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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unkontrollierbar. Bei Hammer kommt noch hinzu, dass die Organisation von einem Verrückten angeführt wird. Husad ist ein Verrückter. Wenn er den Betrug bemerkt, wird er dich auf irgendeine unerfreuliche Art töten. Wenn er deinen Betrug nicht bemerkt, wird er dich trotzdem töten."
    Terence zog wieder an der türkischen Zigarette.
    „Du hast recht, ich wusste es schon. Ich werde den Wissenschaftler und das Kind herausholen. Dann werde ich Husad töten."
    „Mordversuche sind schon vorher gescheitert, zur Enttäuschung vieler."
    „Dieser eine nicht."
    Breintz spreizte seine Hände. „Ich stehe dir voll und ganz zur Verfügung."
    Mit einem letzten Nicken erhob sich Terence. „Wir bleiben in Verbindung."
    Terence wusste, bei jedem Einsatz für das ISS
    konnte er sein Leben verlieren. Dabei war es ihm nicht gleichgültig, ob er tot oder lebendig war.
    Terence hatte immer eine ganz klare Vorliebe fürs Leben gehabt. Er kannte ganz einfach die Risiken.
    Gerade in den letzten Tagen war es ihm noch wichtiger geworden, am Leben zu bleiben.
    Er hatte seinen Standpunkt über die
    Aussichtslosigkeit ihrer Beziehung nicht geändert.
    Doch er hatte akzeptiert, dass er mehr Zeit mit Gillian wollte. Er wollte ihr Lachen hören, er wollte beobachten, wie sie sich entspannte, er wollte - was er sich allerdings kaum eingestehen konnte -, dass sie sich um ihn mit derselben Tiefe und Hingabe sorgte wie üm ihre Familie.
    Es war dumm. Ganz sicher war es falsch für sie.
    Aber das war es, was er wollte. In sein Verlangen nach ihr mischte sich eine quälende Sehnsucht, mehr zu geben als das, wonach gefragt worden war, mehr zu nehmen, als gegeben worden war, Versprechungen zu machen und zu akzeptieren.
    Terence öffnete die Tür des Hotelzimmers und blieb verblüfft, dann wütend stehen.
    Gillian blickte auf, mit feuchten Augen und strahlendem Lächeln. „Terence, ich bin so froh, dass du wieder da bist. Diese Songs sind so schön.
    Ich habe sie alle zweimal gelesen und konnte mich immer noch nicht entscheiden, welcher mir am besten gefällt. Du musst sie mir vorspielen, damit ich ..."
    „Was zum Teufel gräbst du in meinen Sachen herum?"
    Der Ton überraschte sie. Sie starrte ihn einfach nur an, das Notizbuch lag in ihrem Schoß. Er kam zu ihr und entriss es ihr, da spürte sie die volle Kraft seiner Wut. Sie duckte sich nicht. Sie blieb einfach bewegungslos sitzen.
    „Ist dir vielleicht der Gedanke gekommen, dass ich - auch wenn ich für dich arbeite und mit dir schlafe - trotzdem ein Recht auf meine Privatsphäre habe?"
    Sie wurde sehr blass. „Es tut mir leid", brachte sie schließlich hervor. „Du warst so lange weg, und da wollte ich deine Sachen auspacken. Dabei sind mir die Flöte und das Notizbuch in die Hände gefallen."
    „Und du bist nicht auf den Gedanken gekommen, dass das, was im Notizbuch steht, privat sein könnte?" Er stand da mit dem Buch in der Hand, so verlegen, wie er noch nie in seinem Leben gewesen war. Was er geschrieben hatte, war direkt aus seinem Herzen gekommen. Und er hatte nicht beabsichtigt, es jemals mit einem anderen zu teilen.
    „Entschuldigung." Ihr Ton war jetzt formell und steif. Sie machte sich nicht die Mühe, ihm zu erklären, wie das Notizbuch hingefallen war, da er offensichtlich nicht an Erklärungen interessiert war.
    „Natürlich. Ich hatte kein Recht, in deinen Sachen herumzuwühlen."
    Er hatte auf einen Streit gehofft. Eine gute Schreierei, damit konnte er besser umgehen als mit seiner Verlegenheit. Nun machte ihn ihre ruhige Entschuldigung nur noch verlegener, und er fühlte sich einem Trottel gefährlich nahe. Er öffnete eine Schublade, warf das Notizbuch hinein und knallte sie wieder zu. „Wenn du dich das nächste Mal langweilst, lies ein Buch."
    Sie erhob sich. Sie hatte sich so unschuldig an den Worten gefreut, die zu schreiben dieser Mann fähig war. Nun wurde sie dafür bestraft, dass sie den geheimsten Teil von ihm entdeckt hatte. Aber es war schließlich sein Geheimnis, und sie hatte sich hineingedrängt. „Ich kann nur wiederholen, es tut mir leid."
    Nein, sie würde nicht mit ihm streiten, erkannte Terence, während er hinüberging und die Flöte in Filz einschlug. Es war zu viel Verletztheit in ihrem Blick, Verletztheit wegen ihm, weil er so unverhältnismäßig hart über ihr unschuldiges Verhalten gewesen war. „Vergiss es." Er legte die Flöte in die Schublade neben das Notizbuch und schloss beides weg. „Es läuft alles nach Plan.
    Morgen, spätestens

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