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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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warten, bis er von der Party zurückkommt?«
    »Ja«, sagte Robbins und lachte. »Das wird eine schöne Überraschung für ihn werden, was?«
    »Er wird bewaffnet sein!«
    »Ich gebe ihm gar nicht erst die Chance, zur Pistole zu greifen.«
    »Wohnt er allein?«
    »Hm, ich glaube«, meinte Robbins etwas unsicher.
    »Du weißt es nicht genau?«
    »Ganz sicher kann man bei diesem Cutter niemals sein«, gab Robbins zu.
    Laura schüttelte sich. »Stell dir vor, wir dringen in das Haus ein und tappen in eine Falle. Du hast doch vor, im Haus auf ihn zu warten?«
    »Ja.«
    »Wie willst du hineinkommen?«
    »Mach dir darüber keine Gedanken.«
    »Du hast gut reden!«, sagte sie. Aber sie merkte, dass sie keine Angst mehr hatte. Robbins Ruhe und Zuversicht übertrugen sich auf sie. Es war ein verlockender Gedanke, zusammen mit Lester einen Gangster zu stellen.
    Laura sah bereits ihren Namen in den Schlagzeilen der großen Zeitungen. Darunter würde ihr Bild prangen, und daneben, natürlich etwas kleiner, das Foto von Lester.
    Auf einmal spürte sie nur noch Neugierde, Spannung und prickelnde Erregung. Es war herrlich, an der Schwelle eines gefährlichen Abenteuers zu stehen!
    ***
    Als der Mann das Kreischen der Wagenbremsen hörte, drückte er die Zigarette im Ascher aus.
    Im Zimmer war es dunkel.
    Er erhob sich und trat ans Fenster.
    Vor dem Haus lag ein kleiner gepflegter Vorgarten. Dann kam der Bürgersteig, und dann die Straße. Dem Hause schräg gegenüber, auf der anderen Seite der Fahrbahn, stiegen ein junger Mann und ein junges Mädchen aus dem Wagen. Sie schaute nach links und nach rechts -etwas ängstlich, wie es dem Mann am Fenster schien. Der junge Mann nahm das Mädchen bei der Hand. Sie eilten auf das Haus zu, so rasch es das enge Abendkleid des jungen Mädchens erlaubte.
    Der Mann knackte mit den Handgelenken.
    Er wusste plötzlich, dass das langweilige Warten zu Ende war.
    Endlich gab es Arbeit für ihn! Das Mädchen zog ihre Schuhe aus. Das Klappern der Absätze hätte sie nervös gemacht.
    Fast unhörbar huschte sie mit ihrem Begleiter an der Schmalseite des Hauses entlang.
    Stille.
    Eine Minute später ertönte das Klirren und Splittern von Glas.
    Der Mann im Dunkeln grinste. Er wusste, dass es das Küchenfenster war.
    Der Mann im Wohnzimmer stellte sich plastisch vor, wie der junge Mann durch die zerbrochene Scheibe griff und den Fenstergriff herumdrehte. Jetzt schwang er sich wahrscheinlich auf den Fenstersims, und jetzt war er dem Mädchen, das ihr Abendkleid bis über die Knie heben musste, um die nötige Bewegungsfreiheit zu haben, behilflich, ihm durch das Küchenfenster ins Hausinnere zu folgen.
    Ziemlich laienhaft, dachte der Mann im Wohnzimmer.
    Im Moment war nichts weiter zu hören als das monotone, emsige Ticken der Kaminuhr.
    Muss ziemlich aufregend für die beiden sein, überlegte der Mann. Wer solche Ausflüge nicht gewohnt ist und sich ohne Ortskenntnis in einem fremden Haus bewegt…
    Bumms! Das war die erste Panne.
    Im Flur stürzte ein Schirmständer um.
    Der Mann unterdrückte ein Lachen. Es war leicht, sich auszumalen, wie das Mädchen erschrocken zusammenzuckte.
    Dabei war das nur der harmlose Beginn der Affäre, der bescheidene Auftakt.
    Der Mann setzte sich auf die Couch. Er setzte sich so, dass er die Tür im Blickfeld behielt.
    Durch die Fenster fiel ein schwacher Abglanz des Laternenlichtes ins Zimmer. Der Mann auf der Couch konnte sehen, wie sich die Türklinke langsam nach unten bewegte.
    Er merkte, dass er plötzlich in die lastende Spannung verstrickt wurde. Er konnte nichts dagegen machen. Wie lange man auch in diesem verdammten Beruf stehen mochte - man wurde niemals immun gegen Anfälle von Furcht und Zweifel.
    Die Tür öffnete sich. Aus dem Dunkel, das dahinter gähnte, traten die beiden Menschen, Hand in Hand, zögernd, unsicher, Opfer der von ihnen selbst erzeugten Spannung.
    Plötzlich wurde dem Mann klar, dass sie ihn sehen mussten.
    Er saß genau vor dem Fenster.
    Noch ehe er Zeit hatte, die möglichen Folgen dieser Tatsache zu Ende zu denken, flammte das Licht der Deckenbeleuchtung auf.
    Der Mann lächelte. Es wurde ein ziemlich hölzernes Lächeln, aber genau das wollte er produzieren. »Guten Abend, oder sollte ich Guten Morgen sagen?«
    Die beiden jungen Menschen standen wie erstarrt.
    Seltsamerweise fasste sich Laura zuerst.
    Sie kannte die Wirkung, die sie auf Männer ausübte. Das war einer der Gründe, weshalb sie sich vor keinem Mann zu fürchten vermochte.

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