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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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innerhalb dieses Hauses. Derjenige, der diesen Hexentrank gebraut hat, wird dafür gesorgt haben, daß seine Wirkung nicht so einfach aufzuheben ist.«
    »Nicole wird uns suchen, finden und herausholen«, sagte Ted hoffnungsvoll. »Sie hat von dem Wasser nicht getrunken. Sie wird ein und aus gehen können. Wenn sie mir den Dhyarra-Kristall bringt…«
    Du hoffst vergebens, sagte eine lautlose Stimme in beider Köpfe, und ein geisterhaftes, bösartiges Lachen voller Spott und Hohn folgte. Niemand wird euch finden, und niemand wird euch suchen. Denn diese Nicole Duval — ist tot…
    Jenes Geistwesen, das noch in dem verfluchten Haus weilte und seine Stimme in den Köpfen anderer ertönen ließ, hatte nicht die ganze Wahrheit gesagt.
    Er wußte natürlich, daß Nicole überlebt hatte. Er hatte Puzoni deshalb ja den erneuten Mordbefehl erteilt, und er war sicher, daß Puzoni den Befehl ausführen würde. Wenn nicht, ließe sich mit Sicherheit ein anderes menschliches Werkzeug finden. Daß er Nicole Duval selbst übernehmen konnte, war ihm nicht sicher. Mit ihrer magischen Waffe vermochte sie sich dagegen zu wehren.
    Wenn sie nicht gezeigt hätte, daß sie das Amulett besaß, wäre er jetzt schon gegangen. Dann wäre er seinem Leidensgenossen gefolgt, endlich erlöst vom Fluch dieses Hauses, doch nicht wirklich erlöst, sondern der Hölle verfallen. Doch was dort wartete, war ungewiß.
    Jetzt aber war es wichtig, Nicole Duval unschädlich zu machen. Und mit ihr vielleicht das Amulett zu vernichten - oder es wenigstens den Mächten der Hölle als Geschenk zu überbringen. Vielleicht würden sie ihm dann nicht das Seelenfeuer zuteil werden lassen, sondern eine Aufgabe übertragen…
    Er wollte sich mit Nicole Duvals Tod einen Platz unter den Höllischen erkaufen.
    Deshalb konnte er jetzt noch nicht gehen, obgleich nun auch er einen Nachfolger gefunden hatte. Eine Nachfolgerin. Doch das spielte keine Rolle.
    Nicole Duval ist tot, hatte er behauptet. Die beiden Nachfolger, die bald sterben würden, um als körperlose, verfluchte Geister an das Haus gebunden zu sein, konnten das nicht mehr nachprüfen. Und wenn Nicole jetzt auch noch lebte — sie würde es nicht mehr lange…
    Denn Puzoni, der Killer, machte sich schon bereit, sie umzubringen.
    Gegen von Menschen gesteuerte Angriffe half das Amulett nicht.
    ***
    Rund sechstausend Kilometer weiter östlich, Luftlinie: Nowosibirsk in Rußland.
    Von einem Moment zum anderen war das Amulett fort.
    Professor Zamorra zuckte zusammen. Er spürte das Verschwinden der Silberscheibe sofort. Sie hatte am Silberkettchen vor seiner Brust gehangen, unter dem Hemd, dessen obere drei Knöpfe er geöffnet hatte. In Saranows Wohnung war es gut geheizt, und von der sibirischen Kälte war nichts zu spüren.
    Akademgorodok, die Stadt der Wissenschaftler unmittelbar südlich von Nowosibirsk, begann einzuschneien, und der Wetterbericht prophezeite, daß die Schneefälle in den nächsten Tagen noch zunehmen würden. General Winter hielt Einzug und überzog Mütterchen Rußland mit einer weißen Decke.
    An die Kälte hatte Zamorra sich noch nicht gewöhnen können. Vom Temperaturempfinden war er eigentlich immer noch am Silbermond orientiert, am Sommerklima, das dort herrschte.
    Aber nachdem er Professor Boris Iljitsch Saranow, den russischen Parapsychologen, mit Hilfe des Druiden Gryf in seine Heimat zurückgebracht und nebenbei zusammen mit ihm einen mörderischen Geist unschädlich gemacht hatte, der sich in einem Medium manifestiert und dieses unter seine poltergeistähnliche Kontrolle gebracht hatte, begann er die Kälte einfach zu ignorieren.
    Saranow, der breitschultrige Riese, dem die parapsychologische Fakultät Akademgorodoks gewissermaßen unterstand, hatte Wodka aufgetischt. Er schien unerschöpflich Vorräte zu besitzen. Und er trank, ohne jemals dabei betrunken zu wirken. Zamorra selbst spürte ebenfalls nur wenig Wirkung. Er fühlte sich reletiv nüchtern nach einem Quantum, das ihn dabei im Westen auf allen vieren nach Hause gehen gelassen hätte. Entweder besaß der russische Wodka hier in Rußland eine andere Qualität, oder es lag an der grimmigen sibirischen Kälte, oder… es war Einbildung.
    Und nun war das Amulett verschwunden.
    Gryf, der sich Zamorra gegenüber in einem Sessel lümmelte und die recht luxuriöse Einrichtung des saranowschen Wohnzimmers genoß, die ein Unvoreingenommener niemals bei einem russischen Wissenschaftler vermutet hätte, bemerkte Zamorras

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