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0402 - Ein G-man starb in Halle 3

0402 - Ein G-man starb in Halle 3

Titel: 0402 - Ein G-man starb in Halle 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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starrte sie sprachlos an. Aber was da auf ihn herunterprasselte, überstieg alles, was er auf diesem Gebiet gehört hatte.
    »Donnerwetter«, sagte er schließlich. »Sie können’s.«
    »Was?«, fragte Ann Hickory verdutzt.
    »Fluchen«, sagte Heal.
    Die Blonde lachte laut.
    »Vielleicht ist es das Einzige, was ich je in meinem Leben gelernt habe«, sagte sie bitter. »Aber jetzt legen Sie mal die Karten auf den Tisch, Mister. Wenn Jack Sie durch Stibbler geschickt hat - was will er dann eigentlich?«
    Diese Frage hatte Heal befürchtet. Ja, was sollte er nun sagen? Was wollte er selbst von Ann Hickory? Dass sie die Wahrheit bezeugte. Nicht mehr und nicht weniger. Dass sie nicht einen Mörder schützte. Aber wenn er es so direkt sagte, würde er klarmachen, dass weder Stibbler noch Jack Corelli ihn geschickt haben konnte.
    »Also«, brummte er, »wenn ich ehrlich sein soll…«
    Die Frau sah ihn erwartungsvoll an. In ihren Zügen zeigte sich eine Spur von Misstrauen. Heal entschloss sich zu einer bestimmten Taktik.
    »Ich soll Ihnen auf den Zahn fühlen«, sagte er.
    »Mir? Wieso?«
    Heal zuckte die Achseln.
    »Na ja. Ich soll herausfinden, ob Sie wirklich bei der Stange bleiben. Ob Sie diesen Meineid für Lefty schwören werden.«
    Ann Hickory kniff die Augenlider zusammen.
    »Sieh mal an«, murmelte sie, »Jack will auf Nummer sicher gehen, was?«
    »So ungefähr.«
    »Und was passiert, wenn ich bei diesem riskanten Spiel nicht mitspiele?«
    Heal sah sie an und grinste.
    »Wie sie wissen, kann Jack Corelli enorm wild werden. Aber ich arbeite nicht für ihn. Und wenn ich Ihnen mal ganz unter uns einen Rat geben darf: Ich würde mich von Corelli lösen. Sein Stern ist im Sinken.«
    »Sind Sie sicher?«
    Heal machte eine kleine bestimmte Geste.
    »Todsicher. Er übernimmt sich. Wenn sie anfangen, sich an Detektive ranzumachen, steht ihnen das Wasser bis zum Hals. Mit so einer Sache kommt man nicht durch. Das kann schief gehen.«
    »Sie meinen also, ich sollte diesen falschen Eid nicht schwören?«
    »Es ist Ihre Sache. Aber ich tät’s nicht. Corelli fällt früher oder später auf die Nase. Und zwar empfindlich. Wenn dann das große Reinemachen kommt, wird natürlich auch diese Geschichte mit Leftys Alibi noch einmal unter die Lupe genommen werden. Wenn sich dabei herausstellt, dass Sie einen Meineid geschworen haben, gibt es nichts, was Sie noch vor dem Zuchthaus bewahren könnte.«
    »Sie reden beinahe so, als ob Sie selbst einer von den Polypen wären.«
    »Mag sein. Aber ich sehe den Dingen ins Auge. Ich mache mir nichts vor, und ich lasse mir nichts vormachen. Die Corellis haben eine große und weitverzweigte Organisation aufgezogen. Schön. Solange sie damit Lastzüge ausräuberten oder andere Geschäfte machten, mochte es halbwegs gut gehen. Glauben Sie, dass die Polizei den Mord an einem Versicherungsdetektiv so einfach hinnimmt?«
    Er sagte es überzeugter, als er wirklich war. Aber Ann Hickory schien seine Argumente glaubwürdig zu finden.
    »Ein Mord«, wiederholte sie dumpf. »Es gefällt mir ganz und gar nicht. Aber wenn ich jetzt umkippe, lässt mich Jack durch die Mangel drehen, dass ich das Bett in einem Krankenhaus jetzt schon für die nächsten Monate bestellen kann.«
    »Lassen Sie sich unter Polizeischutz stellen!«
    »Bei Ihnen muss ein Loch im Verdeck sein, Mister. Ich renne doch nicht zu den Polypen und winsele denen was vor.«
    Heal wollte etwas sagen, aber in diesem Augenblick klingelte es an der Wohnungstür. Ann Hickory warf einen Blick auf die Armbanduhr an ihrem linken Handgelenk.
    »Gleich acht. Das wird der Milchmann sein, ich muss die Rechnung von der vergangenen Woche bezahlen. Augenblick, Mister.«
    Heal nickte, beobachtete sie aber aufmerksam. Sie ging zu einer hohen Kommode, auf der eine Handtasche lag. Heal sah, dass sie eine Geldbörse herausnahm. Sein Misstrauen schwand. Er griff nach den Zigaretten und schüttelte sich eine neue aus dem Päckchen. Als er gerade das Feuerzeug anknipste, spürte er plötzlich etwas Kaltes im Genick. Es war hart, offenbar rund und von geringem Durchmesser. Heal spürte, wie sich seine Kopfhaut zusammenzog.
    »Lass das Feuerzeug fallen«, sagte eine leise, drohende Männerstimme. »Reck die Arme zur Decke! Und steh ganz langsam auf!«
    Die Pistolenmündung aus seinem Genick verschwand. Heal gehorchte. Mit einer Waffe im Nacken bleibt einem kaum etwas anderes übrig. Er stand auf.
    »Dreh dich um, Freundchen!«, befahl die leise Stimme.
    Er tat

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