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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Druidensinnen zu erfassen, aber auch das gelang ihr nicht. Es war, als existierte die Sperre überhaupt nicht. Teri konnte beim besten Willen keine magische Energie feststellen.
    »Das gibt’s doch gar nicht«, behauptete Ted Ewigk. »Wenn da etwas ist, mußt du die Strahlung feststellen können. Wenn du nichts feststellst, ist da auch nichts. Aber die Sperre existiert nachweislich, sonst könnten wir ja hinaus.«
    »Vielleicht«, gab Teri zu bedenken, »existiert diese Sperre in uns…«
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen spürte Nicole den heftigen Stoß in ihrer Handfläche. Das Amulett war da! Blitzschnell packte sie zu, hielt es fest, jagte den Gedankenbefehl in die handtellergroße Silberscheibe.
    Schützen!
    Den Sturz verhindern!
    Über ihr der Himmel, die Hochhausfassade, das Fenster, das so rasend schnell unendlich winzig geworden war…
    Und sie wußte, daß es zu spät war.
    Wenn das Haus nur höher gewesen wäre, ein Dutzend Stockwerke mehr, hätte sie es schaffen können. Dann hätte sie genug Zeit gehabt. Aber obgleich das Amulett so rasend schnell auf ihren Ruf reagiert hatte und aus dem fernen Rußland zu ihr kam mit der Geschwindigkeit des Gedankens, war es nicht schnell genug, um den Gedankenbefehl aufzunehmen und in die Tat umzusetzen.
    Die wenigen Sekunden, die sich zu Ewigkeiten gedehnt hatten, waren vorüber.
    In dem Augenblick in welchem ihre Gedanken den Befehl in das Amulett hinein schrien, erfolgte der Aufschlag…
    ***
    Emilio Puzoni stand für einen Moment wie gelähmt.
    Ich habe sie ermordet! hämmerte es in ihm.
    Dann beugte er sich ruckartig aus dem Fenster. Hinterherspringen, durchfuhr es ihn. Mit einem Mord auf den Gewissen konnte er nicht leben, selbst wenn er dazu gezwungen worden war…
    Aber dann sah er das Unglaubliche.
    Unten auf der Straße fuhr genau in diesem Augenblick ein Lastwagen mit einer Planenpritsche unter dem Fenster vorbei. Und auf diese Plane schlug die Französin!
    Sie wurde hochgefedert wie von einem Trampolin, zur Seite gewirbelt und drohte auf die Fahrbahn zu stürzen. Im letzten Moment umschlossen ihre Finger das Eisenrohr unter der Planenkante, hielten sich fest… etwas silbern Blitzendes entfiel ihrer Hand, fiel auf die Straße…
    Unten schrien Passanten vor Schreck und Überraschung auf, als plötzlich eine Frau von dem Lkw zu stürzen drohte… aber sie hielt sich eisern fest, und der Wagen bog in eine Seitenstraße ein und war aus Puzonis Blick verschwunden.
    Erleichtert atmete er auf.
    Er konnte es kaum fassen.
    So viel Glück konnte ein Mensch doch gar nicht haben! Dieser unglaubliche Zufall, der das Mädchen gerettet und ihn selbst davor bewahrt hatte, zum Mörder geworden zu sein Seine Knie zitterten.
    Plötzlich spürte er wieder die Schmerzen. Die Schläge, die Nicole ihm versetzt hatten, taten weh. Wahrscheinlich würde er ein halbes Dutzend blauer Flecke und Prellungen zählen können.
    Aber das war unwichtig.
    Die Stimme in seinem Kopf hatte eine Schlacht verloren. Die Französin war nicht nur fort, sondern sie hatte auch den Mordanschlag überlebt.
    Vorsichtshalber sah er trotzdem noch einmal hinaus, weil plötzlich der Verdacht in ihm aufstieg, daß der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sein und ihm die wundersame Rettung der Frau vorgegaukelt habe.
    Aber dann sah er hinab, zwinkerte und sah ein zweites Mal und konnte auch diesmal keine Leiche auf Gehsteig oder Straße sehen. Aber der silberne Gegenstand, den er aufblitzen gesehen hatte, konnte er auch nicht wieder entdecken. Nun, es gab mit Sicherheit jede Menge Leute dort unten, die ihn sofort an sich genommen hatten…
    Puzoni taumelte vom Fenster zurück und ließ sich auf die Bettkante fallen. Er krümmte sich zusammen. Die getroffenen Körperteile taten immer noch weh. Der Schmerz wich nur sehr langsam.
    Aber immerhin wich er. Das war gut. Puzoni erholte sich langsam. Ein stiller Triumph stieg in ihm auf. Die Französin war fort…
    Freu dich nicht zu früh, gellte da die Stimme in ihm erneut auf. Mein Befehl gilt noch immer. Finde sie und töte sie! Sie besitzt eine magische Waffe. Sie ist eine furchtbare Feindin, die vernichtet werden muß! Finde und töte sie, oder ich sorge dafür, daß dein Leben zur Hölle wird…
    Verzweifelt stöhnte Puzoni auf. Jetzt wußte er, daß alles längst noch nicht zu Ende war. Im Gegenteil — es ging erst richtig los.
    Aber er begriff plötzlich, daß die Stimme mit diesem Befehl zum ersten Mal etwas über sich selbst verraten hatte…
    Konnte

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