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0405 - Die Marionetten von Astera

Titel: 0405 - Die Marionetten von Astera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkstation diese Impulse aussendet, da ferner die Armee das Gebäude nicht belagert, sondern gegen einen Angriff schützt, ist die Lage klar."
    „Selbst die Armee - es sind alles Marionetten!"
    stellte Rhodan fest.
    Ein dichter Kordon umgab die Station.
    Dieser Ring hatte etwa einen Kilometer Durchmesser. Er bestand aus Flugpanzern, die langsam ihre Kreise zogen, aus feststehenden Energiewaffen, mit denen man sogar einen Angriff aus dem Weltraum hätte abwehren können, und einer Serie von Schutzschirmen. Dazwischen sah man Menschen in Uniformen, Soldaten in Kampfanzügen, bis an die Zähne bewaffnet. Aber niemand versuchte, auch nur einen Kieselstein in die Richtung des planetaren Rundfunkgebäudes zu werfen. An einen regulären Angriff dachte niemand. Alle waren sie Marionetten. In dieser Stadt schien es nur noch Marionetten zu geben, und zwar einige Millionen von ihnen. Aus allen Teilen des Planeten waren sie herangekommen - zu Fuß, in Gleitern, in allen Typen von Luftfahrzeugen, sogar in Space-Jets. Sie füllten wie eine homogene Masse mit ihren Fahrzeugen sämtliche Straßen, und die Versorgungseinrichtungen mußten bereits zusammengebrochen sein.
    Rhodan bemerkte wütend: „Der Versuch, dort durchzubrechen, wäre Selbstmord. Haben Sie Lust dazu, Major Cascal?"
    „Mitnichten, Sir!" erwiderte der andere Mann.
    Rhodans Augenbrauen schoben sich zusammen, und er berührte nachdenklich die Perle in seinem Ohr.
    „Schlagen Sie eine Alternative vor, Joak?"
    erkundigte er sich nach einer Weile.
    „Wir könnten versuchen, zum Regierungsgebäude vorzudringen, obwohl ich auch in diesem Fall skeptisch bin."
    „Sie haben recht. Versuchen wir es. Dann haben wir uns nichts mehr vorzuwerfen. Ich habe da eine Idee ..."
    Er schaltete das Funkgerät ein, drehte den winzigen Lautsprecher auf und stellte die Wellenlänge ein, auf der er den Geheimdienststützpunkt angefunkt hatte.
    Dreißig Sekunden lang schwiegen sie erschüttert, während die Geräusche über die Stadt hinzogen.
    Rhodan war erschrocken.
    „Feuer aus schweren Automatikgeschützen", sagte er.
    „Ihre Feststellungen haben die reichlich unangenehme Eigenschaft", erwiderte Cascal gedehnt, „genau zuzutreffen, Sir."
    „Das bedeutet nichts anderes, als daß es hier noch Menschen gibt, die von diesen verdammten Gehorsamsimpulsen noch nicht unterjocht sind."
    Mit unbewegtem Gesicht deutete Cascal nach Norden und erläuterte: „Von dort kamen die Schüsse. Schüsse im Norden bringen Kummer und Morden."
    Wider Willen mußte Rhodan grinsen. Er kannte den Mann jetzt ziemlich genau. Cascal war stark und mutig, und er versuchte, seine eigene widrige Lage durch besonders kaltes Gerede zu überspielen. Vor sich zunächst, und dann vor anderen.
    „An Ihnen ist ein Dichter verlorengegangen", sagte er ironisch.
    „Unter anderem. Würden Sie Ihre Flügel bewegen, Sir?"
    „Gern!" sagte Rhodan und erhöhte wieder die Kapazität des Antischwerkraftgenerators.
    Sie stiegen auf, nur einige Meter, und schwebten dann nach Nordwesten, wo Rhodan anhand der Lichter annehmen konnte, das Regierungsgebäude zu sehen.
    „Prunkvoll, wie?" fragte er, als sie zwischen zwei eng nebeneinanderstehenden Hauswänden schwebten. Sein Arm deutete nach vorn.
    „Trefflich. Ein Renaissancepalais. So echt wie die Großzügigkeit des Imperiums!" erwiderte Joak Cascal.
    „Aber ebensogut gesichert, nicht wahr?"
    „Verzeihung, Sir", antwortete Joak, „ich glaube nicht, daß wir es Schaffen, hier durchzudringen."
    Ein heftiger Schlag, drei schnell aufeinanderfolgende Schüsse und eine dumpfe Detonation unterbrachen ihn.
    „Abgeriegelt!" stellte der Großadministrator fest.
    Auch hier war dasselbe Bild zu sehen wie beim Funkgebäude. Ein Kordon von Flugpanzern, Geschützen und Schutzschirmen umgab die langgestreckte Front mit den Freitreppen und den Löwen neben den Stufenkolonnaden.
    Wieder Schüsse, wieder zwei Explosionen.
    „Dann haben wir nur noch eine einzige Möglichkeit", sagte Rhodan laut. „Wir schlagen uns auf die Seite der Nicht-Marionetten dieses Planeten durch und versuchen sie zu überzeugen, daß wir vollkommen normal und harmlos sind."
    Kalt erwiderte der Major: „Und Sie dürfen inzwischen zu beten anfangen, daß dieses einmalig kühne Vorhaben uns auch gelingt."
    „Gern."
    Rhodan schwebte weiter, den anderen Mann unter sich in den provisorischen Gurten des Kampfanzugs.
    Sie brauchten etwa zehn Minuten, um die Stelle des Kampfes zu erreichen. Es schien eine ausgedehnte Fabrik

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