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040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zerstört, oder sein Geist… oder beides…«
    Der
PSA-Agent stellte das ganze Zimmer auf den Kopf auf der Suche nach dem Zettel,
den Iwan Kunaritschew im Hohlraum des Spazierstocks hinter der dämonischen
Metallmaske gefunden hatte.
    Das
Papier lag nicht im Schrank, in keiner Schublade und nicht im Aktenkoffer des
Kollegen.
    Es
gab nur noch eine Möglichkeit: als Iwan ins Hospital eingeliefert wurde nahm
man auch die Kleidung mit, die er am Tag zuvor getragen hatte. Darin befanden
sich seine Papiere und persönlichen Utensilien. Zigarettenetui, Tabaksbeutel
und Brieftasche, die nämlich vermißte Samuel Goldstein alias X-RAY-20.
     
    ●
     
    Sie
wurde mit einem Polizeiboot an Land gebracht und dort von einem
Rotkreuz-Fahrzeug übernommen. Bettina Marlo lebte noch.
    Martin
Böhr war quasi im letzten Augenblick ins Wasser gesprungen und hatte sie
herausgefischt.
    Da
hatte sie schon Wasser geschluckt, war aber glücklicherweise nicht ertrunken.
Martin Böhr ließ es sich nicht nehmen, die Fahrt zum Krankenhaus mitzumachen,
während die Olympia die unterbrochene Reise stromaufwärts fortsetzte und
der Kapitän mit Stimmungsmusik und einigen Kalauern über die Lautsprecher seine
Passagiere wieder aufzuheitern versuchte. Viel Mühe hatte er damit nicht.
    Bettina
Marlo wurde sofort behandelt und wegen ihres desolaten Zustands gleich im
Krankenhaus behalten.
    Der
behandelnde Stationsarzt wollte einige spezielle Dinge über die blonde Frau
wissen und wandte sich deshalb an Böhr, weil er glaubte, daß er ihr ständiger
Begleiter sei. Um Bettina Unannehmlichkeiten zu ersparen und der allgemeinen
Bequemlichkeit zuliebe, tat er auch nichts um diesen Irrtum aufzuklären.
    »Es
wäre gut, wenn Sie einige Sachen von zu Hause holen würden«, bat er Böhr nach
der Unterredung, in der es unter anderem auch um eventuelle Freitodabsichten
Bettina Marlos gegangen war. »Wasch- und Nachtzeug, ihre Kosmetika… alles, was
eine Frau so braucht.«
    »Besorg
ich umgehend.« Martin Böhr nahm aus Bettina Marlos Handtasche den
Hausschlüssel.
    Draußen
war es inzwischen düster geworden. Die ersten Regentropfen klatschten ans
Fenster, der Wind fuhr in die Wipfel der Bäume, die auf dem Krankenhausgelände
standen, und das Grollen des Donners kam näher. Da nahm Böhr eine Bewegung am
Balkonfenster wahr. Eine Sekunde glaubte er, die helle Fläche eines Gesichts zu
sehen. Dort draußen stand jemand und starrte in das erleuchtete Krankenzimmer!
Böhr kam ums Bett herum und näherte sich der Balkontür. Das Zimmer lag im
Parterre, gleich dahinter breitete sich der parkähnliche Garten aus. Böhr riß
die Tür auf und stürzte auf den Balkon. Dort befand sich niemand. Er sah auch
niemand davonlaufen.
    Der
breite Spazierweg, der an den Fenstern zum Garten entlangführte, lag ebenfalls
leer vor ihm.
    Martin
Böhr schüttelte den Kopf, kratzte sich im Nacken und kam zu der Überzeugung,
daß ihm seine Nerven wohl einen Streich gespielt hatten. Er kehrte ins
Krankenzimmer zurück und schloß wegen des aufkommenden Gewitters Tür und
Fenster.
    Er
blickte auf das stille, wie modelliert wirkende Gesicht Bettina Marlos. Ruhig
und schön wie ein Engel lag sie da, obwohl sie alles andere als ein Engel war.
Er wußte nur zu gut, wie man im Betrieb über sie redete, daß sie ihre
Bekanntschaften wechselte wie er seine Hemden.
    Er
trat an ihr Bett heran. Dann übermannte es ihn, da konnte er nicht mehr anders,
als sich hinabzubeugen und ihre roten Lippen zu küssen, die nur darauf zu
warten schienen. »Eines Tages«, flüsterte er, »gehörst du doch mir… Bald schon,
so lange brauche ich gar nicht zu warten… ich bin fast am Ziel…« Durch den
Zwischenfall von heute, davon war er überzeugt, war sogar eine Beschleunigung
auf diesem Weg eingetreten. Er hatte sie gerettet, als sie in einem Anfall
geistiger Umnachtung aus dem Leben scheiden wollte. Aber er hatte auch gehört,
was sie gerufen hatte, als sie mit beiden Händen am Schleppseil hing.
    Das
wütende Fauchen und Plärren einer Stimme aus ihrem Mund, die auch ihm nicht
fremd war… Und dem wollte er noch auf den Grund gehen.
    Aber
dazu konnte er sich erst die Zeit nehmen, wenn er aus Bettinas Wohnung die
gewünschten Dinge geholt hatte.
    Er
warf wie unter innerem Zwang noch mal einen Blick zum Fenster, hinter dem er vorhin
für eines Atemzugs Länge ein Gesicht wahrzunehmen glaubte. Die Silhouetten der
Bäume zeichneten sich ab, das war alles. Aber er irrte sich.
    Dort,
jenseits der niedrigen

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