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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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glauben nur, dass sie uns in einer bestimmten Angelegenheit mit ein paar Auskünften weiterhelfen könnte. Das ist alles.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen an ihrer Stelle…«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Aber Miss Bella ist sehr beschäftigt! Sie…«
    »Ich glaube nicht, dass Miss Bella keine Zeit hat, uns zu empfangen«, unterbrach ich den Manager. »Würden Sie mir bitte die Telefonnummer von Gloria Bella geben. Alles Weitere überlassen Sie ruhig uns.«
    Er zögerte noch einen Augenblick dann gab er uns die Rufnummer der Sängerin durch. Ich schrieb sie auf. Sic lautete: LE 5-3246.
    ***
    Am Mittwochnachmittag um 16.34 Uhr erhielt das FBI-Hauptquartier in Washington Kenntnis von dem Bank überfall in Gatlinburg im Bundesstaat Tennessee. Eine elektronische Datenverarbeitungsmaschine legte schon ein paar Minuten später eine Karteikarte bereit, die auf den Banküberfall in Thaxton im Bundesstaat Virginia hinwies. Die Übereinstimmung in beiden Fällen stach ins Auge: Beide Male war eine geradezu winzige Bank überfallen worden, die weder Alarmanlagen noch eigene Wachmänner besaß. Und in beiden Fällen waren es vier Täter gewesen.
    Um 17.12 Uhr verbreitete das FBI-Hauptquartier über Fernschreiber und andere moderne Kommunikationsmittel eine Warnung an alle County Sheriffs in ländlichen Gegenden. Die Warnung enthielt zugleich gewisse Hinweise, wie sich Angestellte so kleiner Banken bei eventuellen Überfällen verhalten sollten. Eines dieser Fernschreiben erhielt auch Sheriff Wolf Eberhard vom Bedford County im Bundesstaat Virginia.
    ***
    Zuerst hatten wir ein weibliches Wesen am Apparat, das sich als Sekretärin bezeichnete. Wir nannten wieder einmal unsere Dienststelle und baten, Miss Bella selbst sprechen zu können. Wir mussten warten und hörten dann endlich eine etwas atemlose, natürlich klingende und recht sympathische Stimme.
    »Puh, ja, wer ist da?«
    Im Hintergrund flüsterte jemand. Ich wiederholte unsere Dienstbezeichnung.
    »FBI?«, sagte die sympathische Stimme. »Uh, was habe ich denn ausgefressen? Lassen Sie mich mal nachdenken? Ah ja, mir fällt was ein. In der vorigen Woche habe ich mit einem Delegierten der Vereinten Nationen ein Glas Sekt getrunken. Der Mann war doch hoffentlich kein Spion oder so was?«
    Ich konnte ein Lachen unterdrücken.
    »Nein, Miss Bella, Sie dürfen völlig unbesorgt sein, es liegt nichts gegen Sie vor. Gar nichts. Trotzdem müssten wir ein paar Minuten mit Ihnen sprechen. Je eher Sie das einrichten könnten, desto lieber wäre es uns. Wir haben nur ein paar Fragen.«
    »Wissen Sie, ich komme gerade aus der Badewanne. Wenn Sie mir zehn Minuten Zeit lassen, damit ich mich anziehen kann, dann könnte ich mit Ihnen sprechen. Allerdings habe ich um sechs eine Probe fürs Fernsehen. Bis dahin…«
    »Bis dahin sind wir sicher fertig, Miss Bella. Geben Sie uns eben Ihre Adresse? Wir sind jetzt am mittleren Broadway. Vielleicht schaffen wir es und können in ungefähr zehn Minuten bei Ihnen sein.«
    »Ich wohne in der 69th Street, East.«
    »Da liegt das FBI-Distriktgebäude auch«, sagte ich.
    »Ja? Da sehen Sie mal, wie wenig man von seinen Nachbarn weiß.«
    Sie sagte noch die Hausnummer, das Stockwerk und die Nummer ihres Appartements. Ich schrieb alles auf, bedankte mich und machte ihr klar, dass sie sich fürs Anziehen mehr Zeit lassen könnte als zehn Minuten, weil wir bestimmt wenigstens fünfzehn brauchen würden, um durch den dichten Verkehr der Rush Hour durchzukommen.
    Aus den fünfzehn Minuten wurden dann ein wenig mehr als zwanzig, bis wir endlich vor der richtigen Tür standen. Eine Dame von vierzig bis fünfundvierzig Jahren mit einer Schmetterlingsbrille auf der gepuderten Nase öffnete uns und führte uns in ein Wohnzimmer, das so groß war wie ein kleiner Tanzsaal.
    Die Einrichtung gehörte zu den Standardeinrichtungen eines bekannten Warenhauskonzerns, lag aber in der obersten Preisklasse. Der weiße Stutzflügel konnte allerdings kaum dazugehören. Die Sekretärin forderte uns auf, Platz zu nehmen, wies noch einmal auf Miss Bellas Sechsuhrtermin beim Fernsehen hin und fragte dann, ob wir etwas zu trinken wünschten.
    »Kaffee, wenn möglich«, sagten Phil und ich wie aus einem Mund. Die Herumlauferei den ganzen Tag über hatte uns ein wenig müde gemacht.
    Und dann erschien Gloria Bella.
    Wir sahen sie sprachlos an. Wir hatten einen aufgedonnerten, wenigstens aber sehr eleganten Nachtklubstar erwartet, und wir sahen uns einer mittelgroßen,

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