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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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heraus, wenn du mir hilfst, Freund.«
    Nenn mich nicht deinen Freund, dachte Cascal etwas verärgert. Es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der mich Freund nennen darf und den ich Freund nenne – und der bist du nicht!
    »Komm«, verlangte Clastowe. Er zog Cascal mit sich. Cascal entwand sich seinem Griff. »Erst will ich wissen, worum es geht.«
    Clastowe verzog das Gesicht. »Nicht so eilig. Wir können in Ruhe darüber reden. Komm, wir setzen uns in meinen Wagen. Der hat eine Klimaanlage.« Er ging schon wieder voraus. Fast hätte Cascal sich abgewandt und ihn allein gehen lassen. Aber da waren die beiden Bilder, die er gesehen hatte. Der Feuermann mit dem Amulett, und Clastowe! Gab es zwischen ihnen eine Verbindung? Und was war es, was er in der Nacht gespürt hatte, was unaufhaltsam näher kam? Er mußte es wissen, wenn er jemals wieder ruhig schlafen wollte.
    Widerwillig folgte er Clastowe zu einem nagelneuen Oldsmobile, der zu Clastowe paßte wie die Faust aufs Auge. Der immer etwas schmuddelig wirkende kleine Gauner konnte diesen Wagen niemals ehrlich erworben haben. In einem ganzen Jahr stahl und betrog er nicht einmal halb so viele Dollars zusammen, wie dieser metallic-blaue Regency 98 kostete. Schweigend ließ sich Cascal auf dem lederbezogenen Beifahrersitz nieder. In diesen Kreisen durfte man sich zwar Gedanken machen, aber man sprach sie nicht aus und fragte auch nicht.
    Die Klimaanlage summte. Im Innern des Wagens war es erträglich kühl. Draußen brachte schon die Vormittagssonne die Luft zum Glühen.
    »Also los. Worum geht es?« fragte Cascal.
    »Ein Flugzeug ist abgestürzt«, sagte Clastowe.
    »Und? Was geht’s mich an? Solange sie nicht mir auf den Kopf fallen, können die Blechvögel herunterstürzen, soviel sie wollen.«
    »Etwa zwanzig, fünfundzwanzig Meilen von hier. Unten, nahe beim Grand-Lake-Ausläufer, ist das Ding auf den Bauch gefallen.«
    Cascal seufzte. »Woher weißt du überhaupt davon? In den Nachrichten kam noch nichts durch.«
    »Man hat so seine Quellen. Auf jeden Fall liegt das Flugzeug zwischen Wald und Sumpf und verbrennt.«
    »Und was, zum Teufel, habe ich damit zu tun? Rede nicht so lange herum, sondern komm mit den wirklich wichtigen Sachen heraus. An einem brennenden Flugzeug läßt sich kaum etwas verdienen, außer es handelt sich um Versicherungsbetrug.«
    »Ein paar Leute haben überlebt. Der Sheriff im Iberville-County hat eine große Rettungsaktion gestartet. Aber unter den Überlebenden ist ein Mann, der nicht offiziell gefunden werden darf. Verstehst du?«
    »Doch ein Versicherungsbetrug, wie?« murrte Cascal. »Nichts für mich, Ben. Wenn sich einer für tot erklären lassen will, sein Flugzeug abstürzen läßt und damit das Leben von ein paar hundert anderen Menschen riskiert, gefällt mir so ein Mann nicht. Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Ich habe den Auftrag, diesen Mann zu finden, bevor ihn die offiziellen Retter finden, und ihn in Sicherheit zu bringen. Und dazu brauche ich deine Hilfe.«
    »Wieso meine?«
    »Weil ich weiß, daß ich mich auf dich verlassen kann. Du bist gut, und du bist verschwiegen. Das ist genau die Mischung, die ich brauche, verstehst du? Okay, es ist nicht ganz so, wie du annimmst. Ich muß den Mann finden und in Sicherheit bringen, weil er nach außen hin für tot gelten soll! Andere sollen getäuscht werden, die hoffen, daß er wirklich tot ist. Sie sollen nicht wissen, daß er noch unter den Lebenden ist.«
    Cascal sah ihn mißtrauisch an. »Ich glaube dir das nicht so recht, Ben. Deine Erklärung ist ein wenig krampfhaft.«
    »Glaub, was du willst, solange du nur dabei bist. Es springen tausend Dollar für jeden von uns dabei heraus.«
    »Wer zahlt?«
    »Jemand, den du nicht kennst«, wich Clastowe aus.
    »Ich will wissen, für wen ich arbeite, verdammt noch mal!«
    »Vertraust du mir nicht mehr, L’ombre?«
    »Nein. Ich vertraue niemandem. Das weißt du. Was hältst du davon, dir einen anderen Dummen zu suchen?«
    »Nichts. Ich brauche dich. Du bist der Schatten.«
    Yves Cascal nickte. »L’ombre – der Schatten« nannten sie ihn. Keiner vermochte sich so unbemerkt und unauffällig zu bewegen wie er. Einem Schatten in der Nacht gleich, der verschwindet, wenn das Licht ihn trifft. Cascal verzog das Gesicht. »Tausend Dollar? Mehr nicht?«
    »Mehr nicht. Leider.«
    »Na gut. Tausend Dollar sind eine Menge Geld. Davon können meine Leute ein Vierteljahr leben«, sagte er. »Was habe ich zu tun?«
    »Einen

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