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040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem Schein. Der kam aus dem
teuflischen Gesicht, das an den Griff des Stockes genagelt war! Die Plakette
schimmerte grünlich und rot, als würde sie von innen heraus leuchten. Beruhte
dieses Fluoreszieren auf der gleichen Grundlage wie das Leuchten von Ziffern
und Zifferblatt bei entsprechenden Armbanduhren? Kunaritschew ging in die Hocke
und nahm sich den geheimnisvollen Stock mit dem phosphoreszierenden
Teufelsantlitz vor. Ein Antlitz ohne Hörner… also war es nicht der Satan, aber
es war furchteinflößend und wirkte auf ihn dämonisch.
    Vorsichtig
begann er damit, das Metallgesicht abzutasten. Da bemerkte er, daß es sich von
den Seiten her verschieben ließ. Er übte stärkeren Druck darauf aus, um die
Lage zu verändern. Seine Hand deckte das Antlitz ab. Es war erhaben und
scharfkantig.
    Er
glaubte, daß er selbst es war, der durch den massiven Druck auf den
Metallplacken die Umrisse in seine Innenhand preßte, so daß er einen kurzen,
scharfen Schmerz spürte. Hätte er gesehen, was sich wirklich in diesem Moment
ereignete, er wäre entsetzt gewesen. Das unheimliche Antlitz bewegte sich.
Die grinsend gefletschten, spitzen Zähne schnappten zu. Das Teufelsmal biß ihn!
    Kunaritschew
zog die Hand zurück und sah die kleine, blutende Wunde, achtete aber nicht
weiter darauf.
    Er
konnte das Antlitz tatsächlich auf die Seite schieben! Es ließ sich nicht vom
Stock abheben, sondern nur verschieben. Dahinter wurde ein Hohlraum frei.
    Er
war so groß, daß man bequem Daumen und Zeigefinger hineinstecken konnte. Ein
geheimes Versteck!
    Noch
war nicht geklärt, wie das Leuchten des Antlitzes zustande kam, als er schon
wieder auf diese neue Merkwürdigkeit stieß.
    Kunaritschew
griff in den Hohlraum. Papier raschelte zwischen seinen Fingern. Er zog es
heraus.
    Das
Papier war zusammengerollt und vergilbt wie altes Pergament. X-RAY-7 knipste
die Deckenleuchte an und entrollte das Papier. Ein Text stand darauf. Mit
schwarzer Tinte und in deutscher Sprache geschrieben.
    Es
gibt einen, der wartet. - Dann mußt du ihn rufen. - Es gibt einen, der sich
beherrschen läßt. - Das wird dir gelingen. - Es gibt einen, den du wieder vernichten
kannst. - Dann zögere keine Sekunde damit. - Rufen - beherrschen - vernichten…
Du hast’s in der Hand…
    Der
Text brach an dieser Stelle ab. Deutlich war zu erkennen, daß das Papier
irgendwann mal größer gewesen war.
    Reste
eines rituellen Textes, eines magischen Spruches… Welche Bedeutung hatte er,
und wer war mit einer gemeint? X-RAY-7 wischte das Blut von seiner
Handinnenfläche. Er meinte, sich an den scharfen Kanten des Metallgesichtes
verletzt zu haben. Er ging zum Nachttisch und wählte Larry Brents Zimmernummer.
Nach dreimaligem Klingeln wurde der Hörer abgenommen. »Kleiner Schrecken zu
nachtschlafender Zeit, Towarischtsch«, meldete sich der Russe. »Dein Nachbar
bittet dich auf sein Zimmer… Ich hoffe, du verzeihst mir nochmal die Störung.«
    »Bei
Morna wäre sie schon verziehen, wenn sie das Zimmer neben mir bewohnen würde.
Aber bei dir, alter Brummbär, kommt es ganz darauf an, was du mir zu zeigen
hast.«
    »Ich
hab eine Entdeckung gemacht Towarischtsch.« Eine halbe Minute später sah Larry
Brent diese Entdeckung. Er hielt das zerknitterte, morsche Papier in der Hand
und las mehrere Male den eigenartigen Text. Auch X-RAY-3 war der Überzeugung,
daß der Text nur ein Bruchstück war. »Da fehlt noch etwas… Der Name dessen, der
sich rufen läßt…«, murmelte er. Daraufhin untersuchten sie den Stock genau. Der
Hohlraum ließ sich bequem ausloten, denn er reichte nicht allzu tief in den
Stock hinein. Es befand sich nichts weiter darin. Das Leuchten, auf das Iwan
ebenfalls hingewiesen hatte, war längst vergangen. Der Stock hatte ihm ein
Zeichen gegeben. Er war verhext oder magisch beeinflußt.
    »Unsere
Spezialisten sollten sich den mal vornehmen«, murmelte Larry. Sie beschlossen,
das seltsame Objekt in einer Spezialverpackung am nächsten Vormittag nach New
York zu schicken.
    X-RAY-3
wies auf Iwans blutverschmierten Finger hin. »Du hast dich beim Öffnen
erheblich verletzt.«
    »Das
sieht schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist, Towarischtsch.« X-RAY-7 hielt
die Hand unter den Wasserhahn im Badezimmer und wusch das Blut ab. Er fand
Larry Brents Meinung bestätigt. Denn zwei tiefe Löcher, wie mit einem dicken
Dorn hineingestochen, füllten sich sofort wieder mit Blut. »Halb so schlimm«,
war Kunaritschew überzeugt. »Der kleine Kratzer verheilt schnell

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