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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kroch ich zu Ziggy hin, der sich noch nicht erholt hatte und zitternd auf dem Rücken lag.
    Er sah mich an. »Ihr habt mir das Leben gerettet.«
    »Schon gut, Ziggy.«
    »Nein, nicht gut. Das ist…« Er verzog den Mund. »Verdammt, das vergesse ich euch nie.«
    »Erholen Sie sich erst mal,« sagte ich und drehte mich wieder ab.
    Um den Rand der Luke zu erreichen, brauchte ich nicht sehr weit zu kriechen. Es reichte eine Drehung.
    Ich blieb am Rand, streckte den Arm in die Tiefe und ließ den Lampenstrahl hineinfallen. Ich wollte unbedingt sehen, was mit Kamikaze geschehen war.
    Der Lichtschein traf das ölig glänzende Seil, ich sah den Staub, die Spinnweben an den Wänden, aber keine Spur von Kamikaze. Das hatte nicht viel zu bedeuten, denn die Leuchtkraft meiner kleinen Lampe war begrenzt.
    »Siehst du Kamikaze?« hörte ich Bills Frage.
    »Nein.«
    »Der wird kaum überlebt haben.«
    »Kamikaze ist zäh. Was der schon alles überstanden hat, grenzt an ein Wunder. Manchmal glaube ich, dass er kein Mensch ist.«
    »Aber du hast ihn geschafft.«
    »Wiederhole dich nicht immer, Alter. Da bin ich mir nämlich nicht so sicher. Ich frage mich vielmehr, was er hier gewollt hat. Der ist nicht ohne Grund hier aufgetaucht.«
    »Den finden wir noch heraus.«
    »Wobei wir zunächst einmal den Fahrstuhl verlassen müssen,« erklärte ich. »Hast du einen Vorschlag?«
    »Sogar zwei. Wir können nach unten rutschen und nach oben klettern. Ist doch was?«
    »Das hätte ich auch gewusst.« Ich stand auf. Auch der Hausmeister versuchte es. Er war noch zu schwach in den Armen, sie zitterten, so ging ich zu ihm und half ihm dabei.
    »Danke!« keuchte er.
    Schwankend blieb er stehen und starrte auf die Öffnung, inder er gehangen hatte. »Wie war es möglich, dass plötzlich der Boden wegbrach?« fragte er leise. »Ich habe dafür keine Erklärung.«
    »Wurde der Lift nicht von Ihnen gewartet?«
    »Doch, Mr. Sinclair, und ich kannte auch die Klappe. Man konnte sie nur von der Außenseite öffnen, deshalb musste ich mich auch für die obere entscheiden.«
    »Dann hat sie jemand manipuliert,« sagte Bill.
    »Aber wieso?«
    Ziggys Frage war gut. Eine konkrete Antwort konnten wir ihm nicht geben. Unsere stützte sich allein auf Vermutungen. Kamikaze hatte uns eine Falle stellen wollen. Er musste die Schrauben schon vorher gelockert haben, und durch den Druck unseres Gewichts hatte die Platte schließlich nachgegeben.
    Als ich diese Vermutung aussprach, erntete ich keinen Widerspruch. Aber damit war es nicht getan. Wir mussten die Probleme von einer anderen Seite anpacken.
    »Wo sollen wir raus?« fragte Bill.
    Ich deutete auf die Bodenluke.
    Bill nickte. »Dafür wäre ich auch. Dann können wir gleich sehen, was mit Kamikaze ist, und unter Umständen seine Leiche wegschaffen.« Mein Freund war und blieb Optimist.
    Ziggy hatte Bedenken. »Ihr werdet euch die Haut von den Händen reißen, wenn ihr runterklettert.«
    »Dann schützen wir sie eben,« sagte Bill.
    »Und womit? Ich habe keine Handschuhe.«
    »Aber einen Kittel. Wenn wir den in drei Teile reißen, haben wir durch den Stoff einen kleinen Schutz. Außerdem rutschen wir keine zehn Stockwerke nach unten.«
    Ziggy hatten die Worte anscheinend überzeugt, denn er zog den Kittel bereits aus. Mit einem Taschenmesser zerschnitten wir den derben Stoff. Sein Werkzeug verstaute Ziggy in den Hosentaschen.
    Ich wollte den Anfang machen, und Bill sollte mir Rückendeckung geben.
    »Soll ich dann schießen?«
    »Ja, wenn es Ärger gibt.«
    »Okay, du kannst klettern.«
    Ich hatte mir ein Drittel des Kittelstoffs um die Hände geschlungen und hoffte stark, dass ich trotzdem fest zugreifen konnte, um nicht abzurutschen.
    Mit einem vorsichtigen Sprung erreichte ich das Hauptseil, umklammerte es nicht nur mit den Händen, sondern auch mit den Beinen. So hatte ich einen besseren Halt.
    Allmählich verschwand über mir die Luke. Bill und Ziggy knieten an ihrem Rand. Ich sah von ihnen die Köpfe und die Oberkörper.
    »Wie klappt es?« hörte ich Bills Frage. Sie schwang hohl zu mir herunter.
    »Ganz gut.«
    »Okay, beeil dich.«
    Die Lappen an meinen Händen hatten sich verschoben, zum Glück hatte ich den Schacht bereits erreicht. Eigentlich hätte ich Kamikaze hier liegen sehen müssen, doch er war verschwunden.
    Trotz seiner verletzten Hand und auch des Aufpralls war es ihm gelungen, die in den Keller führende Fahrstuhltür zu öffnen und zu verschwinden.
    Das bereitete mir Unbehagen.
    »Wo ist

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