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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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lassen?“
    „Das wäre sehr wohl möglich“, antwortete er ernsthaft. „Ich könnte Charles Reading bitten, Sie morgen früh zu begleiten.“
    „Das würden Sie tun?“ Sie sah ihn hoffnungsvoll an. Er bedauerte beinahe, ihre Hoffnung zerstören zu müssen.
    „Sie sollten auch mich nicht unterschätzen. Wenn Sie gehen, bringt Charles mir Ihre Schwester.“
    Sie verengte die Augen. „Sie sind ein übler Schurke. Ein herzloses anmaßendes Ungeheuer.“
    „Seien Sie nicht so streng mit mir. Ich bin kein Ungeheuer. Ich würde nicht einmal behaupten, dass ich ein schlechter Mensch bin. Ich bin lediglich kein besonders guter Mensch.“ Er nahm ihre kühle Hand und führte sie an seine Lippen, bevor sie reagierte und versuchte, sie ihm zu entreißen. Aber seine Finger hielten sie fest wie Eisenklammern.
    Er konnte förmlich sehen, wie sie bis zehn zählte, um sich zu beherrschen. Zu dumm für sie, dass es ihm so großes Vergnügen bereitete, ihren Zorn zu erregen. Bald würde er nicht nur ihren Zorn erregen. Nur Geduld.
    „Erzählen Sie mir mehr von Ihrem blendend aussehenden Schauspieler. Ich habe ihn auf der Bühne gesehen. Er ist tatsächlich sehr hübsch, wobei sein Talent bestenfalls mittelmäßig ist. Wie kam es dazu, dass Sie ein Verhältnis mit ihm anfingen?“
    „Ganz einfach. Ich schrieb ihm einen Brief und lobte sein schauspielerisches Können, bat ihn um ein Rendezvous und erhielt eine Zusage.“
    „Und was habt ihr getan?“
    Sie blickte ihm unverwandt in die Augen. „Wir haben gevögelt“, sagte sie unverblümt.
    Er lachte in sich hinein. „Ich wusste gar nicht, dass Sie dieses Wort überhaupt kennen, meine Liebe.“
    „Ich habe viel Zeit in Pferdeställen verbracht.“
    „Und welche Positionen haben Sie bevorzugt?“
    In ihre Augen trat eine momentane Leere. „Ehm ... alles, was ihm lieb war. Ich war sehr gefügig.“
    „Dessen bin ich mir sicher“, bemerkte er seidenweich. „Und wer kam nach ihm? Der gesamte Hofstaat des Königs?“
    Ihr verächtlich kalter Blick verfehlte auch diesmal seine Wirkung. „Glauben Sie mir etwa nicht?“, fragte sie indigniert.
    „Oh, ich nehme an, Ihre blumigen Geschichten bergen ein Körnchen Wahrheit.
    Vermutlich haben Sie den Musiklehrer Ihrer Schwester angehimmelt, vielleicht sogar ein Küsschen mit ihm getauscht. Was allerdings du Clos betrifft, muss ich Sie leider aufklären. Er fühlt sich nämlich ausschließlich zu Männern hingezogen.“
    „Sie denken also immer noch, ich sei Jungfrau?“
    „Ich weiß, dass Sie nicht mehr unberührt sind, mein Kind. Aber Ihre Geschichten, wie Sie dieses völlig überflüssige Häutchen Ihrer Anatomie verloren haben, sind frei erfunden.“
    „Was wollen Sie eigentlich von mir, Mylord? Warum beenden wir diese lächerliche Scharade nicht? Sie sagen mir, was Sie von mir wollen, und ich gebe es Ihnen.“
    „Und wo bleibt der Spaß an der Sache?“
    Sie biss sich wieder auf die Unterlippe. „Tun Sie das nicht“, sagte er scharf und legte ihr einen Finger an den Mund.
    Sie biss zu. Absichtlich und fest. Er hätte die Hand wegziehen können, tat es aber nicht.
    Sie hatte scharfe weiße Zähne und biss noch fester zu. Er blieb ungerührt.
    „Ach Kind“, murmelte er in seinem enervierend sanften Ton. „Wäre nicht noch ein winziger Funke Anstand in mir, würde ich Ihnen jetzt die Röcke hochreißen und wie ein hungriger Wolf über Sie herfallen. Haben Ihnen Ihre ach so vielen Liebhaber nicht beigebracht, dass Beißen eine höchst erotische Geste ist?“
    Sie ließ augenblicklich los und erntete ein liebenswürdiges Lächeln. „Bitte gehen Sie endlich, Monsieur le Comte“, sagte sie höflich. „Sie sind Ihrer absurden belanglosen Spielchen mittlerweile gewiss müde geworden.“
    „Meine Spielchen sind nie belanglos, solange sie mich amüsieren.“
    Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen, der Verzweiflung nahe. „In diesem Haus befinden sich Dutzende schöner Frauen ...“, begann sie wieder.
    „Oh nein, noch nicht“, korrigierte er sie und lehnte sich wieder zurück. „Die Festlichkeiten beginnen erst morgen. Im Augenblick sind lediglich ein halbes Dutzend anwesend.“
    „Und warum widmen Sie sich nicht einer dieser Damen?“, fragte sie spitz.
    „Weil ich keine von ihnen will, meine Süße. Ich will Sie.“
    Sie gab einen verächtlichen Laut von sich. „Pah! Sie lügen.“
    Er hielt ihre Hand noch immer. Bevor sie wusste, was er beabsichtigte, hatte er sie zwischen seine Schenkel an den harten

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