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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Biester schienen sich drehen zu wollen, gerade so als könnten sie denken!
    Endlich – der Uferstreifen! Jetzt fehlte ihm hier nur noch Dickicht, das ebenso hart und mörderisch gewesen war!
    Aber es gab kein Schilfgras, das ihn umbringen wollte. Unmittelbar neben der Fläche mit den Riesenwuchs-Killergräsern war ein schmaler Sandstreifen, und direkt daneben war das Wasser.
    Erleichtert ließ Zamorra das tödliche Steppengras hinter sich. Sein ganzer Körper schmerzte, teils von den Schnitten, teils von der Anstrengung.
    Der Professor sah an sich herunter. Erleichtert erkannte er, daß er nicht ganz so schlimm davongekommen war, wie er anfangs befürchtete.
    Er hatte das Steppengras besser überstanden als gedacht.
    Aber es war noch schlimm genug.
    Er sah zum anderen Flußufer hinüber. Es mochte etwas zehn Meter entfernt sein. Der Fluß besaß kaum eine Strömung; er wand sich in weiten Schleifen durch die Ebene. Das Wasser war auch nicht sonderlich tief. Zamorra nahm an, daß er in der Mitte des Bettes noch stehen konnte.
    Immerhin – er hatte es geschafft. Er war am Wasser, würde also zumindest nicht verdursten müssen. Mit Wasser ließ sich auch Hunger leichter ertragen.
    Was nun?
    Hier in der Nähe der Killergräser bleiben wollte er auf keinen Fall.
    Wieder hinaus in die Steppe auf der anderen Seite des Flusses auch nicht. Er zweifelte, daß die Lage dort wesentlich anders sein würde.
    Dort war das Gras zwar noch niedrig und sah recht normal aus, aber wie schnell sich das ändern konnte, hatte er hier erlebt. Auf eine Wiederholung war er nicht scharf.
    Flußabwärts, flußaufwärts? Der eine Weg würde ihn in die entfernten Berge führen, zur Quelle. Der andere Weg irgendwo zu einem kleinen Meer.
    Er beschloß, sich dorthin zu wenden. Als er sich in Bewegung setzen wollte, erhielt er einen schmerzhaften Stoß. Er taumelte. Überrascht sah er, daß das Steppengras inzwischen so hoch war, saß es ihn hier erreichen konnte. Er bog sich und griff nach ihm! Er mußte einem zweiten biegsamen Grashalm ausweichen, der inzwischen fast doppelt so lang war wie der Parapsychologe selbst, und landete mit beiden Füßen im Wasser. Es war kühl, der Kälteschlag und die Überraschung ließen Zamorra taumeln. Er machte ein paar Schritte weiter ins Flußbett hinein und schaffte es endlich, sein Gleichgewicht zurückzuerlangen. Bestürzt sah er, wie immer mehr Grashalme nach ihm greifen wollten. Sie wuchsen weiter, reckten sich förmlich nach ihm.
    Er wich noch tiefer in den Fluß zurück. Erst als das Wasser ihm schon bis zur Hüfte reichte, blieb er stehen.
    Er verzog das Gesicht. Es war abzusehen, daß die Halme irgendwann so lang werden würden, daß sie ihn aus dem Wasser holten! Er mußte so schnell wie möglich von diesem Streifen fort, dorthin, wo das Wachstum noch nicht eingesetzt hatte und es dementsprechend länger dauerte.
    Aber er konnte nicht fortwährend laufen oder gar schwimmen. Irgendwann kam die Müdigkeit. Was, wenn es die Fauna des Silbermondes dann immer noch auf ihn abgesehen hatte? Wenn er in der Nähe von Killer-Pflanzen einschlief, war er tot!
    Er schluckte. Es wurde Zeit, daß die Druiden ihn suchten und abholten.
    Warum taten Gryf und Teri nichts? Es konnte doch für sie nicht schwer sein, ihn telepathisch aufzuspüren und von hier weg zu holen!
    Oder hatte man sie so blockiert wie das Amulett?
    Er kam nicht dazu, die Gedanken weiterzuspinnen. Plötzlich schlang sich etwas um seine Beine, zerrte daran und zog ihn unter Wasser!
    ***
    »Das Amulett funktioniert nicht mehr«, sagte Nicole Duval. Sie hatte sich in einer Ecke des Raumes auf den Boden gehockt. Schwaches Licht kam aus den Wänden, aus der Decke und dem Boden. Gryf hatte versucht, mit der Kraft seines Willens ein Fenster zu öffnen, um Frischluft und die Helligkeit des Nachmittags hereinzuholen, aber es war ihm nicht gelungen.
    Die Wandung des Organhauses reagierte nicht auf seine Befehle. Es blieb verschlossen.
    Natürlich… Türen und Fenster ließen sich nicht nur zum Lüften der Wohnung verwenden, sondern auch zum Fliehen. Und das wollten die anderen Druiden verhindern. Sie mußten das Haus entsprechend blockiert haben. Gryf fragte sich, wie das möglich war. Früher hatte es das nicht gegeben.
    Früher hatte es auf dem Silbermond aber auch keine Gefangenen gegeben!
    Sicher, es war kein Paradies, kein Garten Eden. Das war der Silbermond niemals gewesen. Die Wunderwelten schon eher, wenngleich man sich auch dort auf nichts wirklich

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