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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in ihre Gedanken einzudringen. Er wollte erfahren, was sie als nächstes beabsichtigte.
    »Ich will mit dir reden«, sagte sie. »Und damit das in Ruhe passieren kann, habe ich dich hierher geholt…«
    Er kam durch ihre Gedankenbarriere nicht durch. Aber im nächsten Moment, spürte sie, daß er versuchte, mit anderen Kontakt aufzunehmen und sie zu informieren.
    Sie legte ein Abschirmfeld über ihn, das ihn daran hinderte. Natürlich bemerkte er es sofort – und schnellte sich vorwärts. Teri sah ihn verschwimmen.
    Alles ging innerhalb eines Sekundenbruchteils. Er wollte per zeitlosen Sprung entweichen. Teri warf sich wieder auf ihn, ließ sich mitreißen und nahm nicht einmal wahr, wohin es sie beide verschlagen hatte, als sie den Druiden schon wieder mit in ihren Sprung riß. Kaum angekommen, versetzte sie ihm einen Hieb, der ihn fast betäubte.
    Benommen kauerte er am Boden und sah zu ihr auf. In seinen Augen funkelte es zornig auf. Er hatte eine Niederlage hinnehmen müssen, und er würde versuchen, diese Scharte wieder auszuwetzen.
    »Laß es«, warnte Teri. »Mit deinen Tricks kannst du bei mir nichts werden. Ich bin allemal schneller als du. Dabei will ich wirklich nur mit dir reden. Wäre es anders, hätte ich jetzt die Gelegenheit genutzt, dich restlos fertigzumachen. Verstehst du?«
    »Du bist eine Agentin«, stieß er hervor. »Du gehörst zu denen, die die Macht an sich reißen wollen. Du hast keine Chance. Der ganze Silbermond steht gegen dich und deine Komplizen.«
    »Mir ist absolut nicht klar, wovon du redest«, sagte sie. »Wir wollen nichts von euch – außer Hilfe. Du solltest wissen, daß wir selbst Silbermond- Druiden sind…«
    »Die jemanden einschmuggeln wollen, den sie Merlin nennen! Ha!«
    Der Druide lachte auf. »Ihr hättet es schlauer anfangen sollen, nicht so primitiv.«
    »Drück dich klarer aus«, verlangte sie. »Du redest von jenen, die die Macht an sich reißen wollen. Was sind das für Leute? Abtrünnige? Renegaten? Abgesandte der höllischen Mächte?«
    »Du weißt es nur zu gut«, stieß er hervor. »Du gehörst ja selbst zu ihnen! Du kannst mich nicht täuschen, und auch nicht die anderen!«
    Teri spürte eine Bewegung hinter sich. Sie ließ sich einfach fallen, aber es war schon zu spät. Zwei Druidinnen waren hinter ihr aufgetaucht, hatten sich per zeitlosem Sprung zu ihr versetzt, nachdem sie vorher wahrscheinlich angepeilt haben mußten, wo sich Teri und ihr unfreiwilliger Dialogpartner befand. Teri schalt sich eine Närrin, daß sie nicht vorsichtiger gewesen war. Sie hätte damit rechnen müssen, daß ihre Para-Fähigkeiten hier wenig galten, weil in stärkerer oder schwächerer Form sie jeder anwenden konnte. Es gab kein Entkommen.
    Sie versuchte noch, aus der Fallbewegung heraus zu springen, aber es klappte nicht mehr. Die beiden Druidinnen hielten die kleinen Geräte in den Händen, die fahl aufleuchteten, und Bewußtlosigkeit legte sich über Teri.
    »Ihr habt euch eine Menge Zeit gelassen«, sagte der Druide.
    Die beiden Frauen sahen ihn gleichgültig an. Eine deutete auf die bewußtlose Teri.
    »Sie sieht unverschämt attraktiv aus«, sagte sie. »Wir dachten, du wolltest dich erst ein wenig mit ihr amüsieren.«
    »Mit dieser Kampffurie?« Er lachte spöttisch auf. »Schaffen wir sie in eine Einzelkammer. Aber eine mit Para-Blockern. Sie ist gefährlich. Sie weiß ihre Kräfte sehr gut einzusetzen. Ich möchte vermeiden, daß wir den Rest unserer Tage mit der Jagd auf sie zubringen.«
    »Ich glaube kaum, daß das der Fall sein wird«, sagte die andere Druidin.
    »Sie werden alle verhört werden, und die Hohe Lady wird das Urteil sprechen. Ich denke, man wird sie verbannen oder töten, je nachdem, wie schwarz ihr Blut ist.«
    Der Mann nickte. Sie faßten zu und verschwanden im zeitlosen Sprung.
    ***
    Caermardhin wurde nicht nur von Sid Amos bewohnt.
    Der Mongole Wang Lee Chan und seine Geliebte Su Ling hatten sich aus Sicherheitsgründen hier einquartiert. Wang Lee, früher einmal Leibwächter des Fürsten der Finsternis, hatte sich aus der Hölle losgekauft, was Leonardo deMontagne gar nicht gefallen hatte. Wang Lee hatte sich nach Caermardhin zurückgezogen, weil er hier, unangreifbar, wie die Burg war, zu sich selbst finden wollte. Seine Gefährtin Su Ling, die Dolmetscherin aus San Francisco, war ebenfalls hierher geholt worden, damit die Höllenmächte sich ihrer nicht bemächtigen und über sie Wang Lee erpressen konnten. Bislang hatte das alles recht gut

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