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040 - Die Faust Gottes

040 - Die Faust Gottes

Titel: 040 - Die Faust Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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ständige Versorgung mit dem Serum ausblieb. Ob das auf alle Washingtoner Technos zutraf? Und ob der Weltrat davon wusste?
    »Was hast du ausgefressen, Ruby?«, wechselte Matt das Thema.
    »Du fällst gern mit der Tür ins Haus, was, Matt?« Halifax lachte bitter. »Nun, das Gleiche wie die meisten hier: Hab nicht aufgepasst und irgendwie verlauten lassen, dass ich diesen Rage für einen Spinner halte.« Er zuckte mit den Schultern. »War einen Tag zu lange hier. Sieh zu, dass es dir nicht ähnlich ergeht.«
    Matt erfuhr, dass Halifax eine Expedition des Weltrats in den Westen geführt hatte. In Godswill hatten sie übernachtet und nach dem Frühstück mit Rev'rend Rage über Politik und Religion diskutiert. Es konnte keine sehr lange Diskussion gewesen sein. Noch am selben Vormittag war Halifax im Gefängnis gelandet.
    »Und deine Männer?«
    Mit ausgebreiteten Armen wies Ruby auf die vielen Zellen um ihn herum. »Die Überlebenden sitzen auch hier. Wir sehen uns nur, wenn der wilde Prediger bei seiner Dämonenpirsch eine Pause einlegt und mal wieder hier absteigt, um zu baden, nach dem Rechten zu sehen und stundenlange Predigten zu halten. Dann schleppen sie uns nämlich immer in die Kirche.«
    Er sah sich um und winkte Matt mit einer Kopf bewegung näher heran.
    »Kannst du uns hier raushauen?«, flüsterte er.
    Matt sah keinen Grund, warum er nicht helfen sollte. »Ich wills versuchen.«
    »Vielleicht wartest du damit, bis Rage weiter zieht, dann wird es einfacher«, flüsterte Ruby.
    »Und hüte dich vor Thorne. Der Rev'rend ist einfach nur plem-plem, aber Thorne ist dumm. Und falsch dazu. Mit einem Wort: Er ist unberechenbar…«
    ***
    Wenig später gingen Matt und Aruula einen der vier Wege zum Ringgraben hinunter, um sich zu orientieren. Matt hatte mit Aruula über die gefangenen WCA-Agenten gesprochen. Auch sie war bereit zu helfen. Jetzt mussten sie nur noch warten, bis der Rev'rend seinen Feldzug gegen das Böse wieder aufnahm.
    Matt hatte sich bei den Gefängnisaufsehern nach dem Westweg erkundigt. Die Wärter wussten von einer Stadt zu erzählen, deren Name wie »Memphis« klang, und von einem ehemaligen Highway, der von Godswill in diese Stadt führte.
    Motorengebrüll hinter ihnen ließ sie zur Seite springen. Die Maschine des Rev'rends brauste an ihnen vorbei. Eine Staubwolke hüllte sie ein. Als der Staub sich auf Gärten und Weg legte, sahen sie, dass die Maschine vor der Grabenbrücke stand und Rage abgestiegen war.
    Und sie sahen einen führerlosen Biisonkarren im Grasland, der sich dem Ringgraben näherte. Der
    Weihwasser-Transport? War Rage deswegen hier?
    Sie gingen weiter auf die Brücke zu. Dort hatten sich bereits ein Dutzend Männer und Frauen um Rev'rend Rage versammelt. Niemand sprach ein Wort, alle blickten sie dem Biisonkarren entgegen, dessen Kutscher sich nicht blicken ließ. Die angespannte Stimmung war mit Händen zu greifen.
    Neben Rages Maschine blieben Matt und Aruula stehen. Im Beiwagen steckte die aufblasbare Marienstatue und lächelte ihr engelhaftes Zuckerlächeln.
    Der Biisonkarren erreichte die Brücke und rollte über den Graben. Jetzt erst sah man den leblosen Körper, der auf dem Boden des Kutschbocks lag. Geraune ging durch die Gruppe.
    Der Rev'rend und zwei Männer liefen auf die Brücke. Während die Bürger ins Zaumzeug der Biisons griffen und den Karren auf die andere Seite des Grabens zogen, enterte Rage den Bock. Ein Klingenspeer mit Doppelspitze steckte im geöffneten Körper des Kutschers. Er heftete den Toten regelrecht an das Holz des Karrens. Und dahinter, auf der Ladefläche des Gefährts… Plötzlich herrschte Totenstille. Die Menschen erstarrten, auch Rev'rend Rage. Zu schrecklich war, was sie sahen.
    Sieben Leichen lagen auf dem Karren. Die meisten nackt. Und allen hatte man den Brustkorb vom Hals bis zum Schambein aufgebrochen und Herz und Leber heraus gerissen…
    »Alle waffenfähigen Männer in erhöhte Alarmbereitschaft.« Rages Stimme klang brüchig.
    »Niemand verlässt Godswill. Und schafft mir Bruder Eddie herbei…«
    ***
    London, 2092 n.Chr. (80 n.CF.)
    Er hörte auf, nach Schwester Therese zu rufen. Den Hammer in der Rechten, das große Holzkreuz in der Linken stand er im Dunkeln. Lauschte nach links, lauschte nach rechts, hielt den Atem an, um selbst kein Geräusch zu verursachen. Seine Lippen blieben verschlossen, nur in Gedanken betete er weiter.
    Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…
    Das unterdrückte Stöhnen, das er

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