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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und ging in das Vernehmungszimmer. Einige Kollegen unterstützten uns bei der Geschichte. Die beiden Gangster, die wir am Vortage im Keller der Vulkanisieranstalt überwältigt hatten, wurden gerade hereingeführt. Dahinter kamen fünf weitere Männer, die den beiden in Figur und Typ ähnelten.
    Im Hintergrund des großen Vernehmungszimmers war eine breite Nische. Der Boden lag durch ein Podest höher und bildete dort eine Art Bühne.
    Phil gruppierte die sieben Männer auf dem Podest und schaltete die Beleuchtung über ihnen ein. Während der erste Geschäftsmann hereingerufen und vor das Podest geführt wurde, verzog ich mich ins Nebenzimmer und wartete darauf, daß er zu mir hereingeschleust wurde.
    Es war Antonio Ricci. Er besaß einen Gemüseladen in der Sullivan Street und war erst seit einem knappen Jahr in den Staaten.
    Ich hatte ihn in den letzten Wochen mehrmals aufgesucht und in der Racketgeschichte vernommen. Bis jetzt hatte er immer abgestritten, von den Gangstern erpreßt zu werden. Wie allen anderen saß ihm die Angst vor den Gangstern zu tief in den Knochen.
    »Haben Sie von den sieben Männern schon mal einen gesehen?« wollte ich von ihm wissen.
    Der Italiener schlug die Hände zusammen und schickte einen flehenden Blick an die Zimmerdecke.
    »Nicht einen ich kenne, Signore. Nie ich habe gesehen eine von den Männern, weil sie nicht sind Kunden bei mir.«
    Ich spürte, daß der Mann log.
    »Hören Sie, Ricci«, sagte ich nachdrücklich. »Wir haben zwei Gangster gefangen. Sie haben schon einiges auf dem Kerbholz, und hinter Gitter kommen sie in jedem Fall. Wir möchten jetzt erfahren, ob sie auch für die Erpressungen am Washington Square in Frage kommen. Sie brauchen also keine Angst zu haben, daß die Gangster in den nächsten Tagen Ihren Laden zertrümmern. Na, wie ist es? Können Sie sich jetzt vielleicht erinnern, einen oder mehrere von den Männern schon einmal gesehen zu haben? Überlegen Sie gut!«
    »Signore, ich überlegt. Ich keinen schon gesehen, nie und nie in meine Leben«, erklärte Ricci gebärdenreich und rang beschwörend seine Hände.
    Ich ließ ihn hinausbringen auf einen Flur, wo er mit den restlichen Leuten nicht Zusammenkommen konnte.
    Dann kam der Feinkosthändler aus der Minetta Lane. Seine roten Wangen zitterten vor Empörung, als er sich über den Zeitverlust beschwerte. Und als ich ihm erklärte, daß er noch etwas warten müsse, bis die anderen alle vernommen worden seien, wurde er richtig aufgebracht.
    Dann kamen nacheinander noch 17 Zeugen, von denen ich gehofft hatte, daß sie uns helfen würden. Aber sie dachten nicht daran. Ein paar konnten zwar nicht abstreiten, die beiden Verbrecher schon mal gesehen zu haben, aber sie beteuerten, es wären nur Kunden gewesen.
    Miß Petersen kam zuletzt zu mir in den kleinen Nebenraum. Ihr blondes Haar war schon von vielen Silberfäden durchzogen. Ihre Sprache hatte noch immer den reizvollen harten Akzent, der die Schwedinnen so sympathisch machte.
    »Ich habe gestern mein Geschäft verkauft«, sagte sie. »Ich ziehe zu meiner Schwester nach Illinois. Sie hat mit ihrem Mann eine kleine Farm, und dort wird es schöner für mich sein.«
    Ich stellte ihr die gleichen Fragen wie den anderen auch.
    Sie überlegte sich ihre Antwort nur einen kurzen Augenblick.
    »Ja«, -sagte sie dann und senkte dabei ihre Stimme. »Zwei von den Männern kenne ich. Den ersten und den fünften Mann.«
    »Von links?« fragte ich.
    »Nein, von rechts.«
    Das waren die beiden Gangster.
    »Sie waren zweimal in meinem Geschäft. Sie haben Geld von mir verlangt, und ich habe es ihnen gegeben! Aber vorher kamen immer andere Männer und holten sich das Geld ab.«
    ***
    Fisher nahm den Hörer von der Gabel. Barlow und Monzelio standen dicht neben ihm, um das Gespräch mitzuhören.
    »Fisher?« kam es laut aus dem Hörer. Die Stimme klang tief und befehlend, und es hörte sich nicht wie eine Frage an.
    »Ja, Boß. Ich bin es«, sagte Chas und lehnte sich mit der Schulter an die Wand.
    »Wo sind deine Leute? Sind sie unterwegs?«
    »No, Boß, habe sie hier. So früh können wir mit unserer Arbeit nicht anfangen. Wir müssen warten, bis die Geschäfte nicht mehr so voll sind.«
    »Hör zu! Du wirst nichts unternehmen im Augenblick. Wir müssen kurztreten.«
    »Und die große Sache, Boß? Der Film kann doch wohl ablaufen?«
    Die Stimme wurde noch schneidender.
    »Nichts wird unternommen, gar nichts! Schreib dir das hinter die Ohren. Und diesmal will ich, daß du dich

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