Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
Vom Netzwerk:
bestreitet. Es würde ja auch zu nichts führen, da er gezwungen ist, eine reiche Frau zu heiraten, um zu Ansehen und Einfluss in der vornehmen Gesellschaft zu kommen. Und Ihre Schwester ist arm wie eine Kirchenmaus. Bedauerlicherweise ist er in mancher Hinsicht geradezu ermüdend anständig. Dennoch wird er nicht widerstehen können, wenn ich sie ihm anbiete.
    Danach wäre ihr Ruf nur leider für immer ruiniert.“
    „Ich warne Lydia vor ihm. Sie ist keine Närrin“, stieß Elinor gepresst hervor.
    „Gewiss, sie ist klüger und standhafter, als ich anfangs vermutet hätte. Aber Sie werden sie nicht warnen, da Sie keine Gelegenheit haben, mit ihr zu sprechen, solange wir uns nicht einig geworden sind.“ Plötzlich flammte Licht auf, als er eine Kerze entzündete. Nun konnte sie sein Gesicht deutlich sehen, das schöne markante, düstere Gesicht eines gefallenen Engels.
    „Ich habe einen Cousin ...“, begann sie.
    „Marcus Harriman wird Ihnen keine Hilfe sein. Dafür sorgen meine Anwälte.“
    Wieder lag dieser Eisklumpen in ihrem Magen. Ihre einzige Rettung bestand darin, sich nichts anmerken zu lassen.
    „Wenn Sie meinen“, entgegnete sie kühl. „Dann nennen Sie mir bitte Ihre Bedingungen. Zu welcher Einigung wünschen Sie mit mir zu kommen?“
    „Sie können sich glücklich schätzen, meine Teuerste. Ich stelle keine übertriebenen Forderungen und bin beinahe so nobel wie ein echter Gentleman.“ Elinor lachte hohl. Rohan fuhr unbeirrt fort: „Ich stelle keine Ansprüche an Ihren schönen Körper.
    Mich interessiert ausschließlich Ihr Esprit. Ein weiser Mensch würde mir beipflichten, dass Klugheit und Scharfsinn von wesentlich größerer Bedeutung sind. Aber Frauen werden nun mal nach ihrer erotischen Ausstrahlung und dem sexuellen Vergnügen bewertet, das sie Männern bereiten. Solange ich Ihrer Möse nicht zu nahe komme, nimmt Ihr Ruf keinen allzu großen Schaden.“

    „Ihre vulgäre Sprache ist unerträglich.“
    „Zugegeben, ich bin vulgär und unerträglich, wussten Sie das nicht? Aber wie gesagt, solange Sie mir freiwillig Gesellschaft leisten, bleibt Ihre Schwester unbehelligt.“
    „Für wie lange?“
    Er stutzte. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht“, meinte er gedehnt. „Ja, wie lange wohl?“ Mit langen, eleganten Fingern strich er sich das Kinn. „Seltsam, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich Ihrer Gesellschaft überdrüssig werde, was natürlich geschieht, früher oder später. Aber ich bin ein fairer Mann ... spotten Sie nicht ... Ich bin bereit, einen Zeitraum festzulegen. Sagen wir, bis nach den Osterfeiertagen? Darin liegt auch eine gewisse Symbolik. An dem Tag, an dem Ihr Gott von den Toten auferstanden ist, erhalten Sie Ihre Freiheit.“
    „Nicht mein Gott“, fauchte sie.
    „Sie erstaunen mich immer wieder.“ Er zog lächelnd eine Braue hoch. „Wir treffen also folgende Vereinbarung: Ihre Schwester kommt in mein Château, wo sie von Mrs Clarke in ihrer mütterlichen Art behütet und verwöhnt wird. Sie bleiben in meinem Stadthaus und denken sich eine plausible Erklärung für Ihre Schwester aus.
    Schließlich haben Sie mehr Erfahrung darin, Lügen zu erfinden, als ich, da ich Ausflüchte nie nötig hatte. Während der Fastenzeit und der Festlichkeiten des Satanischen Bundes leisten Sie mir Gesellschaft, und am Ostersonntag können Sie symbolisch Ihre Auferstehung feiern und ein neues Leben beginnen. Mit einer großzügigen Apanage versehen, die Ihnen ein angenehmes Leben gewährleistet.
    Was halten Sie davon?“
    „Ich verabscheue Blasphemie.“
    „Ich dachte, Gott bedeutet Ihnen nichts“, murmelte er. „Und es stört mich nicht sonderlich, wenn Sie vorgeben, mich zu verabscheuen. In Wahrheit sind Sie fasziniert von mir, egal, was ich auch sage oder tue. Sie sind gefangen wie ein Schmetterling im Netz einer Spinne.“
    „Ich fürchte, Sie irren, Mylord. Sie haben nämlich eine Hornisse in Ihr Spinnennetz gelockt.“
    „Oh, das will ich hoffen, Kind“, erwiderte Rohan, während er sich erhob. Er löschte die Kerze, und das Zimmer lag wieder im Dunkeln. „Morgen lege ich Ihnen den Vertrag zur Unterschrift vor.“
    „Einen Vertrag? Sie verlangen, dass ich etwas unterschreibe?“
    „Selbstverständlich. Sollten Sie wortbrüchig werden, muss ich die Abmachung nur einigen einflussreichen Persönlichkeiten vorlegen, und Ihr Ruf ist dahin.“
    Sie starrte auf seine schattenhafte Gestalt in der Finsternis. „Ich wüsste wahrhaftig nicht, welchen

Weitere Kostenlose Bücher