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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Billinger.
    »Adresse!« verlangte ich und bekam sie. »Okay, das wäre das erste. Wenn du so weitermachst, bin ich mit dir sehr zufrieden. Ich werde bei Captain Davenport ein gutes Wort für dich einlegen.«
    Billinger riß die Augen auf. »Sie wollen mich der Polizei übergeben?«
    »Was dachtest du denn? Kerle wie du dürfen doch nicht frei herumlaufen. Man wird dich im Kittchen läutern und nach ein paar Jährchen wieder auf die Menschheit loslassen. Bis dahin wirst du begriffen haben, daß sich Verbrechen nicht lohnen. Die Zuchthäuser sind voll von Leuten, die sich allmählich zu dieser Erkenntnis durchringen.«
    »Wenn ich… Wenn ich Ihnen alles sage, was ich weiß … Lassen Sie mich dann laufen, Mr. Ballard?«
    »Nein. Kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es meiner Moralauffassung widersprechen würde.« Moral – ein Wort, das es in Billingers Vokabular nicht gab. Er wußte deshalb auch nichts damit anzufangen und verstand mich nicht.
    Trotzig preßte er die Kiefer zusammen. »Dann sage ich kein Wort mehr!« quetschte er zwischen den Zähnen hervor.
    »Junge, zwing mich nicht, dich noch mal weichzuklopfen. Ich könnte dir in meinem Übermut zuviel antun«, drohte ich. »Wohin haben deine Komplizen Emily Fonda gebracht? Wo befindet sich meine Freundin Vicky Bonney? Wer rief mich zweimal an? Wer ist euer Auftraggeber? Ist es direkt Gordon Brubaker? Oder ist noch jemand dazwischengeschaltet? Woher habt ihr die Killertermiten?«
    Mort Billinger hielt Wort.
    Wie ein Ehrenmann.
    Er sagte nichts mehr, wollte mich auf diese Weise zwingen, doch noch auf den von ihm vorgeschlagenen Handel einzugehen, doch das kam für mich nicht in Frage. Ich mache mit Verbrechern keine Geschäfte.
    Stumm wie ein Fisch war der Mann. Ich wollte ihm »gut zureden«.
    Als ich die Hand hob, explodierte er. Er hatte sich erholt und erhoffte sich in der zweiten Runde mehr Punkte. Ich gebe zu, sein Blitzangriff überraschte mich.
    Hochschnellend, rammte er mir die Schulter in den Bauch, ich klappte zusammen, und Mort Billinger stemmte mich hoch. Er rannte mit mir ein paar Schritte. Dann wuchtete er mich gegen die Wand, daß mir Hören und Sehen vergehen wollte.
    Mir war sofort klar, daß der Bursche jetzt alles auf eine Karte setzte. Er hatte zwei Komplizen verraten. Ich durfte mit diesem Wissen seine Wohnung nicht verlassen.
    Verräter erfreuen sich nirgendwo großer Beliebtheit. Billinger hatte bestimmt mit Folgen zu rechnen, wenn herauskam, daß er nicht dichtgehalten hatte.
    Man würde ihm den Mund so gründlich stopfen, daß er nie mehr etwas sagen konnte. Aus diesem Grund setzte er alles daran, um mich unschädlich zu machen. Die Angst verlieh ihm zusätzliche Kräfte.
    Ich fiel von seiner Schulter. Durch meinen Rücken zog sich ein dumpfer Schmerz. Ich wälzte mich auf die Seite, kassierte einen Tritt, schnappte mir aber – wie schon einmal – das Bein meines Gegners und riß es mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft hoch.
    Billinger kippte nach hinten.
    Ich sah, was passieren würde, ehe es dazu kam.
    Die Fallneigung stimmte, und die Wucht war groß genug… Der Bärtige landete mit dem Hinterkopf auf der Kante einer alten Anrichte. Härtestes Holz. Das mußte dem Mann einfach die Besinnung rauben.
    Als er ohnmächtig auf dem Teppich lag, stand ich auf und kontrollierte, ob nach alle meine Knochen heil waren. Sie waren es. Die blauen Flecken, die mir der bärtige Berserker zugefügt hatte, waren nicht der Rede wert. Sie würden in ein paar Tagen nicht mehr zu sehen sein.
    Es sollte mir in diesem Fall nichts Schlimmes passieren…
    Ich blickte mich im Raum um, holte mir ein Kabel von der Stereoanlage und fesselte dem Mann damit Arme und Beine, damit er nicht abhanden kam. Nicht einmal ein Entfesselungskünstler hätte die Knoten aufgebracht, mit denen ich Mort Billinger band.
    Nachdem dies geschehen war, rief ich Captain Davenport an. Ich teilte ihm mit, wer wo und warum abzuholen war. Von Walter Downs und Vic Brennan sagte ich nichts.
    Um diese beiden wollte ich mich selbst kümmern.
    ***
    Ditmars Boulevard 8019. Gegenüber der U-Bahn-Endstelle in Queens. Das war Walter Downs’ Anschrift. Ihn wollte ich mir als nächsten vorknöpfen. Er wohnte auch im ersten Stock, und ich hatte das Glück, ihn zu Hause anzutreffen.
    Als er mich sah, starrte er mich wie vom Donner gerührt an. Er reagierte ähnlich wie Mort Billinger, und als er den Kopf verlor, rückte ich ihn ihm mit ein paar Schlägen wieder einigermaßen

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