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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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töten, meldete die Stimme sich.
    Er stöhnte auf.
    »Nein, zum Teufel!« keuchte er. »Heilige Mutter Gottes…«
    Ein scharfer, stechender Schmerz durchraste ihn, als bohre jemand mit einem glühenden Messer in seinem Gehirn. Er preßte die Handflächen gegen den Schädel. »Laß mich doch in Ruhe!« schrie er. »Ich habe doch getan, was du willst! Laß mich endlich in Ruhe! Was willst du von mir?«
    Mal wieder keine Antwort…
    Er haßte diese Stimme aus dem Nichts, und er haßte sich selbst, weil er es nicht schaffte, sich dagegen zu wehren. Der Druck war stärker als die Willenskraft, die er entgegensetzen konnte.
    Er hatte keine Chance.
    Was sollte er jetzt tun?
    Er überlegte, ob er sich nicht doch mit Eternale in Verbindung setzen sollte. Er lauschte in sich hinein und wartete auf den Widerspruch der Stimme. Aber nichts kam. Da griff er zum Telefon und begann zu wählen. Die Direktwahl zu seinem Hotelzimmer hatte Eternale ihm mitgeteilt.
    Puzoni hoffte, daß er Eternale an den Hörer bekam…
    ***
    Als das Telefon klingelte, befand sich Ted Ewigk mit Teri Rheken im Frühstücksraum. Er hätte sich das Frühstück ins Zimmer bringen lassen können, aber darauf verzichtete er meistens. Er hatte sich daran gewöhnt, in dem großen Raum zu speisen. Oft genug hörte man dabei deutsche Töne. Reiseunternehmen karrten die Touristen busweise nach Rom, und das Hotel Pamphili lebte zu einem großen Teil davon, diese Festaufträge wahrzunehmen. Die ›privaten‹ Gäste, die gewillt waren, für den Luxus ein wenig mehr zu zahlen, machten den kleineren Teil aus.
    »Ich werde das Haus kaufen«, sagte Ted. »Ich werde zwar noch einmal versuchen, diesen Fabrizzi herunterzuhandeln, aber wenn er auf dem Preis besteht… nun gut.«
    »Eigentlich ist es billig«, sagte die Druidin. »Wenn dieses Haus mit Grundstück tatsächlich so ist, wie du es mir beschrieben hast, ist es sein Geld allemal wert. Dazu kommen die ohnehin unverschämten Preise in Rom und Umgebung… du bekommst diese Villa für ein Handgeld, weißt du das?«
    Ted grinste.
    »Handgeld… weißt du überhaupt, was 40 Millionen Lire sind? Was das für ein Betrag ist? Monopoly-Geld ist es mit Sicherheit nicht.«
    »Trotzdem…«
    »Ich weiß. Ich weiß auch, daß du dir unter diesen Summen nichts vorstellen kannst, weil du als Druidin damit erst gar nicht umzugehen brauchst. Du hast wie Gryf andere Möglichkeiten, dich durchs Leben zu schlagen, als dich mit Geld abzugeben. Aber Menschen wie ich sind nun mal gezwungen, sich mit derart profanen Dingen abzugeben. Und eine halbe Million DM müssen erst mal erarbeitet sein.«
    Sie nickte. »Du kaufst also trotzdem.«
    »Ja. Ich werde zu Fabrizzi hinausfahren und mit ihm reden. Dann mache ich den Vertrag.«
    »Mußt du den nicht mit dem Makler machen?«
    »Sicher… aber der kommt entweder her, oder ich suche ihn zusammen mit Fabrizzi auf. Ha, ich bin ziemlich sicher, daß ich heute abend schon alles unter Dach und Fach haben werde.«
    »Optimist. Wenn Fabrizzi sofort Geld sehen will…?«
    »Kriegt er es von meinem Konto. Ich hab’s inzwischen alles hier in Rom.«
    Teri nickte wieder. »Gut. Brauchst du mich noch weiter?«
    Er lächelte. »Vielleicht…? Jemand muß mich ja beneiden, nicht wahr? Warum fragst du? Hast du etwas besonderes vor?«
    »Vielleicht möchte Nicole heim gebracht werden«, sagte Teri. »Sie schien mir gestern ein wenig frustriert. Kann ich auch gut verstehen. Du willst ihren Rat und lehnst ihn dann ab. Ich verstehe dich da nicht so ganz. Du bist wie besessen von diesem Haus. Ich an deiner Stelle würde erst einmal abwarten und das Haus genauer prüfen lassen. Wer weiß, was noch an Pferdefüßen auf dich wartet. Möglicherweise stimmt etwas mit dem Grundstück nicht, oder… oder die Stadt plant, es demnächst abzureißen und ein Parkhaus dort zu errichten… was weiß ich. Ich würde an deiner Stelle mißtrauisch sein. Schon Nicole hat dich mit Recht darauf hingewiesen, daß die anderen Interessenten samt und sonders abgesprungen sind. Das sollte dich nachdenklich machen. Erkundige dich erst mal in der Nachbarschaft, was mit diesem Haus los ist. Die Nachbarn wissen meist am ehesten, was los ist.«
    Er nickte. »Sicher… die kennen die schlimmsten Gerüchte.«
    »Und hinter jedem Gerücht steckt ein wahrer Kern, Ted…«
    »Gut. Was hast du also vor?«
    »Wie ich schon sagte… vielleicht bringe ich eine saure Nicole nach Frankreich. Wenn nicht, werde ich mich schon rechtzeitig wieder bei dir

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