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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abgenommen, aber er besaß doch jederzeit die Möglichkeit, das Amulett zu sich zu rufen…
    Er hob die offene Hand und konzentrierte sich auf den Ruf… Wenn das Amulett nicht gerade von einer Planetenhälfte von ihm getrennt war, mußte es diesen Ruf wahrnehmen und innerhalb von Sekunden zu ihm kommen, wobei feste Materie keine Rolle spielte. Sie war in dem Moment für Merlins Stern nicht existent.
    Zamorra stellte verblüfft fest, daß das Amulett nicht reagierte. Er wiederholte seinen geistigen Befehl mehrmals. Aber der Erfolg stellte sich nicht ein.
    Das Amulett desaktiviert… ? Dazu war doch nur Leonardo deMontagne in der Lage. Aber der war nicht hier, und Zamorra hielt es für mehr als fraglich, daß der Montagne mit seiner schwarzmagischen Kraft den Silbermond erreichen konnte – ganz abgesehen davon, daß in jener Vergangenheit, in der Zamorra sich hier befand, noch gar nicht an ihn zu denken war. Mit absoluter Sicherheit schmorte seine Seele noch im Höllenfeuer.
    Und vielleicht lag diese Silbermond-Zeit auch noch weiter zurück, noch vor der Epoche der Kreuzzüge… ? Zamorra wußte es nicht.
    Er wußte nur, daß Leonardo nicht verantwortlich sein konnte. Die Wunderwelten hatten noch vor seiner Wiederkehr ins zweite Leben aufgehört zu existieren…
    Also mußte es etwas anderes sein.
    Aber was war für die Abschaltung verantwortlich?
    Plötzlich erkannte Zamorra, daß er zu viel Zeit verloren hatte. Das Gras war schon fast meterhoch und nahezu undurchdringlich geworden.
    Er konnte sich jetzt nur noch mit äußerster Vorsicht bewegen.
    Immer wieder warf er einen Blick zum Himmel empor.
    Er hoffte, daß Druiden mit ihren Transportvögeln kamen, um ihn abzuholen.
    Der Weg würde dann zwar in die Gefangenschaft führen, aber mit Sicherheit war das besser, als hier von eisenharten Grashalmen aufgehalten und getötet zu werden…
    Aber nichts außer der Sonne und zwei ausschnittweise sichtbaren Planetenkugeln zeigte sich am wolkenlosen Himmel…
    ***
    Teri Rheken hatte auf ihre Chance gewartet. Sie hatte sich völlig ruhig gehalten. Natürlich hatte auch sie sich ihre Gedanken über den recht befremdlichen Empfang gemacht; immerhin waren zumindest Gryf und sie, nicht zu vergessen Merlin, eindeutig als Silbermond-Druiden zu identifizieren.
    Daß sich niemand daran störte, bedeutete Ärger. Teri wollte sich das nicht gefallen lassen. Sie mußte etwas tun.
    Nur mußte sie auf den richtigen Moment warten. Sie schätzte, daß Zamorra ebenfalls etwas versucht hatte, schon unterwegs zu dieser Stadt, und daß das fehlgeschlagen war. Sie hätte die Möglichkeit gehabt, mit ihren Druiden-Kräften telepathisch nach ihm zu suchen. Er besaß zwar eine Sperre, die verhinderte, daß seine Gedanken gelesen werden konnten, aber zumindest seine Bewußtseinsaura mußte zu spüren sein.
    Aber Teri hütete sich, das zu tun. Sie nahm auch keinen telepathischen Kontakt zu Gryf auf. Sie wußte nur zu gut, daß sie höchstwahrscheinlich überwacht wurden, und sie wollte die anderen nicht mißtrauisch machen.
    Sie mußte sie in Sicherheit wiegen, um so überraschender konnte sie danach zuschlagen.
    Und jetzt tat sie es.
    Sie hatte sich darauf vorbereitet, noch davon abgelenkt, indem sie Nicole zu beruhigen versuchte.
    Dann schnellte sie sich unvermittelt auf den ihr am nächsten stehenden Druiden und riß ihn mit sich in den zeitlosen Sprung. Fort von hier, irgendwohin, wo sie mit ihm allein war, wo er keine Unterstützung durch seine Gefährten bekam.
    Die Umgebung wechselte.
    Teri fand sich mit dem Angegriffenen in einem dämmerigen kleinen Raum wieder. Der Druide wollte sofort reagieren. Seine Augen flammten schockgrün. Er dachte nicht daran, Körperkraft gegen die ihm in diesem Punkt unterlegene Teri einzusetzen. Er versuchte es mit Magie.
    Teri schaffte es gerade noch, ihn loszulassen, ehe er zum menschlichen Zitteraal wurde. Entladungen knisterten um seine Gestalt.
    Er sprang sofort zurück, federte gegen die Wand und blieb dort geduckt stehen, die Hände leicht erhoben, um die Fingerspitzen waberte grünliches Licht. Er starrte Teri Rheken an. Er war die personifizierte Kampfkonzentration, eine geballte Ladung Energie, die jederzeit losschlagen konnte.
    Teri bemühte sich, sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
    »Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich gegen einen aus meiner Art kämpfe«, sagte sie. »Ich tu’s nicht gern. Zwing mich nicht dazu, ja?«
    Der Druide antwortete nicht. Teri fühlte, wie er versuchte,

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