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040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Freunde hielten sich noch eine halbe Stunde in der Wohnung auf,
inspizierten eingehend das Bücherregal und untersuchten jede Schublade, alle
Winkel und Ecken. Das Buch, von dem Olschetz gesprochen hatte und wegen dem er
gekommen war, fanden auch sie nicht.
    »Der
Mann, der wußte, wer Chopper ist, und der Mann, der hier etwas holen wollte,
was offensichtlich mit Chopper zu tun hatte, sie leben beide nicht mehr…«,
sinnierte Larry. »Baumann lebte heute abend noch, sieht aber aus, als würde er
seit Tagen tot im Bett liegen, Olschetz starb offensichtlich durch einen
Schock. Bis vor einer Stunde hatten wir noch Probleme, Brüderchen, jetzt sind
sie größer geworden. Eins bleibt uns wohl nicht erspart: wir müssen den ganzen
Fall nochmal von vorn aufrollen.«
    »Na,
dann na sdarowje«, entgegnete der Russe und meinte es wörtlich. Wie durch
Zauberei lag plötzlich eine Taschenflasche in seiner Rechten, und er nahm einen
herzhaften Schluck. »Auch einen?« bot er an und grinste wie der leibhaftige
Klabautermann.
    Larry
Brent lehnte dankend ab. Die Spezialgenußmittel seines hochgeschätzten Freundes
mied er. Kunaritschew war bekannt dafür, daß er Zigaretten rauchte, die Vampire
in die Flucht schlugen und wußte von seinen scharfgewürzten Nahrungsmitteln,
die Tränen in die Augen trieben und fast Feuer spucken ließen. Ein Beispiel war
seine berühmt-berüchtigte Saurier-Suppe , an die X-RAY-3 nur mit
Schaudern dachte.
    Zu
den Überlegungen, die Larry und Iwan anstellten, gehörte immer mehr die Rolle,
die man dem nun auf rätselhafte Weise verstorbenen Norbert Olschetz von
unbekannter Seite zugeschanzt hatte.
    X-RAY-3
glaubte, einen Weg zu kennen, um hinter Olschetz’ Auftrag zu kommen. »Was hier
heute nacht passiert ist, Brüderchen, weiß außer uns bisher noch kein Mensch.
Daraus könnten wir Kapital schlagen.«
    »Und
was spukt dir im Kopf herum, Towarischtsch?«
    »Es
gibt zwei Möglichkeiten. Die eine wäre die, so zu tun, als ob Olschetz noch
lebt. Das heißt, man müßte jemand finden, der die Rolle knallhart
weiterspielt…«
    »Du
denkst doch dabei hoffentlich nicht an dich?« reagierte der Russe sofort, der
es verstand, auch aus Andeutungen und dem Mienenspiel seines Freundes das
Richtige herauszulesen.
    »Einen
Moment schon. Für einen geschickten Maskenbildner wäre es kein Problem, mir
eine entsprechende Perücke aufzusetzen und mein Gesicht mit den passenden
Mitteln zu verändern. Auch die Körpergröße kommt hin. Es wäre nicht das erste
Mal, daß ich die Rolle eines anderen übernähme. Das gehört schließlich zu
unserer Grundausbildung, Brüderchen. In diesem speziellen Fall aber kommt eine
Schwierigkeit hinzu…«
    »Seine
Sprache«, vermutete Iwan richtig.
    »Genau.
Ich spreche zwar ausgezeichnet deutsch, kann auch einige Dialekte nachmachen,
aber wie Olschetz gesprochen hat, läßt sich wohl nicht mehr herausfinden. Dazu
hätte er länger leben müssen. Ich könnte als stummer Olschetz auftreten, der
durch einen Schock die Sprache verloren hat.«
    »Nach
dem, was geschehen ist, eine plausible Möglichkeit…«
    »Es
gibt noch einen zweiten Weg. Zugeben, daß Olschetz tot ist, die ganze Sache so
hinstellen, daß einer von uns wußte, was er hier suchte. Er lief dir oder mir
genau in die Arme. Nun müssen wir seinen Auftraggeber nur noch davon
überzeugen, daß wir etwas haben, was Olschetz ursprünglich holen wollte. Daß
ein anderer in der Zwischenzeit schneller war und es sich aus dieser Wohnung
bereits geholt hat, nämlich das Buch mit dem Titel Magie der unsichtbaren
Zauberwesen, braucht der andere ja nicht zu wissen…«
    »Choroschow,
sehr gut«, murmelte Iwan Kunaritschew und kraulte seinen Bart. »Ich habe schon
immer deine Fähigkeit bewundert, komplizierte Dinge einfach zumachen. Aber du
hast einen Haken dabei übersehen.«
    »Und
der wäre?«
    »Daß
wir nicht wissen, wer Olschetz’ Auftraggeber ist.«
    »Läßt
sich vielleicht schneller herausfinden, als wir denken. Hier, der Schmierzettel
aus Olschetz’ Brieftasche… Die Nummer rufen wir heute nacht noch an. Das wird
alles abkürzen. Entweder wir stecken in einer Sackgasse, oder die ganze Sache
geht im Raketentempo voran…«
    Sie
ließen alle Lichter brennen und die beiden Leichen zurück, als sie der Wohnung
unter dem Dach den Rücken kehrten. Darin gab es kein Telefon. Larry wollte von
einer öffentlichen Telefonzelle aus anrufen. Iwan Kunaritschew zog die
Wohnungstür hinter sich zu. In seiner Rechten hielt er den

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