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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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denn?«
    »Das weiß nicht mal Mr. Flint. Sagt er! Er hat die Polizei verständigt. Und Mr. Stanhope, den Gastgeber.«
    »Na, da werde ich mal mit dem alten Stanhope sprechen.«
    »Lassen Sie meinen Namen dabei aus dem Spiel. Ich habe Sie jedenfalls gewarnt!«
    Ich grinste unlustig. »Eine Warnung von Ihnen ist ungefähr so, als bisse mich eine Klapperschlange, um mir ihre Zuneigung zu beweisen.«
    Ich ließ Shendrick stehen und ging in die Bibliothek.
    ***
    Die Party fand in sämtlichen Räumen des Erdgeschosses statt - die Küche, das Bügelzimmer und die Pantry ausgenommen. Der große Salon und die angrenzende Bibliothek bildeten dabei den eigentlichen Mittelpunkt. Die Terrassentüren standen offen. Einige der Gäste hielten sich im Freien auf.
    Die Terrasse und das nierenförmige Schwimmbassin waren hell erleuchtet.
    Es waren ungefähr dreißig Gäste anwesend. Die Herren waren in der Mehrzahl. Die meisten waren zwischen fünfzig und sechzig; man sah es ihnen an, dass sie Macht und Einfluss hatten. Die Frauen waren jünger. Einige Girls waren kaum älter als zwanzig. Tiffanys Schmuckbestände nahmen sich neben dem, was diese Ladies trugen, wie die Vorräte eines Provinz Juweliers aus.
    Ich konnte Stanhope nicht entdecken.
    Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich um und stellte fest, dass sich das Umdrehen gelohnt hatte.
    Mir gegenüber stand ein junges platinblondes Girl. Sie trug ein schulterfreies Abendkleid aus irgendeinem schimmernden, knisternden Stoff. Das Knistern schien sich bis in ihre Augen fortzusetzen - in diese graugrünen, kalt funkelnden Schächte, die sich wie Edelsteinminen in endlose Tiefen verloren. Ansonsten war nichts an ihr kalt. Das Girl duftete nach aufregendem Parfüm.
    »Ich bin Laura Stanhope«, sagte sie. Ihre Stimme war wie Whisky auf Samt.
    »Sehr erfreut«, sagte ich. »Ich suche gerade Ihren Herrn Vater…«
    »Küssen Sie mich!«, sagte sie zu mir.
    Ebenso gut hätte .sie von mir in diesem Moment einen Handstand in Unterhosen verlangen können.
    »Bitte?«
    »Küssen Sie mich!«, wiederholte sie.
    Ich drehte das Cocktailglas zwischen den Fingern. Es war kühl und feucht und bewies mir, dass ich nicht träumte.
    Ich schaute mich um. Wir standen mitten in der Bibliothek. Ein paar Schritte von uns entfernt klimperte ein intellektuell aussehender Jüngling auf dem Flügel herum. Ein paar Leute starrten uns an. Das wunderte mich nicht. Wenn man so wie Laura Stanhope aussieht, steht man immer im Mittelpunkt.
    »Küssen«, murmelte ich. »Auf die Hand?«
    »Auf die Lippen«, sagte sie. »Und nicht zu flüchtig, bitte.«
    Ich räusperte mich. »Handelt es sich um eine Wette?«
    »Nicht ganz. Ich möchte etwas erreichen. Etwas, das für mich sehr wichtig ist. Mit Ihnen hat das nichts zu tun.«
    »Warum wenden Sie sich ausgerechnet an mich?«
    »Sie sehen gut aus.«
    »Vielen Dank! Wollen Sie jemand eifersüchtig machen?«
    »Ja.« Sie zog einen Schmollmund. Die Augen blieben makellos klar und schön, nicht der geringste Schimmer von Wärme lag darin. »Kostet es Ihnen denn so viel Überwindung, mir den kleinen Wunsch zu erfüllen? Empfinden Sie mich als so abstoßend hässlich?«
    Ich blickte sie an. Sie hatte die Lippen ein wenig geöffnet. Die Augen dämmerten im Schatten langer, gewölbter Wimpern. Ich merkte, dass ich weich wurde. Ich hob die Arme. Laura sagte rasch und beinahe erschreckt: »Nicht jetzt und nicht hier - nicht gleich, meine ich. Sie werden ein bisschen mit mir flirten müssen. Es muss glaubhaft aussehen. Am besten, wir machen das auf der Terrasse. Ich sage Ihnen, wenn es so weit ist. Vielen Dank!«
    Sie ging davon. Ich schaute mich im Zimmer um und bemerkte einen jungen, dunkel gelockten Burschen, dessen Augen mit Lava gefüllt zu sein schienen. Er musterte mich ziemlich finster.
    Ich war ziemlich gewiss, dass der Ärmste eifersüchtig gemacht werden sollte, und bereute plötzlich, Laura dieses verrückte Versprechen gegeben zu haben.
    Schließlich war ich nicht hier, um mich in die Launen und die kleinen, dummen Intrigen übermütiger Twens einspannen zu lassen.
    Nur machte Laura absolut keinen übermütigen Eindruck. Im Gegenteil. Es schien mir so, als verberge sich hinter dem Wunsch eine seltsame und sogar unheimliche Absicht. Wenn ich ein Hollywoodmann gewesen wäre und eine 1965er Hexe für einen Spukfilm gesucht hätte - meine Wahl wäre auf die unterkühlt wirkende Laura Stanhope gefallen.
    Dann sah ich Flint.
    Er saß neben einer aus Europa

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