Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Plan verfolgt. Besonders freut es mich, dass Sie so gut mit ihm zusammenarbeiten. Ich kehre jetzt ins Solsystem zurück" Er blieb stehen und sah anscheinend durch Anson Argyris hindurch.
    Sekundenlang gab er sich der Illusion hin, er könne oder dürfe irgendwo, wo es ihm besonders gut gefiele, länger verweilen als die Pflicht es geböte.
    Dann ließ er resignierend die Schultern hängen.
    Die Entscheidung war gefallen, als er sich zur letzten Großadministrator-Wohl wiederum als Kandidat hatte aufstellen lassen. Die Entscheidung der Wähler hatte seinen eigenen freien Entschluss lediglich in ein hartes, unerbittliches Muss umgewandelt, die Pflicht, im Auftrag der solaren Menschheit alle seine Fähigkeiten und Kräfte herzugeben.
    Rhodan streckte Argyris die Hand entgegen.
    Der Roboter in der Maske des Freihändler-Patriarchen verstand. Er erwiderte den Händedruck stumm. Unsichtbar flossen zwischen den beiden unterschiedlichen Wesen fast identische Ströme hin und her.
    Die Schwingungen dieses geistigen Kontaktes hallten noch in Argyris Zellverband nach, als sich die Panzerschotte längst wieder hinter dem Großadministrator des Solaren Imperiums geschlossen hatte.
    In Gedanken versunken steuerte er die Transportkapsel abwärts. Allein der positronische Teil seines Gehirns beschäftigte sich mit dem Ziel der Fahrt und erteilte dem Kapsel-Computer die entsprechenden Befehle; der Bioponblock zwischen Positronik und Zellplasma war blockiert. Der Teil von Kaiser Anson Argyris, der von der Hundertsonnenwelt der Posbis stammte, meditierte.
    Die Blockierung des Bioponblocks wurde sofort aufgehoben, als ein Zeichen die Ankunft vor der Biostation ankündigte. Positronik und Zellplasma wurden wieder zu einer Funktionseinheit, zu einem mechanischbiologischen Kollektiv.
    Anson Argyris erhob sich, als die Kapsel sich öffnete. Vor ihm flimmerte der tödliche Energievorhang. Argyris ging gelassen darauf zu.
    Kurz davor streckte er die Hände aus und legte sie auf elektronisch markierte Stellen der stählernen Türsäulen. Der Türkomputer „blickte" über hyperenergetische Kanäle unmittelbar in Argyris' Bewusstsein und verglich es mit dem Erinnerungsmuster.
    Dieser Wächter ließ sich nicht betrügen. Er prüfte nicht nur die Identität jedes Besuchers, sondern auch die geistige Einstellung zur Menschheit. Hätte eine verbrecherische Organisation Anson Argyris' Bewusstsein beeinflusst - was ohnehin nahezu unmöglich gewesen wäre -, so dass der Patriarch eine Schädigung der Menschheit anstrebte, wäre er sofort paralysiert worden. Eine Kopie Argyris' dagegen wäre gnadenlos getötet worden.
    Der Energievorhang erlosch.
    Ohne, dass er sich dazu hätte umdrehen müssen, erteilte Anson Argyris der Transportkapsel den Befehl, in einem bestimmten Bereitstellungssektor auf seine Rückkehr zu warten.
    Sekunden später war der Schacht leer. An seinem Ende stand ein schwach grünliches Flimmern: das hyperenergetische Verteilerfeld, von dem aus der Kapselcomputer den jeweiligen Weg wählte. Die Erbauer dieser Anlage waren nicht in den Fehler verfallen, einen senkrecht verlaufenden Antigravschacht zur Biostation anzulegen. Das Geheimnis, das dort schlummerte, war viel zu bedeutsam, als dass man es nur mit konventionellen Mitteln hätte schützen dürfen. Zwischen dem Verteilerfeld „oben" und dem in rund fünfhundert Metern Tiefe gab es ein Labyrinth von Leitschächten und Transmitterpunkten, in dem ein Unbefugter bis an sein Lebensende umherirren konnte, ohne den Ausgang zu finden.
    Kaiser Anson Argyris ließ sich vom energetischen Gleitband durch die Halle der letzten Prüfungen befördern. Er registrierte die ungezählten Taststrahlen nur im Unterbewusstsein. Innerlich bereitete er sich bereits auf seine neue Rolle vor.
    Zischend öffnete sich die sogenannte „Dienerschleuse". Da sie nur beim Austritt benötigt wurde, glitt das gegenüberliegende Schott ohne Verzögern auf.
    Anson Argyris befand sich in der Biostation.
    Prüfend musterte er die Reihe der an den Schultern aufgehängten Körper. Sie hingen vollkommen erschütterungsfrei an Spezialhalterungen, teils mit offenen, teils mit geschlossenen Augen.
    Argyris blickte durch den geöffneten Rumpf ins Innere des nächsten Körpers. Eine transparente Folie schützte die Organe wie Magen, Lunge und Herz vor Staub und eventuellen Keimen. Dünne Schläuche versorgten die sogenannten „Kokonmasken", mit Sauerstoff, Nahrung und Vitalstoffen und entfernten die Stoffwechselprodukte

Weitere Kostenlose Bücher