Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hätte man uns kaum hierher gebracht, oder?« erkundigte der Druide sich. »Ein Einsiedler, den es in die Wildnis der Berge zog. So was gibt’s also nicht nur auf der Erde, sondern auch hier. Komisch. Aber ich frage mich, warum man uns hierher gebracht hat. Immerhin müssen die Leute doch wissen, daß es mir ein Leichtes ist, uns per zeitlosem Sprung wieder in die Stadt zurückzuversetzen. Sie sind doch Druiden, wie ich auch.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht hat der Roboter auf eigene Rechnung gehandelt. Und da er selbst nicht teleportieren kann, geht er davon aus, daß du das auch nicht kannst.«
    »Kann ich nicht dran glauben«, erwiderte Gryf. »Das muß zum eingespeicherten Grundwissen hier gehören. Nein, es muß etwas anderes sein. Mir geht da ein anderer Gedanke durch den Kopf. Wir müssen in ein Wespennest gestoßen sein. Wir störten, und man hat uns erst einmal fortgeschafft, irgendwohin, weit weg. Bis wir den Weg zurück gefunden haben, kann man die geheimen Arbeiten beenden.«
    »Du sagtest doch eben, daß es dir ein Leichtes wäre, zurück zu ›springen‹«, sagte Zamorra.
    »In die Stadt, ja. Hoffe ich wenigstens. Aber ich fürchte, daß es eine Weile dauern wird, das Haus wiederzufinden. Ich habe mir seinen Standort nicht gemerkt, und diese Organhäuser sehen irgendwie alle gleich aus. Ich weiß nicht einmal, welche Farbe es hat, weil ich einfach nicht daran gedacht habe, sie mir einzuprägen. Also werden wir suchen müssen. Wir müssen feststellen, wo wir zuletzt gewesen sind…«
    »Vielleicht ist es auch unwichtig. Hauptsache, wir kommen in die Stadt zurück.«
    »Es muß etwas damit zu tun haben, daß wir stören«, beharrte Gryf. »Also geschieht in jenem Haus etwas! Hast du eine ungefähre Ahnung, wie lange wir ohne Besinnung waren?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht auf den Stand der Sonne geachtet.«
    »Aber ich. Wenigstens das habe ich mir gemerkt. Ein uralter Reflex. Du kannst mich zu jeder Tages- und Nachtzeit fragen, wie spät es ist, und ich werde es dir sagen, mit einer Sicherheit von wenigen Minuten Toleranz.«
    »Na gut. Dann sage mir, wieviel Zeit verstrichen ist. Vergiß aber nicht zu berücksichtigen, daß wir vielleicht ein paar hundert oder tausend Kilometer entfernt sind.«
    »Verflixt«, stieß Gryf hervor. »Das ändert natürlich alles. Ich glaube, ich muß ein paar Berechnungen anstellen.« Er sah nach oben, wo am Himmel eine der Wunderwelten düster schwebte, etwa zu drei Vierteln zu sehen, und in einiger Entfernung der gleißende Fleck der Sonne.
    Zamorra wandte sich um und ging in das Haus zurück. Es war leer. Kein einziger persönlicher Gegenstand seines Besitzers war zurückgeblieben. Das erinnerte Zamorra an die sagenhaften Blauen Städte, die es an verschiedenen Punkten der Erde gab.
    Einige waren entdeckt worden, mache zerstört, und es mochte noch etliche geben, die man bisher nicht gefunden hatte. Auch in ihnen gab es keine Spuren, die auf ihre Erbauer hindeuteten – meistens. In einer hatte Zamorra seinerzeit jene weißen Overalls gefunden.
    In anderen hatten tödliche Gefahren gelauert. Dämonische Wesenheiten bewohnten diese Städte zuweilen.
    Aber Zamorra zwang seine abschweifenden Gedanken auf das Wesentliche zurück. Hier war ein absolut leerstehendes Organhaus in der Einsamkeit der Bergwildnis. Weshalb stand es hier? Wo war sein Bewohner geblieben? Und warum hatte man sie beide ausgerechnet in dieses Haus gebracht, anstatt sie irgendwo in freier Landschaft auszusetzen? Möglichkeiten, sich ihrer zu entledigen, gab es dort doch genug! Nur ungern entsann sich Zamorra der Angriffe jener rasend schnell wachsenden Gräser mit den messerscharfen Blattkanten, die ihm fast zum Verhängnis geworden wären. Nur dadurch, daß er einen Fluß erreicht und auf das Unterwassergeschöpft »Siebenauge« gestoßen war, war er noch einmal davongekommen.
    Warum also dieses einsame Haus?
    Plötzlich hatte Zamorra das dumpfe Gefühl, daß die Wände um ihn herum schrumpften. Er fuhr herum, starrte den Eingang an, den er hinter sich offen gelassen hatte. Ohne besondere Anweisung schloß dieser sich jetzt, desgleichen die Fenster.
    Zamorra stürmte hinüber. Unmittelbar vor ihm wurde die ehemalige Tür zur geschlossenen Wand. Er preßte die Handflächen dagegen und versuchte sie mit telepathischen Befehlen wieder zu öffnen.
    Aber das schrumpfende Haus gehorchte ihm nicht!
    Das Zimmer, in dem er sich befand, wurde immer kleiner.
    Die Decke

Weitere Kostenlose Bücher