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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verwehend. »Sie hat an mich geglaubt. Sie war früher auf meiner Seite und ist es noch immer. Aber sie hat Baals Magie geweckt, der Tod hat sich gezeigt. Sie wird sterben.«
    Das waren seine letzten Worte, denn einen Lidschlag später war das Gesicht Rasputins verschwunden, und ich hatte wieder einen klaren Blick über meinen Schreibtisch.
    Suko starrte mich an. Das Gesicht meines Freundes war unbewegt. Was er mitgekriegt hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls sprach er mich noch nicht an.
    Erst als meine Hand mit dem Kreuz allmählich nach unten sank, formulierte er die ersten Worte. »John, du hast etwas gesehen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Was war es?«
    Ich antwortete nicht direkt, sondern stellte eine Gegenfrage. »Hast du nichts gesehen?«
    »Doch, einen Schatten. Er sah aus wie ein Hinterkopf.«
    Ich nickte. »Es war Rasputin!«
    Sukos Augen wurden noch größer. Sein Gesichtsausdruck zeigte plötzlich Unglauben. Ich hätte ähnlich reagiert wie er. Auch wenn mir jemand berichtet hätte, mit Rasputin gesprochen zu haben, nein, das hätte ich auf keinen Fall geglaubt.
    »Der Mönch, John?«
    »So ist es.«
    »Aber er ist tot.«
    »Sicher, Suko. Nur war er nicht immer ein Mönch, obwohl ihn manche als einen Heiligen ansahen. Er war auch ein großer Sünder und vom Laster gezeichnet. Rasputin begab sich auf eine sehr hohe Ebene. Er wollte Kontakt zu Dämonen.«
    »Hat er ihn bekommen?«
    »Er geriet in das Netz des Götzen Baal, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Wir besitzen den Opferdolch, er liegt vor uns. Und er ist mächtig, wie ich inzwischen weiß.«
    »Hat er die Verbindung zu Rasputin hergestellt?« wollte der Chinese wissen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Er nicht, Suko, es war jemand anderer oder etwas anderes. Ein Kartenspiel, das ihm zu Lebzeiten gehört hatte und von einer Person jetzt in London…«
    Plötzlich sprang ich auf und schlug mir gegen die Stirn.
    Suko wunderte sich. »Was hast du?«
    »Verdammt, das Kartenspiel. Ludmilla Prokowa!«
    »Wer bitte?«
    Ich wiederholte den Namen und fügte gleichzeitig eine Erklärung hinzu. »Ludmilla Prokowa ist die Person, die Rasputins Kartenspiel besitzen muss.«
    »Da bist du dir sicher?«
    »Ja. Sie lebt in London.«
    Wenn der eine denkt, dann handelt oft der andere. So jedenfalls ist es bei uns. Kaum hatte ich den Namen erwähnt, als Suko bereits zum Telefonbuch griff.
    Den Namen Prokowa gab es nur dreimal. Und nur eine hieß Ludmilla!
    Suko las die Adresse vor. »Eine nicht sehr vornehme Gegend,« fügte er hinzu und gab mir die Nummer an.
    Ich tippte die Zahlen ein.
    Es folgten die Sekunden der Spannung. Der Ruf ging durch, das hörte ich, aber es hob niemand ab. Ludmilla Prokowa meldete sich nicht oder wollte sich nicht melden.
    Schließlich gab ich es auf. »Nichts zu machen!« Ich überlegte einen Moment.
    »Hin, John!« sagte Suko.
    »Ja, das meine ich auch.« Ich drehte mich, wollte den Dolch an mich nehmen, und meine Augen wurden groß.
    Baals Opferdolch war auf magische Art und Weise verschwunden!
    ***
    Karten, die zu Spiegeln wurden!
    Lady Sarah sah darin die Gesichter. Und sie spürte es kalt ihren Rücken hinablaufen, denn die verspiegelten Karten zeigten ihr plötzlich Bilder.
    Es waren Motive aus einer fremden Dimension, aber sie befanden sich in der normalen, realen Welt.
    Und Lady Sarah Goldwyn sah Dinge, die sie persönlich sehr gut kannte. Eine selbst für sie vertraute Umgebung, ein Zimmer, ein Büro, ein vertrautes Gesicht, das einem Mann mit dunkelblonden Haaren gehörte, ein Kreuz und ein grünes Schimmern, das sich zwischen dem Gesicht und dem Kreuz aufgebaut hatte.
    Aber sie sah noch mehr.
    Das Gesicht des Mannes, der Ludmilla so ungemein viel bedeutete. Rasputin persönlich zeigte sich in einer Spiegelfläche. Sie war dort entstanden, wo Sarah einmal das Motiv des Magiers gesehen hatte. Nun hatte Rasputins wüstes Gesicht dieses Gesicht abgelöst.
    Es sah schlimmer und schauriger aus als das des Magiers.
    In der Kartenreihe war die fremde Magie vorhanden. Endlich war es ihr gelungen, die Grenzen zu überwinden, aber Baal, dieser mächtige Götze, zeigte sich nicht. Er hielt sich im Hintergrund und ließ nur seine Magie walten.
    Die Horror-Oma saß auf ihrem Platz wie festgewachsen. Sie traute sich nicht, ihre Hand auszustrecken und die Spiegelflächen zu berühren, sosehr sie auch den Wunsch danach verspürte. Hart riss sie sich zusammen.
    Wie lange sie die Spiegel hatte sehen können, wusste sie nicht. Jedenfalls

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