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0402 - Ein G-man starb in Halle 3

0402 - Ein G-man starb in Halle 3

Titel: 0402 - Ein G-man starb in Halle 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pfoten hoch!«
    Er schlug zweimal die Faust gegen die Tür, trat und stampfte hart auf und rief: »Okay, Jack! Ich habe ihn! Ruf die Polizei! Ruf die Polizei!«
    Lefty kam zurück ins Zimmer, schloss die Tür hinter sich und grinste breit.
    »Los, los!«, sagte Jack ungeduldig.
    Sie kamen auf Heal zu. Der Detektiv zerrte verzweifelt an seinen Fesseln.
    Aber seine Beine waren an den Vorderfüßen des schweren Sessels festgebunden. Und die Hände waren an den Handgelenken so fest aneinandergeschnürt, dass ihm ohnedies schon seit geraumer Zeit die Finger wie abgestorben waren. Er hatte keinerlei Gefühl in ihnen.
    Lefty Corelli wischte mit einem Taschentuch sorgfältig die Pistole ab, mit der er soeben das Mädchen getötet hatte. Dann packte er sie am Lauf und ließ das Magazin herausgleiten.
    Unterdessen war Jack Corelli auf die Armlehne des Sessels gekniet. Er packte Heals gefühllose Hände. Jeder Versuch, sich zu widersetzen, half ihm nichts. Mit den blauroten, geschwollenen, gefühllosen Fingern konnte er nichts ausrichten. Sie drückten ihm den Kolben der Pistole in die rechte Hand und pressten jeden einzelnen seiner Finger in der richtigen Haltung um den Kolben und den Zeigefinger um den Abzugshahn.
    Draußen auf dem Flur wurden aufgeregte Stimmen laut.
    »Schnell!«, keuchte Jack Corelli.
    Am Lauf riss Lefty Corelli die Mordwaffe wieder aus Heals Fingern. Er legte sie auf den Rauchtisch, an dem Heal heute Morgen zusammen mit Ann Hickory gesessen hatte. Unterdessen war Jack Corelli zum Telefon geeilt. Heal hörte schwach die Stimme des Gangsters: »Hallo! Geben Sie mir die Polizei! Ich muss einen Mord melden! - - Wo ich bin? In der 24th Street West! — Wer spricht da? McPherson? Ach so. Ja. Sie sind der Lieutenant, der gestern Abend bei mir war. Hören Sie, Lieutenant! In den Zeitungen von heute Mittag stand doch, dass Sie einen gewissen Allan Heal suchen. Kommen Sie her. Ich habe den Mann. Ich wollte zusammen mit meinem Bruder meine Freundin besuchen. Als wir gerade auf die Wohnungstür zugingen, fiel ein Schuss. Wir stürzten rein. Er wollte gerade zur Tür heraus. Wir haben ihn niedergeschlagen und gefesselt. Der Kerl hat meine Freundin erschossen.«
    ***
    Als wir bei Neville ankamen, machte unser alter Freund ein finsteres Gesicht.
    Er wies barsch auf zwei Stühle neben seinem Bett und zeigte dann, plötzlich grinsend, auf eine große Schale, die mit Orangen vollgetürmt war.
    »Bitte, bedient euch!«
    »Danke«, erwiderte ich. »Wir sind satt.«
    »Kann ich mir denken«, meinte Neville. »Täglich so ein Ding mag ja gesund sein. Aber für einen richtigen Mann ist es wohl doch nicht so ganz das Richtige. Aber Rum kriegt ihr heute keinen. Mit dem guten Stoff muss ich sparsam umgehen.«
    »Wir wollen auch keinen Rum«, sagte Phil.
    »Nein? Was denn?«
    »Wir möchten alles hören«, sagte ich, »was du über die beiden Corellis weißt.«
    Neville richtete sich ein wenig auf.
    »Aber, Jerry!«, sagte er tadelnd. »Nach Feierabend wollen wir doch nicht von Gangstern reden! Lass uns über etwas Vernünftiges sprechen! Man glaubt ja schließlich noch, dass die ganze Welt nur aus Gangstern besteht, wenn man immer und immer wieder nur von diesen üblen Zeitgenossen spricht!«
    Ich verdrehte die Augen, schob mir den Hut ins Genick und setzte mich auf den nächsten Stuhl.
    »Okay«, sagte ich. »Du hast gewonnen. Und nun sei friedlich und erzähl, was du von den beiden weißt.«
    Neville lenkte sofort ein.
    »Ich kenne die beiden jetzt seit fast zwanzig Jahren«, begann er. »Damals waren sie junge Burschen. Keine vernünftigen Burschen, das bestimmt nicht. Ich weiß nicht, wann sie das erste Mal vor einem Richter standen. Vielleicht waren sie fünfzehn, vielleicht waren sie noch jünger. Dann kam so die übliche Laufbahn: Erziehungsheim, Besserungsanstalt, auf Bewährung entlassen, wieder aufgefallen, zurück in die Anstalt, ausgebrochen und wieder eingefangen, schließlich richtig entlassen, wieder geschnappt wegen neuer Delikte und so weiter. Diese berühmte Kette, bei der jedes folgende Glied ein bisschen schwerer wiegt als das vorhergehende.«
    »Gut, ja, solche Ketten kennen wir zur Genüge«, sagte Phil. »Und was den genauen Vorstrafenauszug angeht, den können wir leicht anfordern. Wir möchten Dinge wissen, die nicht aktenkundig sind. Die man auch noch nicht beweisen kann, aber von denen du trotzdem glaubst, dass sie stimmen oder stimmen können.«
    »Lass mich der Reihe nach erzählen«, sagte Neville

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