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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinem Diamondback hatte, wollte ich dafür sorgen, daß er welchen bekam. Mein Arm zuckte im richtigen Moment hoch, die Waffe traf, Mort Billinger grunzte und fiel gegen einen hölzernen Kleiderständer, den er umwarf.
    Er selbst blieb auf den Beinen, aber es kostete ihn einige Mühe, die Balance nicht vollends zu verlieren.
    Ich setzte nach, schlug noch einmal zu. Billinger stöhnte, und als ich ihm die Waffe abermals ansetzte, gab er sich friedlich.
    »Wer sind Sie?« preßte er heiser hervor. »Was wollen Sie von mir?«
    »Spiel nicht den dummen August, Junge! Du kennst meinen Namen.«
    »Ich schwöre Ihnen, ich habe keine Ahnung.«
    »Noch so eine Lüge, und ich pflanze dir meine Faust in den Bart!«
    »Ich weiß wirklich nicht…«
    Ich holte aus, und er zeigte, daß er sich noch lange nicht geschlagen gab. Sein Knie zuckte hoch, traf mich, mir blieb die Luft weg, und ich wich einen Schritt zurück.
    Der Schmerz löcherte meine Konzentrationsfähigkeit, und nun ging der bärtige Muskelmann erst so richtig aus sich heraus. Das, was er vorhin gezeigt hatte, war nur ein Vorgeplänkel gewesen.
    Wie Schmiedehämmer schwang er seine Fäuste, und ich entging nicht jedem Schlag, denn der Schmerz handikapte mich immer noch. Mort Billinger krallte seine Finger in mein Jackett und drehte sich mit mir.
    Er kam mir vor wie ein Hammerwerfer, der Schwung holt, bevor er das Gerät schleudert. In diesem Fall sollte ich der Hammer sein.
    Billinger ließ mich los, als der Schwung am größten war.
    Ich flog durch den Raum, prallte wie eine Kanonenkugel gegen eine Schranktür und schlug sie ein. Krachend brach das Holz. Die Tür wölbte sich nach innen. Ich landete zwischen Anzügen, Hemden und Pullovern. Ein Teil von dem Zeug fiel auf mich, und als ich alles weggefegt hatte, war Mort Billinger schon wieder bei mir.
    Diesmal wollte er meine Nase mit seinem Schuhabsatz in Mus verwandeln. Es war zwar eng im Schrank, doch ich schaffte es, mich zur Seite zu drehen. Das vorschnellende Bein verfehlte mich.
    Mein Abwehrschlag saß. Mort Billingers Gesicht verzerrte sich.
    Ich griff nach dem Bein, drehte es herum und brachte den Koloß damit zu Fall.
    Jetzt hatte ich Gelegenheit, den Schrank zu verlassen. Der Gangster und ich kamen gleichzeitig auf die Beine. Vielleicht war ich um eine Spur schneller. Jedenfalls attackierte ich ihn zuerst, und zwar so heftig und gründlich, daß ihm die Lust vergehen mußte, den Kampf fortzusetzen.
    Ich setzte alles ein, was ich zu bieten hatte, und das war nicht wenig. Billinger wehrte sich wild, doch mit sicherem Auge sah ich immer wieder eine ungedeckte Stelle.
    Bald war der Mann gezeichnet. Er fiel mehr und mehr in die Defensive zurück, konnte sich nur noch verteidigen, doch auch das ließ ich nicht lange zu.
    Und dann war er geschafft…
    Schwitzend und schwer keuchend wedelte er mit der Hand. Sie sollte wohl so etwas wie eine weiße Friedensfahne darstellen. Ich akzeptierte.
    »Aufhören!« stöhnte Mort Billinger. »Hören Sie auf, Mr. Ballard.«
    »Ach, jetzt ist dir plötzlich mein Name wieder eingefallen. Muß- ten dich deine Eltern auch immer auf den Kopf hauen, als du noch zur Schule gingst? Seit ich in New York bin, beschattest du mich. Du kannst dir vorstellen, daß das einige Fragen aufwirft. Ich erwarte, daß du sie mir beantwortest.«
    Mort Billinger tastete nach seinem Mundwinkel.
    »Darf ich aufstehen?« fragte er. Trotz seiner Größe war er jetzt ganz klein und gefügig. Das gefiel mir.
    Der Schweiß rann ihm in breiten Bächen von der Stirn, seitlich an den Wangen herunter, und verschwand wie ein unterirdischer Wasserlauf in seinem dichten dunklen Bart.
    Ächzend erhob er sich, nachdem ich genickt hatte, und ließ sich in einen breiten grauen Samtsessel fallen.
    »Wer hat mir den Zettel unter den Scheibenwischer geklemmt? Du?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Wer?«
    »Walter…«
    »Hat der Kerl noch einen Nachnamen?«
    »Walter Downs.«
    Ich verlangte die Adresse des Mannes, und Mort Billinger nannte sie.
    »Nennt sich Downs ›Ameise‹?« wollte ich wissen. »Die Nachricht war mit einer Ameise unterschrieben .«
    »Ich weiß nicht, warum Walter das getan hat.«
    »Deine Aufgabe bestand nur darin, mich zu beschatten?«
    »Ja«, sagte Billinger.
    »Wer entführte Emily Fonda?«
    Der Koloß schwieg.
    »Rede!« herrschte ich ihn an. »Sonst verbiege ich dir noch ein paar Barthaare. Wer kidnappte Emily Fonda?«
    »Walter und Vic…«
    »Vic?«
    »Vic Brennan«, sagte

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