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04

04

Titel: 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred
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dann der Vampir, den ich nicht kennenlernen sollte?"
    Mich schauderte es. „Sei nicht sauer, J. Er hatte recht. Sie ist wirklich unheimlich und hat Augen wie eine Puppe."
    „Barbie oder American Girl?"
    „Leer." Ich zeigte auf mein Gesicht und versuchte in wenige Worte zu fassen, wie unheimlich die Frau gewesen war. „Glänzend."
    „Glänzend?" Ich konnte sehen, dass Jess sich ein Lachen verkniff. Sie hatte Nostro nie getroffen. Eigentlich war ich, nachdem ich das Buch der Toten gelesen hatte und böse geworden war, der grausamste Vampir gewesen, den sie je getroffen hatte. Das heißt, sie hatte noch keine Bekanntschaft mit einem wirklich bösen Vampir gemacht.
    „Fast hätte sie Marc gebissen. Und er hat sie einfach machen lassen und sich nachher noch nicht einmal daran erinnert. Halte dich von ihr fern, verdammt noch mal, ich meine es ernst."
    „Na ja, wenn Sinclair sich wegen ihr Sorgen macht, soll mir das reichen. Ich habe genug schräge Vampire, um die ich mich
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    kümmern muss." Sie ließ sich in den Sessel fallen, in dem Marie immer gesessen hatte. „Sag mal, macht es dir auch wirklich nichts aus, dass ich mit Detective Nick ausgehe?"
    „Wenn du fest mit ihm gehen möchtest, solltest du dich viel eicht daran gewöhnen, ihn bei seinem Vornamen zu nennen."
    Sie wedelte lässig mit der Hand. „Ja, ja. Also?"
    „Natürlich nicht. Klar. Es kam nur so überraschend, das ist alles. Eine gute Überraschung", fügte ich hastig hinzu. „Sinclair hat recht, dich hätte sich schon vor Jahren jemand schnappen sollen."
    Sie lächelte dünn. „Ja. Nun ja. Da ist wohl einfach noch niemand zu gekommen."
    „Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass dein letztes Date schon eine Weile her ist .. war Dave nicht der letzte, mit dem du zusammen warst?"
    Sie nickte und fummelte am Kragen ihrer Bluse. „Vergiss-ihn-Dave, jetzt fällt es mir wieder ein."
    „Wir wissen, dass Nick nett ist, seine Arbeit gut macht und lecker aussieht.
    Also: Tu es. Aber ..."
    Ich brach ab, weil ich schwankte. Sollte ich meine beste Freundin warnen, dass mein Verlobter alles dafür tun würde, dass diese Beziehung klappte, weil er hinterhältig und ausgebufft war? Nick mochte vielleicht Jessica um ihrer selbst willen (oder auch nicht, sicher konnten wir uns noch nicht sein), aber Sinclair mochte Nick wegen seiner Polizeimarke.
    Oder sollte ich Schweigen bewahren, aus Loyalität gegenüber meinem Verlobten, dem Vampirkönig?
    „Aber .. ?", ermunterte mich Jessica zum Weitersprechen.
    „Aber ... du ... solltest ... saubere Unterwäsche tragen."
    Befremdet sah sie mich an. „Vielen Dank für den Tipp."
    „Ich war überrascht, dass du Ja gesagt hast."
    Sie zuckte mit den Achseln und nahm einen Stapel Kleider hoch, die über der Armlehne hingen. Heute Abend war sie wirklich sehr zappelig. „Ich weiß auch nicht. Es ist toll, Zeit mit euch zu verbringen und hier zu wohnen. Klar ist es aufregend, mit der Königin der Vampire befreundet zu sein, aber das hält mich nachts nicht warm, verstehst du? Im Bett, meine ich. Weil wir ja eigentlich immer nachts alle wach sind und herumlaufen. Aber du weißt, was ich meine, oder?"
    „Klar, und ich hoffe, es klappt."
    „Wenn Sinclair mir hilft, muss es ja klappen."
    „Da sagst du was! Was war das denn für eine komische Vorstellung?"
    „Dein Typ hat eine finstere metrosexuelle Seite", sagte sie, „und nicht zu knapp. Das ist Fakt."
    „So kann man es auch ausdrücken. Oh, das muss ich dir erzählen! Ich habe wieder einen Job. Ich schreibe eine Kolumne für den neuen Vampir-Newsletter."
    „Wie bitte?"
    „Ich weiß!" Ich ließ mich auf das Bett fallen und stützte mein Kinn auf die Ellbogen, bereit für Klatsch und Tratsch, wie bei einer Schlafanzugparty. „Ist das zu glauben? Ich werde mich nützlich machen. Sieht Vampiren gar nicht ähnlich, mal etwas anderes zu tun, als Köpfe abzuschlagen oder Unschuldige abzuschlachten."
    „Vielleicht", gab sie zu bedenken, „ist es ja ein böser Newsletter."
    „Na toll, herzlichen Dank, eine Sorge mehr. Das erinnert mich an .. "
    An der Tür war ein zögerliches Klopfen zu hören, das ich sehr gut kannte.
    „Komm rein, Jon!"
    „Ohhhh", sagte Jessica und sah mich dabei nicht an. „Ich ver 56
    gaß ganz zu fragen, wie Sinclair auf die Nachricht reagiert hat, dass er einen neuen Mitbewohner hat."
    „Es lief nicht gut", flüsterte ich zurück. Dann: „Hi, Jon! Du hast uns gerade noch abgepasst. Alle machen sich bereit zum Schlafengehen."
    „Ja . .

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