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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und drehten unsere Köpfe, um den Flug der Leichenvögel genau verfolgen zu können.
    Noch kreisten sie. Da glichen sie den Geiern, die abwarteten, bis sich ein verletztes Tier nicht mehr bewegte, um dann zuzuschlagen.
    Wie Schatten glitten sie durch die Nebelwolken. Mit ihren Schwingen durchwühlten sie den Dunst. Die gerissenen Löcher wuchsen schnell wieder zusammen. Neue Figuren entstanden, und Wolken drückten lautlos ihre gespenstisch anmutenden Formen gegen unser Boot.
    Ich schielte in die Höhe.
    Ein Vogel kreiste direkt über uns. Er gehörte tatsächlich zu Baals Leichenvögeln. Das erkannte ich an seinem langen, rötlich schimmernden Kopf, der wie ein langer Blutstreifen wirkte, aus dem zwei Kreise, die Augen, stachen.
    Ich hatte meine Beretta bereits angelegt. Als ich den Biestern zum ersten Mal begegnet war, hatte ich mit einem Schwert gegen sie gekämpft und sie vernichtet.
    Jetzt schoss ich.
    Zwei Kugeln verließen den Lauf. Sie jagten in die kreisenden Nebelwolken hinein und trafen den Körper, der nicht zu übersehen war. Ein Klatschen vernahm ich nicht. Dafür begann der Leichenvogel heftig mit den Flügeln zu flattern. Er schlug sie auf und ab. Die Nebelwolken gerieten in tanzende Bewegungen, und aus dem Schnabel des Vogels drang ein giftiger Schrei.
    Dann fiel er.
    Im ersten Augenblick befürchtete ich, von dem Vogel getroffen und über Bord geschleudert zu werden. Diese Masse an Gewicht konnte das Boot sogar zerstören. Ich warnte die anderen durch einen lauten Ruf, aber das war nicht mehr nötig, denn der Körper traf nicht uns, sondern das Moor dicht neben dem Boot.
    Er prallte auf die Fläche. Wasser spritzte in die Höhe, übergoss uns.
    Wellen entstanden, liefen gegen den Bootskörper, der ins Schaukeln geriet, aber nicht kippte. Wir hatten uns an den Seiten festgeklammert und atmeten tief durch, als die erste große Gefahr vorbei war.
    »O je, das war knapp!«, hauchte Wladimir und fügte hinzu: »Jetzt ist dieser Baal gewarnt.«
    »Kann sein.« Ich wischte mir das Moorwasser aus dem Gesicht und suchte den zweiten Leichenvogel.
    Weshalb er nicht angriff, war mir ein Rätsel. Der Vogel hatte sich zurückgezogen, er war wie ein Geist in den Nebel eingetaucht.
    Unterdessen sank der von uns erledigte Vogel in die Tiefe des Moores.
    Der Sumpf nahm ihn gierig auf. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um lebende oder tote Materie handelte. Der Vogel hatte keine Chance.
    Während des Falls hatte sich sein Körper gedreht, sodass er mit dem Rücken aufgeschlagen war. So wurde er vom Moor allmählich verschlungen. Dabei hielt er seinen kurzen Hals in die Höhe gereckt.
    Der Schnabel stach wie eine Lanze aus der düsteren Sumpfbrühe, die den untergehenden Kadaver verschluckte.
    Dabei löste er sich auf. Mein geweihtes Silber hatte ihn, das Monster, erledigt. Es war nur ein niederes Dämonenwesen, eines, das Befehle ausführte. Ich hatte es deshalb relativ leicht erledigen können.
    Mit Baal würde es mehr Ärger geben.
    Suko hatte mittlerweile praktisch gedacht und schon nach den Riemen gegriffen. Als wäre nichts geschehen, tauchte er die Blätter ein und ruderte los.
    Wir glitten durch die Stille der Sumpflandschaft, voll konzentriert auf das im Nebel schwebende grüne Licht. Es kam uns vor wie ein letzter Gruß, mit der uns eine unheimliche und gefährliche Magie anlocken wollte.
    Jeder gab Acht, jeder war vorsichtig. Trotzdem sahen wir den aus dem Wasser wachsenden Hügel zu spät. Mit dem Bug schrammten wir dagegen, und unser Boot wurde kräftig durchgeschüttelt. Ich klammerte mich am Rand fest, um nicht über Bord zu gehen.
    Durch den Gegendruck trieben wir wieder ein Stück zurück. Keiner von uns kannte das Moor. Keiner wusste, wie groß die Insel war, gegen die wir gestoßen waren, und ob auf ihr das Ziel lag.
    Wir mussten uns dem grünen Licht genähert haben, nur konnten wir das innerhalb der sich bewegenden Nebelschleier nicht so recht abschätzen.
    »Wir könnten die Insel umrudern!«, schlug Suko vor.
    Nicht nur ich hörte die Zweifel in seiner Stimme, auch Wladimir hatte sie vernommen. Er sprach dagegen. »Und wenn es sich bei dieser Insel um die Knochengrube handelt?«
    »Fragt es sich immer noch, ob wir da nicht einsinken.«
    Suko wischte meine Bedenken zur Seite. »Es geht nichts über den Versuch. Passt auf. Wenn ich absacke, holt mich raus.« Bevor einer von uns gegen seinen Vorschlag protestieren konnte, war er schon aus dem Boot geklettert und hatte seinen rechten Fuß

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