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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verspreche Ihnen aber, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um Ihre Tochter wohlbehalten zurückzuholen und die Leute, die sie entführt haben, zur Rechenschaft zu ziehen.«
    Wir gingen.
    Als ich in den Chevrolet steigen wollte, rief mich Wyatt Fonda zurück. »Ein Anruf für Sie, Mr. Ballard.«
    Ich glaubte zu wissen, wer am anderen Ende des Drahtes war, und ich irrte mich nicht. Als ich den bereitliegenden Hörer aufnahm und mich meldete, sagte jemand: »Du bist ein Idiot, Schnüffler! Warum befolgst du nicht, was dir die Ameise mitgeteilt hat?«
    ***
    Eigentlich rechnete ich nicht damit, daß uns Gordon Brubaker sofort empfangen würde. Ich dachte, er würde die Sache auf die lange Bank schieben, sich auf wichtige Termine ausreden, die ihm keine Zeit ließen, sich mit uns zu unterhalten, doch das Gegenteil war der Fall.
    Als ich ihm den Grund nannte, weshalb ich ihn sprechen wollte, hatte er sofort Zeit für Vicky Bonney und mich.
    Nach außen hin war noch alles heile Welt. Das mächtige Bürohaus von Brubaker Electronics stand am Crotona Park. Unübersehbar. Ein Monument. Daß dieses riesige Unternehmen auf kranken, morschen Beinen stand und dem Untergang geweiht war, wenn nicht noch ein Wunder geschah, konnte nur derjenige erkennen, dem es möglich war, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
    Brubaker lag auf dem Boden, und niemand brauchte ihm den Todesstoß zu geben. Diejenigen, für die er wichtig war, wußten, daß Gordon Brubaker am Ende war.
    Sie zogen sich von ihm zurück, gewährten ihm keine Darlehen mehr, forderten gegebene Kredite ohne Nennung von Gründen zurück. Das war für den Mann schlimmer als ein Todesstoß.
    Doch sein Auftreten war noch das eines Mannes, der über ein gesundes Imperium herrschte. Groß und großknochig war er, ein bißchen übergewichtig und rothaarig.
    Seine rotbraunen Augen starrten Vicky und mich unter hellen Wimpern durchdringend an. »Sie kommen von Fonda. Was hat er Ihnen erzählt? Daß ich erledigt bin?« Er schmetterte seine Faust auf den Tisch. »Gordon Brubaker ist noch lange nicht tot, sagen Sie das diesem gottverdammten Aasgeier. Sehen Sie mich an. Sieht so ein Mann aus, der am Ende ist? Ich hatte Pech, aber ich werde mich wieder erholen. Fonda freut sich schon zu früh, wenn er denkt, Brubaker Electronics nicht mehr fürchten zu müssen. Wir werden ihm das Leben bald wieder schwermachen.«
    »Warum hassen Sie Wyatt Fonda so sehr, Mr. Brubaker?« wollte Vicky Bonney wissen. »Was hat er Ihnen getan?«
    »Fonda ist ein durch und durch unseriöser Geschäftsmann, ein Emporkömmling, ein rücksichtsloser Ellenbogenmensch, der über Leichen geht und um jeden Preis zur Spitze drängt.«
    »Diesen Eindruck habe ich nicht von ihm«, sagte Vicky.
    »Oh, Sie kennen den Mann nicht so gut wie ich, Miß Bonney. Er kann sich gut verstellen, dieser verdammte Scheinheilige. Aber mich kann er nicht täuschen. Brubaker Electronics war früher da als Fonda-Instruments. Wir waren der Markt-Leader. Das war Wyatt Fonda natürlich ein Dorn im Auge, und er bekämpfte uns mit den unseriösesten Mitteln, um uns abzuschießen. Ich bat ihn, das sein zu lassen, unterbreitete ihm Dutzende von Vorschlägen, wie wir uns den Markt teilen könnten. ›Es hat keinen Sinn, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen‹, erklärte ich ihm. ›Dann sind die Japaner der lachende Dritte. Das können Sie doch nicht wollen.‹ Doch Fonda blieb hart. Er sagte, ich solle mit meinen Vorschlägen zum Teufel gehen, und wenn ich Angst vor Fonda-Instrument hätte, solle ich verkaufen. Seit damals hasse ich diesen Mann. Seit damals bekämpfe ich ihn, und eines Tages wird es mir gelingen, ihn zu vernichten!«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Gordon Brubaker die Wahrheit sagte. Mit einem Wyatt Fonda, wie ihn Brubaker darstellte, hätte Tucker Peckinpah niemals Geschäfte gemacht. Peckinpah suchte sich nur seriöse Partner aus, die er zuvor gründlich unter die Lupe nahm.
    Nein, Gordon Brubaker schwärzte Wyatt Fonda zu Unrecht an.
    Er haßte ihn noch mehr, als ich gedacht hatte.
    »Seine Tochter hat man entführt!« sagte Brubaker leidenschaftlich. »Bravo, sage ich!«
    »Finden Sie nicht, daß Ihr Haß ein bißchen zu weit geht?« fragte ich den Mann ärgerlich.
    »Endlich schlägt ihn das Schicksal mal voll ins Gesicht! Er dachte in letzter Zeit, seine Bäume könnten in den Himmel wachsen! Er mußte endlich einen Dämpfer kriegen!«
    »Emily Fonda hat Ihnen bestimmt nichts getan«, sagte Vicky Bonney.

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