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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Profis waren. Der Fall ihres Freundes hatte sie aus der Fassung gebracht, sodass ich Gelegenheit erhielt, meine Bemühungen fortzusetzen. Nur noch eine Armlänge brauchte ich unter dem Netz zurückzulegen.
    Das schaffte ich.
    Sie kamen.
    Und diesmal erwartete ich sie. Ich konterte mit mittelharten Schlägen. Sie wurden zurückgeworfen, überschlugen sich dabei, kamen wieder in die Höhe, und einen von ihnenschnappte ich mir. Es war der Einzige, der keinen Umhang trug.
    Der Junge starrte mich hasserfüllt an. Sein blondes Haar leuchtete, auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, der mich erschreckte, und er trampelte wild, während er schrie: »Hundesohn, lass mich los!«
    Ich tat es nicht.
    Aber die anderen rannten weg. Auch diejenigen, die sich bei Bill Conolly aufgehalten hatten, sodass nur noch der eine Junge, den ich festhielt, zurückblieb.
    »Du nicht!« sagte ich.
    Er zerrte, aber ich umklammerte sein Gelenk. »Jetzt wirst du mir einiges über euren Freund Acron erzählen, mein Junge!« Ich zog ihn zur Seite. Er stemmte sich ein, trampelte, und ich sah plötzlich einen Mann und eine Frau am Rand der Lichtung erscheinen.
    Auch der Junge sah die beiden. »Verdammt!« stieß er hervor, und dann jagte ein fürchterlicher Schmerz durch meine Hand, da ich für einen Moment nicht aufgepasst hatte.
    Zähne können verdammt scharf sein, und die hatte der Junge in mein Handgelenk geschlagen.
    Ob ich wollte oder nicht, ich musste ihn loslassen, schaute für einen Moment auf meine Hand und sah dort den Abdruck seines Gebisses.
    Der Junge hatte schon einen großen Vorsprung gewonnen, und er wurde auch von den beiden Neuankömmlingen gesehen. Die Frau war es, die plötzlich stehen blieb und verzweifelt rief: »Bobby, mein Junge! Bobby, bitte! Bleib stehen.«
    Ich war gerührt und geschockt zugleich. In ihrer Stimme hatte eine so große Qual gelegen, dass es mir eiskalt den Rücken hinablief.
    Der Junge aber kümmerte sich nicht um das Rufen seiner Mutter. Er rannte weiter und lachte die Frau noch gellend aus. »Acron. Ich gehöre zu Acron!« schrie er immer wieder.
    Dann hatte ihn der dichte Wald verschluckt. Noch einmalechote sein Lachen als unheimlich klingendes Geräusch durch den finsteren Wald.
    Ich machte mir Vorwürfe. Natürlich hätte ich ihn verfolgen können, aber es war alles zu schnell gegangen. Außerdem war der Wald sehr dunkel, und da hatte der andere alle Chancen, sich im dichten Unterholz zu verkriechen.
    So blieb ich zurück, hörte schnelle Schritte und sah den Mann auf mich zurennen. Ich kannte ihn nicht, aber seine Haltung sagte genug aus. Anscheinend sah er in mir einen potenziellen Feind, der seinem Sohn etwas Böses hatte antun wollen, und so stürmte er auf mich zu, als wollte er mich niederschlagen.
    Schon holte er aus.
    Es war ein weit aus der Schulter gezogener Schwinger, dem ich auswich. Im Gegenzug stellte ich dem Mann ein Bein. Er stürzte, kam hoch und starrte plötzlich in die Mündung meiner Beretta.
    »Lassen Sie das, Mister!«
    Er blieb unten. Die kleine Mündung glotzte ihn an wie ein drittes Auge. Der Mann stand noch unter Strom. Er knirschte mit den Zähnen, hatte die Hände zu Fäusten geballt, und ich hörte, wie die Frau etwas zu ihm sagte, wobei sie indirekt auch mich meinte.
    »Keine Sorge, Harry! Wenn er ein Vampir ist, wird mein Kreuz ihn vernichten!«
    Ich sah mich nicht um, musste aber trotz der Lage innerlich lachen. Für einen Vampir hatte mich noch nie jemand gehalten, da war ich mir völlig sicher.
    »Kommen Sie ruhig näher!« rief ich zu der Frau hinüber. »Ich bin kein Vampir!«
    Sie traute sich nicht so recht. Ich schielte zu ihr hin und erkannte, dass sie stockend auf uns zuging. Den rechten Arm hielt sie vorgestreckt. In der Hand trug sie tatsächlich ein Holzkreuz, und ihr Gesicht wirkte dabei angespannt und bleich.
    »Ich bin kein Vampir, sondern Polizist!« erklärte ich.
    Natürlich stieß ich auf Unglauben, bis ich mit der freien Hand in meine Tasche griff, den Ausweis hervorholte und ihn vor den am Boden knienden Mann fallen ließ. »Lesen Sie!«
    Er nahm den Ausweis tatsächlich hoch, hielt ihn dicht vor seine Augen, las und nickte seiner Frau zu. »Er hat Recht, Maggy, er ist wirklich Polizist.«
    Margret Belmont ließ erleichtert das Kreuz sinken. Ich steckte meine Beretta weg und merkte, dass sich das Netz an der anderen Seite bewegte.
    Bill wollte darunter hervorkriechen.
    »Einen Augenblick noch«, sagte ich zu den beiden Leuten und ging auf Bill Conolly zu.

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