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040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zu haben. Er war der Meinung, daß sie
eine Hausbewohnerin sei, denn sie betrat mit ihm den Lift, verließ ihn in der
gleichen Etage, ging den Korridor in die entgegengesetzte Richtung und
verschwand hinter einem Mauervorsprung, während er die Tür zu Bettina Marlos
Wohnung aufschloß…
     
    ●
     
    Er
war zum erstenmal in ihrer Wohnung.
    Wie
sehr hatte er es sich immer gewünscht! Aber nicht unter solchen Umständen. Doch
vielleicht halfen gerade diese Umstände mit, daß er nun doch zum angesteuerten
Ziel kam. Er kannte sich hier nicht aus und ging durch den Flur. Rechts war die
Tür zur Küche, schräg gegenüber die Gästetoilette. Genau vor ihm lag das
Wohnzimmer. Die Tür stand weit offen. Schon als er den Raum betrat, merkte er,
daß etwas nicht stimmte. Die Unordnung fiel sofort ins Auge.
    Die
Blumentöpfe lagen am Boden und waren zerschmettert, sämtlichen Blüten waren die
Köpfe abgerissen, als hätte hier einer in einem Wutanfall seinen wuchernden
Gefühlen freien Lauf gelassen.
    Blumenvasen
lagen ebenfalls am Boden. Zerschmettert. Die Polster waren aufgeschlitzt. »Um
Gottes willen!« entfuhr es Böhr. »Hier ist während ihrer Abwesenheit
eingebrochen worden…«
    Er
mußte die Polizei verständigen. An diesem Tag war alles drin… Als er zum
Telefon ging, blieb er plötzlich ruckartig stehen.
    Die
weißlackierte Tür zum geräumigen Bad stand weit offen. Aber die Tür war nicht
mehr weiß. Rote Schmierereien befanden sich darauf. Blut?
    Martin
Böhr schluckte trocken und ging steif, den Atem anhaltend, zur Tür. Was er sah,
wollte er nicht glauben.
    In
der Badewanne lag die entkleidete Leiche einer Frau. Die Kleider waren
zerschnitten, die Fetzen lagen überall auf dem Boden verstreut, klebten an der
Wand, den mit Creme und Blut verschmierten Kacheln, und waren an einem Seil mit
Klammern befestigt, das unterhalb des Fensters von Wand zu Wand gespannt war.
Hier hatte ein Wahnsinniger gehaust. Nein, eine Wahnsinnige! Bettina Marlo…
    Ihr
Verhalten auf dem Schiff! Sie hatte den Verstand verloren und wußte nicht mehr,
was sie tat.
    Schon
hier zu Hause mußte sich vergangene Nacht oder in den frühen Morgenstunden ein
blutiges Drama abgespielt haben.
    Wie
in Trance näherte er sich der Wanne, in der die zerstochene, blutverschmierte
Leiche lag.
    Andrea
Gauter! Bettinas Kollegin, die er auch aus dem Betrieb kannte. Die
schreckgeweiteten Augen starrten ihn an, als er die zerzausten, verklebten
Haare aus der Stirn zurückstrich, um das Gesicht zu begutachten. Da wurde ihm
bewußt, daß er die Tote berührt hatte, und er wich wie unter einem
Peitschenschlag zurück.
    Aus
dieser Wohnung würde er nichts mitnehmen, ehe nicht die Polizei unterrichtet
war. Plötzlich wurde er gepackt und herumgerissen. Er war einen Moment wie
gelähmt, daß er überhaupt nicht reagierte, und landete in einem aufgeschlitzten
Sessel, direkt neben der Badezimmertür. Er war nicht mehr allein in der
Wohnung…
     
    ●
     
    »Er
kommt zu sich. Der Bursche hat eine bemerkenswerte Kondition… bei dieser Dosis
würde ein anderer zwölf Stunden die Rolläden nicht mehr in die Höhe kriegen.«
Mit Rolläden meinte der unsichtbare Sprecher offensichtlich Larry Brents
Augenlider, die er tapfer anzuheben versuchte.
    Er
nahm die Stimme wahr wie durch eine Mauer, leise und fern. Er war noch
benommen, erinnerte sich aber sofort wieder an die Ereignisse, und das
unterstützte ihn in seinen Bemühungen, zu sich zu kommen. Folgerichtig paßte
auch die Stimme dazu. Es war die Stimme des Unbekannten am Telefon. Larry Brent
blinzelte und nahm die ersten optischen Eindrücke wahr. Der Raum, in dem er am
Boden lag, wirkte kahl. Wie ein grobgemauerter Keller…
    Die
Burg! entsann er sich der Worte, die kurz vor seiner Bewußtlosigkeit
noch auf dem Motorboot Marina gefallen waren.
    »Willkommen
in unseren Reihen, Larry«, sprach die Stimme ihn an. Sie verhieß nichts Gutes.
»Allzu lange allerdings wird dein Aufenthalt hier wohl nicht dauern. Schon
jetzt steht fest, daß du diesen Raum nicht lebend verlassen wirst.«
    X-RAY-3
spürte sofort, daß es keinen Sinn mehr hatte, die Rolle, die er sich für diese
Begegnung vorgenommen hatte, noch hartnäckig weiterzuspielen. Während er hier
betäubt lag, hatten seine Widersacher ihn durchsucht. Dabei hatten sie auch
seine Waffe gefunden. Papiere, die ihn als PSA-Agenten auswiesen, trug er nicht
bei sich. Es gab nur den ungewöhnlichen Ring an seinem Finger, aber den
brauchte man nicht unbedingt mit einer

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