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0407 - Am Tisch des Henkers

0407 - Am Tisch des Henkers

Titel: 0407 - Am Tisch des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warteten darauf, dass er etwas sagte.
    Er blieb stumm.
    Seine Hände lagen auf der Tischplatte, das Monokel in seiner Augenhöhle zitterte, der Mund glich einem schmalen Halbmond.
    Als Einziger schielte er auf den Henker, die anderen hatten ihre Kopfe gesenkt und starrten auf die Tischplatte.
    »Euch reut es jetzt, wie?«, drangen die fragenden Worte unter der Kapuze hervor.
    Sie gaben keine Antwort. Der Henker sprach für sie. »Zur Reue ist es zu spät. Ihr hättet es euch damals schon überlegen müssen. Das Mädchen war etwas Besonderes. Ihr habt es nicht gefühlt, ihr seid euren Trieben nachgegangen. Sie war eine Heilige, man hatte sie der Göttin Kali geweiht, und die lässt sich nichts wegnehmen. Ihre Rache dauert lange, aber sie trifft jeden und hätte auch mich getroffen, hätte ich nicht unter dem Schutz des Teufels gestanden.«
    Solche Reden hörten sich endgültig an, das wussten auch die drei alten Männer, die von den schrecklichen Sünden ihrer Vergangenheit eingeholt worden waren. Sie wollten etwas tun, aber keiner traute sich, den Anfang zu machen.
    Es war wieder Arthur Kennon Drinkfield, der schließlich das Wort übernahm. »Du brauchst uns nicht zu töten. Was hättest du davon? Gar nichts! Überhaupt nichts. Wir könnten uns einigen.«
    »Wie denn?«, fragte der Henker.
    »Nun, wir drei sind nicht unvermögend.«
    Da begann der Henker zu lachen. Es hörte sich so schaurig an, dass den drei Männern das Blut in den Adern gefror und ihre Gesichter noch bleicher wurden. Kichernd, hohl und dumpf klang dieses Lachen, und es sagte ihnen mehr als tausend Worte, da es ihnen klar machte, dass sie keine Chance hatten.
    Abrupt brach es ab. Der Henker sprach wieder und nahm Drinkfields Vorschlag auf. »Geld!«, flüsterte er. »Was ist schon Geld! Vielleicht hat es euch etwas bedeutet, aber mit nicht. Ihr habt vergessen, dass ich aus einer anderen Welt komme. Ich sehe zwar aus wie ein Mensch, aber ich bin es nicht. Ich bin ein lebender Toter. Ein Geist, der aus dem Jenseits kam und wieder in seinen Körper hineingepresst wurde. Ich gehorche jetzt anderen Gesetzen, den Regeln einer schwarzen Magie. Habt ihr verstanden? Schwarze Magie.«
    Drinkfield gab nicht auf. »Können wir nicht mit dem Teufel einen Pakt schließen?«
    Der Henker zögerte mit seiner Antwort. In den Augenschlitzen bewegten sich seine Pupillen. Dann lachte er leise. »Ja, der Vorschlag ist nicht schlecht gewesen. Ich traue euch auch zu, dies zu tun, aber nicht mehr in eurem Alter. Ihr seid schlecht genug, ihr hättet den Teufel damals in Indien rufen sollen. Jetzt ist es zu spät. Ich habe ihm eure Seelen versprochen, und dieses Versprechen muss ich halten, denn er hat mich die Zeit über beschützt, sonst wäre ich verloren gewesen, denn Mari ist eine Dienerin der Göttin Kali gewesen. Sie allein hat sie beschützt, und Kali ist mächtig, das wissen wir alle. Das hättet auch ihr wissen müssen.«
    »Also keine Chance?«
    Die rechte Hand des Henkers umklammerte noch härter den Griff des Schwertes. »Nein!«
    Die drei Männer schauten sich an. Sie hatten alles versucht, aber nichts erreicht. Der Bogen des Schicksals war gespannt worden. Der Pfeil lag auf, er würde sie treffen.
    Allmählich kam der Henker zum Ende seiner Rede. »Ihr könnt euch aussuchen, wer als Erster sterben will. Die Reihenfolge ist mir egal. Los, entscheidet euch!«
    Sie sahen sich wieder an, aber niemand traute sich, den Anfang zu machen. Sir Reginald Clifton stöhnte auf, als stünde er unter einem tonnenschweren Druck. Sein Haupt sank tiefer, und sein Atem drang pfeifend über die Lippen. Dabei schüttelte er den Kopf.
    »Du also nicht«, sagte der Henker. Er wandte sich dem Nächsten zu. Es war Leroy Thompson. »Wie ist es mit dir?«
    Thompson blieb starr sitzen. »Ich?«, hauchte er. »Ich soll als Erster sterben?«
    »Ja.«
    »Nein!«, sagte er abgehackt. »Nein, nein und abermals nein. Ich will nicht sterben!«
    »Du musst es aber!« Der Satz hörte sich so endgültig an, dass Thompson zusammenzuckte, als hätte ihm jemand einen harten Schlag versetzt. Sein Kopf sank nach vorn, die Wangen zitterten, als er anfing zu weinen.
    Den Henker ließ das kalt. »Bleibt noch einer übrig!«, erklärte er mit ruhiger Stimme. »Nämlich du!«
    Drinkfield war gemeint. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, so wie seine beiden Freunde zu reagieren. Er hatte stets versucht, Haltung zu bewahren. So arrogant, wie er gelebt hatte, wollte er auch sterben.
    »Du kannst mit mir den

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