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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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über alles, was er tut, Bescheid.«
    »Es gefällt ihnen nicht, daß er einen Privatdetektiv aus London kommen läßt…«
    »Deshalb versuchen sie mich auf diese Weise zu verscheuchen«, sagte ich ärgerlich. »Aber die Brüder kennen mich nicht. Damit machen sie mich nur stur. Wer mir Angst einjagen will, erreicht bei mir das genaue Gegenteil.«
    »Was sollte die Ameise rechts unten?« fragte Vicky.
    »Keine Ahnung. Vielleicht ist es für die Verbrecher so eine Art Wappentier.«
    »Verbrecher, die mit Hilfe eines Ungeheuers Emily Fonda entführten…«
    »Es passiert nicht zum erstenmal, daß die schwarze Macht solche Leute unterstützt. Sie brauchen der Hölle dafür nur ihre Seele zu verschreiben, und schon wird ihnen geholfen.«
    Ich blickte mich um. Wurden wir beobachtet? Der Kerl, der den Zettel unter den Scheibenwischer geklemmt hatte, konnte noch in der Nähe sein. Vielleicht wollte er sehen, wie ich reagierte.
    War es der Mulatte, der dort an der Ecke lehnte? Oder der schwindsüchtige Typ, der hohlwangig auf einem Motorrad saß, das nicht ihm gehören konnte? Oder der bärtige Geselle, der so teilnahmslos in ein Schaufenster blickte? War es einer der vielen Menschen, die an uns vorbeigingen?, Obwohl uns niemand direkt anstarrte, fühlte ich mich doch beobachtet. Wenn ich den Kerl entdeckt hätte, hätte ich ihn mir gekauft und tüchtig ins Gebet genommen. Aber er wußte sich gut zu tarnen.
    Entschlossen startete ich den Motor. So nicht! dachte ich trotzig.
    So werdet ihr mich auf keinen Fall los.
    Ich fuhr über den East River, durch Brooklyn zum Long Island Sound. Das Haus, in dem Wyatt Fonda wohnte, beeindruckte uns sehr, aber der Mann hätte es gern gegen eine alte, schäbige Hütte getauscht, wenn man ihm dafür seine Tochter wiedergegeben hätte.
    Er machte uns mit Deborah Hall bekannt. Ich glaube, er erwähnte, daß sie seine zweite Ehefrau werden sollte. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, und es gefiel mir, in welch fürsorglicher Weise sie sich um Fonda kümmerte, ohne ihm lästig zu sein.
    »Haben sich die Entführer noch einmal gemeldet?« war meine erste Frage, nachdem wir uns gesetzt hatten.
    Fonda bereitete Drinks für uns. Für Vicky Bonney einen Cherry Brandy, für mich einen Pernod. »Nein«, sagte er. »Es blieb bei diesem einen Anruf, Mr. Ballard. Captain Davenport und seine Leute krempeln die Stadt systematisch um. Sie stellen New York buchstäblich auf den Kopf, doch Erfolg hatten sie bisher noch keinen zu verbuchen.«
    »Sie haben sich sicher Gedanken darüber gemacht, wer hinter dieser Entführung stecken könnte«, sagte ich.
    »Natürlich«, erwiderte Fonda und brachte die Drinks.
    Ich nahm mein Glas. »Danke… Gibt es einen Verdacht, über den Sie noch mit niemandem gesprochen haben, Mr. Fonda? Wer könnte Sie Ihrer Meinung nach so sehr hassen, um Ihnen so etwas anzutun?«
    Wyatt Fonda blickte mich überrascht an. »An diese Möglichkeit habe ich noch gar nicht gedacht, Mr. Ballard. Ich ging immer davon aus, daß jemand für meine Tochter Lösegeld haben will.«
    »Ich denke, in diesem Fall hätte man Ihnen die Summe längst genannt.«
    Ein unübersehbares Funkeln trat in seine Augen, als er sagte:
    »Brubaker. Gordon Brubaker!«
    Der Name war mir geläufig. Brubaker Electronics war der erbittertste Konkurrent von Fonda- Instruments.
    »Es ist noch nicht lange her, da tönte Gordon Brubaker: ›Jetzt kriegen Sie Wind von vorn, mein Lieber!‹ Er wollte mich fertigmachen. Geld, Macht, Einfluß – er setzte alles ein, was er aufbieten konnte. Dabei übernahm er sich jedoch. Die Sache überstieg seine Kräfte, und nun hängt er in den roten Zahlen.«
    »Der Schuß, den er auf Sie abfeuerte, ging nach hinten los.«
    »So könnte man es ausdrücken. Gordon Brubaker hat sich selbst ruiniert, aber das will er sich nicht eingestehen. Er macht mich für seine Niederlage verantwortlich, und er haßt mich wie die Pest.«
    »Würde er alles tun, um wieder hochzukommen?«
    Wyatt Fonda nickte grimmig. »Ja, Mr. Ballard, diesem Teufel traue ich jede Gemeinheit zu.«
    »Den Mann müssen wir uns aus der Nähe ansehen«, sagte ich zu Vicky Bonney und leerte mein Glas.
    Wir verabschiedeten uns von Wyatt Fonda und Deborah Hall.
    »Glauben Sie, daß Sie mir helfen können, Mr. Ballard?« fragte der leidgeprüfte Mann.
    »Ich will Ihnen keine falschen Hoffnungen machen, Mr. Fonda«, erwiderte ich. »Da ich eben erst in den Fall eingestiegen bin, ist es noch verfrüht, Prognosen zu stellen. Ich

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