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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.«
    »Gegen diese Behauptung verwahre ich mich, Captain!« sagte ich.
    Davenport blickte mich irritiert an. »Aber wieso denn?«
    »Ich habe keinen so miesen Charakter wie Brubaker.«
    »So habe ich das doch nicht gemeint, Mr. Ballard.«
    »Das weiß ich. Aber genau das ist der springende Punkt. Wir stehen der Hölle niemals so nahe wie zum Beispiel Gordon Brubaker. Er ist ein durch und durch schlechter Mensch, und das sagt den Mächten der Finsternis natürlich zu.«
    »Ich glaube, ich fange an zu verstehen, Mr. Ballard«, sagte Jack Davenport. »Uns steht die Hölle eher feindlich gegenüber. Wenn aber ein Mann wie Gordon Brubaker die Mächte der Finsternis um Hilfe bittet, kann es sein, daß ihm diese Bitte erfüllt wird… Wir werden Brubaker von nun an genau unter die Lupe nehmen.«
    »Keine schlechte Idee«, sagte ich. »Aber Vorsicht. Schärfen Sie Ihren Leuten ein, daß ihm niemand auf die Zehen treten darf. Er könnte vorübergehend unter höllischem Schutz stehen.«
    Davenport fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Mein Gott, wir reden hier über Höllenmächte, als wäre dies die selbstverständlichste Sache der Welt.«
    »Das ist es auch, Captain. Ich weiß, wovon ich spreche.«
    »Ich habe heute keinen Grund mehr, an Ihren Worten zu zweifeln, Mr. Ballard.«
    »Unser ganzes Dasein ist auf Gegensätze ausgerichtet: Anfang, Ende. Licht, Dunkel. Tag, Nacht. Schwarz, Weiß. Und Gut und Böse…«
    Der Captain seufzte. »Ich dachte, ich hätte nichts mehr zu lernen, doch das war ein Irrtum.«
    Ich stand auf, und Jack Davenport wollte mich stützen. Als er aber sah, daß ich keine Hilfe brauchte, ließ er es bleiben.
    »Sie scheinen tatsächlich wieder okay zu sein«, sagte er, während er mich beeindruckt musterte. »Man muß wohl aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein, wenn man Geistern und Dä- monen den Kampf ansagen möchte.«
    »Das weiß ich nicht, Captain. Ich fühle mich nicht als etwas Besonderes. Ich bin ein Mann, der seinen Job tut.«
    »Einen recht außergewöhnlichen und äußerst gefährlichen Job.«
    »Ist es nicht auch gefährlich, auf dem schwindelnden Gerüst eines Wolkenkratzers herumzuturnen?«
    »Das ist wiederum anders gefährlich«, meinte Davenport. »Was werden Sie jetzt tun, Mr. Ballard?«
    »Weitermachen.«
    »Haben Sie schon eine Idee, wie Sie die Sache anpacken wollen?«
    »Nein. Ich weiß nur, daß ich nicht ohne Vicky Bonney nach London zurückkehre. Und auch nicht, ohne diesen verdammten Fall gelöst zu haben.«
    »Ich sorge dafür, daß Sie das Krankenhaus verlassen dürfen«, sagte der Captain. »Eigentlich möchte man Sie ja für zwei, drei Tage zur Beobachtung hierbehalten, aber ich denke, daß das nicht nötig ist. Ihre Beule geht auch anderswo zurück.«
    Fünfzehn Minuten später stand ich mit dem Captain im Fahrstuhl. Ich hatte einen Zettel unterschrieben, den ich nicht durchlas.
    Ich würde das Hospital auf eigene Verantwortung verlassen, sagte man mir. Ich war damit einverstanden. Ich kannte meinen Körper.
    Ich wußte, was ich ihm zumuten durfte. Die Verantwortung würde sich leicht tragen lassen.
    Bei der Aufnahme hielt mich eine Krankenschwester auf und holte mich ans Telefon. Als ich im Begriff gewesen war, Wyatt Fondas Haus zu verlassen, mußte ich auch zum Telefon. Ich konnte mir denken, wer mich sprechen wollte, und ich irrte mich nicht.
    »Na, Ballard, haben Sie jetzt genug?«
    »Ich würde Ihnen gern sämtliche Knochen brechen!« herrschte ich den Mann an.
    Er lachte. »Aber Mr. Ballard, warum denn so kriegerisch? Sie sollten viel freundlicher zu mir sein. Immerhin haben wir Ihre Freundin.«
    »Wie kriege ich sie wieder?« fragte ich kalt.
    »Oh, ganz einfach. Sie kehren nach London zurück und kümmern sich nicht mehr um die Dinge, die hier geschehen.«
    »Und Vicky?«
    »Die dürfen Sie in dem Fall in wenigen Tagen wohlbehalten in Ihre starken Arme schließen.«
    Sie wollten mich aus dem Weg haben. Der Mordanschlag der Killerameisen hatte nicht geklappt, also versuchten sie es nun auf diese Weise. Wut rumorte in meinem Bauch.
    »Okay«, sagte ich gepreßt. »Ich werde tun, was Sie verlangen.«
    Der Taxifahrer verstaute Vickys und mein Gepäck im Kofferraum. Ich stieg in den Wagen und sagte: »Kennedy Airport.«
    Der Mann nickte und fuhr los. Er versuchte sich mit mir zu unterhalten, damit wir beide keine Langeweile hatten, aber ich gab entweder nur knappe oder gar keine Antworten.
    Meine Gedanken umkreisten einen Riesenkomplex mit Namen und

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