, auf denen hinten die Namen von Rockbands geschrieben standen. Zwei von ihnen, ein Junge und ein Mädchen, wie Banks annahm, wälzten sich gierig umarmt durchs Gras, während direkt neben dem Ohr eines anderen, der lang ausgestreckt dalag, scheppernde Musik aus einem Ghettoblaster plärrte.
      Banks wusste, dass viele seiner Kollegen rübergegangen wären, sie zum Gehen aufgefordert, wegen Ruhestörung angeklagt und nach Drogen durchsucht hätten. Doch trotz seiner persönlichen Abneigung gegen solche Jugendgangs und ihre Musik hatte es sich Banks zur Regel gemacht, niemals seine Macht als Polizist einzusetzen, um der Öffentlichkeit seinen Willen aufzudrücken. Denn schließlich waren sie jung, genossen das Leben und taten außer dem Lärm letztlich niemandem etwas an.
      Auf der Brücke kam Banks an den alten Männern vorbei und dachte, dass er sich bei Gelegenheit einmal mit ihnen unterhalten sollte. Sie schienen zum ständigen Inventar zu gehören, vielleicht hatten sie etwas gesehen.
      Am Wagen traf er Hatchley, und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Haus der Colliers.
      »Ist Ihnen aufgefallen«, sagte Banks, »dass Allen für jeden, mit dem er sprach, eine andere Geschichte zu haben schien? Er war betrübt, er war vergnügt. Er wollte zurück nach Hause kommen, er wollte es nicht.«
      »Vielleicht ist es aber auch so«, sagte Hatchley, »dass alle Leute, mit denen er geredet hat, eine andere Geschichte für uns haben.«
      Banks schaute den Sergeant anerkennend an. Eine Sache auszutüfteln, war nicht gerade seine starke Seite, aber manchmal konnte er einen ziemlich überraschen.
      »Guter Einwand«, sagte Banks. »Mal sehen, was die Colliers dem noch hinzuzufügen haben.«
      Gristhorpe hatte recht, das Haus der Colliers war ein viktorianisches Monstrum. Aber es besaß einen ganz eigenen, wenn auch grotesken Charme, dachte Banks, als er mit Hatchley über das Mosaikpflaster ging. Während der Baustil in den Dales größtenteils praktischer, einfacher Natur war, sollte dieses Haus Eindruck machen. Es musste der Urgroßvater gewesen sein, der es gebaut hatte, und er muss den Status der Colliers wahrlich hoch eingeschätzt haben.
      An der vertäfelten Tür läutete Banks die Klingel. Stephen Collier empfing sie mit missmutigem Blick. Er führte sie durch einen Flur mit hoher Decke in ein Wohnzimmer im hinteren Bereich des Hauses. Durch Verandatüren kam man auf eine Terrasse. In der Mitte der weitläufigen Grasfläche stand ein kunstvoll gemauerter Springbrunnen. Weiße Delphine und Engelchen kringelten sich um den Rand des Beckens.
      Das Zimmer selbst setzte sich deutlich von der äußeren Erscheinung des Hauses ab. Gebrochen weiße Wände schufen eine helle und geräumige Atmosphäre, in der die ultramodernen schwedischen Kiefer-, Chrom- und Glasmöbel kaum auffielen. Über einem blau

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