0402 - Der Feuerkult
der Killer?« schrie Bill.
»Verschwunden.«
Der Reporter schickte mir einen Fluch nach unten.
»Ich würde vorschlagen, dass ihr jetzt kommt. Und beeilt euch. Wenn Kamikaze hier herumgeistert, kann das noch gefährlich werden.«
»Okay.«
Die beiden diskutierten noch für einen kurzen Moment; wer sich zuerst nach unten gleiten lassen sollte. Ziggy wollte warten, damit er sich noch etwas erholen konnte.
Bill startete. Ich sah ihm zu und hoffte, dass er heil ankam.
Die beiden Hälften der Tür waren nicht bis zum Anschlag aufgeschoben worden. Allerdings war der Spalt groß genug, dass ich mich hindurchschieben konnte.
Ich blickte in einen düsteren Gang, leuchtete mit meiner kleinen Lampe und entdeckte an der Wand einen altmodischen Sicherungskasten. Rasch ging ich hin.
Auf den ersten Blick erkannte ich, dass jemand daran manipuliert hatte. Von dieser Stelle aus war also die Stromversorgung unterbrochen worden. Ich musste warten, bis Bill und Ziggy unten waren.
Erst dann konnte ich den Strom wieder einschalten.
Kamikaze sah ich nicht.
Das jedoch hatte nichts zu besagen. Ich wusste, dass sich dieser Killer so leise wie ein Bergpuma bewegen konnte. Er kam immer dann, wenn man nicht mit ihm rechnete.
Ich ging wieder zurück in den Schacht.
»Weg da!« hörte ich Bill rufen, der mir fast auf den Kopf gesprungen wäre.
Schnell trat ich zur Seite. Neben mir kam Bill auf, er schleuderte die Lappen weg und grinste mit verschmiertem Gesicht. »Die Lappen haben tatsächlich geholfen.«
»Gut, jetzt Ziggy.«
Wir schauten den Schacht hoch. Ziggy war nur schwach zu erkennen, auch wenn ich leuchtete.
»Komm jetzt!« rief ich.
»Ja, ist gut!«
Er war nicht so gelenkig wie wir. Leider konnten wir ihm nicht helfen. Er musste es ganz allein schaffen und drückte sich vor. Fast hätte er das Trägerseil verfehlt, wir sahen seinen zuckenden Schatten im schlechten Licht der Lampe. Ziggy griff nach, rutschte ab und packte es schließlich doch.
»Na endlich!« stöhnte Bill.
Auch ich wollte etwas sagen, verschluckte die Worte jedoch, denn ich hatte ein anderes Geräusch gehört.
Ein leises Summen und ein Knacken.
Ich flog herum.
Die Tür schloss sich wieder.
Was das bedeutete, war mir klar. Jemand hatte die Energiezufuhr wieder eingeschaltet, und dadurch setzte sich der Aufzug nach unten hin in Bewegung.
Armer Ziggy.
***
Belisana war innerhalb einer Sekunde zu einer flammenden Frau geworden. Und diese Tatsache hatte selbst die abgebrühten FBI-Beamten so überrascht, dass sie nicht reagierten.
Auch Suko konnte nichts tun, denn Belisana und ihn trennte die Wagenbreite.
Deshalb fiel sie über den ersten her.
Der Mann wollte noch zurück, er ging auch einen halben Schritt, bevor ihn die andere umarmte.
Sie sah aus wie ein flammender Engel, als sie ihm mit ausgebreiteten Armen entgegenkippte und ihn umfing. Gemeinsam fielen sie zu Boden. Der Mann schrie, Belisana lachte.
Sie gab ihm das Feuer.
Und er brannte.
Seine Schreie wurden lauter, als sich beide auf dem staubigen Weg zwischen den abgestellten Wagen wälzten. Der G-men starb grausam.
Suko hatte eingreifen wollen, aber die beiden anderen, nicht der Schwarze, der hielt ihn in Schach, feuerten. Suko wäre genau in ihre Garben hineingelaufen.
Das Krachen der Schüsse rollte über den Platz und vermischte sich mit dem Fauchen der Flammen.
Die Kugeln trafen.
Belisana nahm sie, der Mann musste sie nehmen, und im nächsten Augenblick schwang sie mit einer geschmeidig wirkenden Bewegung hoch, breitete die Arme aus, blieb flammenumkränzt und lachte den Anwesenden kalt in die entsetzten Gesichter.
Auch der Schwarze schaute nicht mehr so starr auf Suko. Er schielte über die Kühlerhaube des BMW hinweg, weil er unbedingt sehen wollte, was mit seinem Kollegen passiert war.
Das nutzte Suko aus. Er wuchtete den Mann zur Seite und wischte um den Wagen herum. Dann forderte er die anderen auf, nicht zu schießen. Gleichzeitig zog er seine Dämonenpeitsche, schlug einmal einen Kreis über den Boden, sodass die Riemen ausfahren konnten.
Und noch etwas geschah in diesem Augenblick.
Von der Straße her war ein Wagen auf den Parkplatz gefahren, hatte die erste Kurve an den abgestellten Fahrzeugen vorbei genommen und rollte auf den freien Mittelgang zu.
Das dunkle Auto mit den hellen Streifen auf dem Dach stand ungefähr so weit von Belisana entfernt wie von Suko. Nur fuhr der Wagen schneller. Bis zu dem Moment, als der Fahrer sah, was los war.
Er bremste, blieb
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