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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
genug, um darin einen Menschen aufzunehmen – einen geflügelten Menschen, wohlgemerkt.
    Morgana stöhnte auf. Sie ahnte, daß sie es war, die in diese Kapsel eingeschlossen werden sollte. Aber warum?
    Was hatten die Schattenbestien mit ihr vor?
    Sie konnte nicht danach fragen. Das Netzwerk aus schwarzen Fäden, das sie einhüllte, schluckte auch ihre Worte. Abgesehen davon hätten die Meeghs ihr wohl ohnehin keine Antwort gegeben, und die beiden seltsamen schwebenden Gebilde auch nicht, in denen sie MÄCHTIGE erkannte.
    Sie spürte es allein an der Aura des Bösen, die von der schwarzen Kugel und der riesenhaften Nadel ausging. Eine Ausstrahlung, die an Hinterhältigkeit, Mordlust und Machtsucht nichts zu wünschen übrig ließen, die gewillt waren, die Macht über das gesamte Universum an sich zu bringen und sie mit niemandem zu teilen – wohl nicht einmal mit ihresgleichen.
    Ungeheuer, in denen nicht der geringste Hauch Gutes war.
    Morgana erschrak. Dem Stand ihres Wissens nach sah sie hier etwas, das es nicht geben durfte. Niemals zuvor war es geschehen, daß zwei MÄCHTIGE zugleich an einem Ort erschienen. Sie waren absolute Einzelgänger. Aber es gab keinen Zweifel daran, daß sie richtig beobachtete!
    Das konnte nur bedeuten, daß das, was hier geschah, von unerhörter Wichtigkeit war, daß es vielleicht das Schicksal des Universums betraf.
    Und sie war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen…
    Die eiförmige Kapsel öffnete sich. Die Kraftfelder steuerten die Zeitlose auf das Innere zu, und trotz all ihrer Mühen fand sie sich schließlich darin wieder.
    Die Kapsel schloss sich.
    Da endlich erloschen die Felder, die Kristalle und das schwarze Netzwerk. Doch es war zu spät, einen erneuten Ausbruchsversuch zu unternehmen.
    Denn jetzt übernahm die Wandung der Ei-Kapsel die Aufgabe von Kraftfeldern und Kristallen. Panische Angst ergriff die Zeitlose, als sie hilflos in der Dunkelheit der Kapsel lag. Eine Angst, wie sie sie niemals zuvor verspürt hatte. Diese Schattenkreaturen waren ihr überlegen, die ersten Wesen überhaupt, mit denen sie nicht fertig wurde. Ihrer erschreckenden Magie-Technik wegen, die nicht ihresgleichen in der Welt hatte…
    Es gab nur noch einen, der ihr hätte helfen können.
    Merlin.
    Aber wie sollte er sie finden, wenn er nicht im Vollbesitz seiner überlegenen magischen Kräfte war?
    Falls er überhaupt noch lebte…
    »Was geschieht mit mir?« schrie sie in die Dunkelheit. »Was habt ihr mit mir vor, ihr Bestien?«
    Aber die Dunkelheit antwortete nicht.
    Nur ein dumpfes, baßtiefes Brummen setzte ein, das langsam intensiver und durchdringender wurde und ihr damit anzeigte, daß irgend etwas Furchtbares seinen Anfang genommen hatte…
    ***
    Gryf und Teri zuckten heftig zusammen, als ein kräftiger Impuls sie erreichte, aufzuhören. Ihre Halbtrance zerbrach.
    Verblüfft sahen sie sich an.
    »Was war denn das?« stieß Gryf hervor. »Das war doch nie im Leben Merlin selbst. So was gibt’s doch gar nicht…«
    »Es war…«, Teri grübelte, suchte nach einem Vergleich, fand aber nichts passendes. »Es war wie die telepathische Stimme eines Druiden…«
    »Niemals!« widersprach Gryf energisch. »So total verfremdet kann das keiner gewesen sein.«
    »Ich sagte nicht, daß es einer war«, protestierte Teri. »Ich sagte nur: wie ein Druide. Denk an die Untertöne.«
    »Aber so was gibt es nicht«, knurrte Gryf. »Entweder es ist ein Druide, oder es ist keiner. Dazwischen gibt’s nichts.«
    »Hm… wir sollten feststellen, woher dieser Befehl kam«, sagte Teri. »Ehe wir uns hier gegenseitig verprügeln, dürfte das am ehesten eine Möglichkeit sein, mit diesem seltsamen Etwas in Kontakt zu kommen und zu erfahren, worum es sich handelt.«
    »Mich interessiert eher, warum dieser Wutschrei kam, wir sollten aufhören. Wer hat ein Interesse daran, daß wir die Suche nach Merlin einstellen? Doch höchstens unsere Feinde, oder?«
    »Hm… unsere Suche nach Merlin«, echote Teri leise. »Weißt du was, Gryf? Wenn uns jemand daran hindern will, bedeutet es doch nur, daß wir auf der richtigen Spur sind! Merlin ist hier auf diesem Planeten! Und er muß für uns erreichbar sein, denn sonst würde unser nicht einzuordnender ›Freund‹ doch nicht einschreiten.«
    »Oder es ist eine Falle«, gab Gryf zu bedenken.
    »Oder dies oder das oder jenes!« rief Teri. »Was ist nun? Wollen wir weiter Zeit vergeuden, oder wollen wir endlich feststellen, was es mit dieser Sache auf sich hat?«
    »Du bist

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