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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gründe.«
    »Ich bin nicht mal reich.«
    »Dein Vater hat Geld.«
    »Nicht halb so viel wie deiner.«
    »Hören wir auf damit. Wir kommen gleich zum Turnpike. Dort wirst du umkehren.«
    »Oh nein.«
    »Sag mir endlich, wohin wir fahren!«
    Robbins beugte sich vor, um die richtige Abfahrt nicht zu verpassen. Die Armaturenbrettbeleuchtung tauchte sein Gesicht in ein blutiges Rot.
    Seine Stimme klang seltsam verändert, als er sagte: »Wir fahren zu Mr. Cutter.«
    Laura zuckte zusammen. Sie starrte ihn an. »Zu Jack Cutter?«
    »Ja, zu Jack Cutter!«
    Ich riss die erste Tür auf. Dahinter lag ein Schlafzimmer. Niemand war darin zu sehen. Ich stürmte weiter. Erst im vierten Zimmer hatte ich Erfolg. Eine Gestalt torkelte mir entgegen. Es war Jimmy Shendrick. Sein Gesicht und das weiße Dinner-Jackett waren blutverschmiert.
    »Ich, er…«, kam es mühsam über seine Lippen. Dann brach er zusammen. Das Fenster stand offen. Die Gardine bauschte sich träge im Nachtwind.
    Ich sah, dass Shendrick auf dem Bett gelegen hatte. Das Kopfkissen war blutverschmiert.
    Der Einrichtung nach zu urteilen handelte es sich um eines der Gästezimmer.
    Ich trat ans Fenster und blickte hinaus. Das Fenster gehörte zur Seitenfront der Villa. Der Lieferanteneingang lag unmittelbar darunter. Ich stellte fest, dass es nicht viel Mühe kostete, an der Fassade hinauf- oder hinabzuklettern.
    An der Tür drängten sich die jüngeren Gäste, die es geschafft hatten, mir auf den Fersen zu bleiben. Unter ihnen war ein Mädchen. Es stieß einen Schrei aus, als sie den blutenden, offenbar bewusstlosen Shendrick sah. Sie wäre sicherlich zu Boden gesunken, wenn einer der Herren sie nicht aufgefangen hätte.
    »Ist ein Arzt unter den Gästen?«, fragte ich.
    Ratloses Kopfschütteln.
    Ich kniete neben Shendrick und untersuchte ihn flüchtig.
    Er hatte zwei Messerstiche abbekommen, einen am Hals, und einen im Gesicht. Soweit ich es beurteilen konnte, war keine der Wunden lebensgefährlich. Er hatte nicht einmal allzu viel Blut verloren, aber natürlich war der erste Eindruck erschreckend.
    »Ist er tot?«, fragte einer der Gäste.
    Ich richtete mich auf. Stanhope drängte sich keuchend durch die Gästeschar.
    Abrupt blieb er stehen. »Lieber Himmel, auch das noch!«, krächzte er.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Ist das nicht der Kerl, der mit Mr. Flint gekommen ist? Seinen Namen habe ich vergessen.«
    »Er heißt Shendrick«, sagte ich.
    »Stimmt«, nickte Stanhope. »Mr. Flint bestand darauf, dass ich dem Burschen eine Einladung schicke.«
    Ich tastete Shendricks Jackett ab. Die Pistole war verschwunden. »Wohnt ein Arzt in der Nähe?«, fragte ich.
    »Doktor Collins«, meinte Stanhope. »Zwei Straßenzüge von hier entfernt. Er ist mein Hausarzt. Tüchtiger Mann. Ich benachrichtige ihn.«
    Er ging hinaus. Ich holte das Kopfkissen vom Bett und schob es Shendrick unter den Kopf. Er hob die Lider und schaute mich aus dunklen, feuchten Augen an.
    »Wer war es?«, fragte ich.
    »Etwas zu trinken, bitte…«, flüsterte er.
    »Wasser?«
    »Ganz egal.«
    »Ich erledige das schon«, meinte einer der jüngeren männlichen Gäste und stob davon.
    »Wer war es?«, fragte ich abermals.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Shendrick. Er schloss die Augen, als er die Antwort gab.
    Ich war davon überzeugt, dass er log.
    Shendrick befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. Als er den Geschmack des Blutes spürte, verzog er weinerlich das Gesicht. Er öffnete die Augen und fragte furchtsam: »Ist es sehr schlimm?«
    »Ach was, nicht die Spur.«
    »Ich hatte mich hingelegt«, berichtete Shendrick stockend. »Himmel, war ich müde! Auf einmal wurde ich wach. Ich sah den Schatten über mir und das Blitzen des Messers. Da schrie ich. Im nächsten Moment kamen der Schmerz und die Angst.«
    »Was hat Sie so müde gemacht?«
    Shendrick schluckte. Aus der Halswunde sickerte etwas Blut. »Ich möchte wetten, in einem dieser verdammten Drinks war ein Schlafmittel.«
    »Wie viele hatten Sie?«
    »Drei.«
    »Wer hat Sie bedient?«
    »Niemand. Ich hab mir die Gläser einfach vom nächstbesten Tablett genommen.«
    »Woher wussten Sie, dass hier oben eines der Gästezimmer ist?«, erkundigte ich mich.
    »Ich habe den Butler gefragt.«
    Stanhope kam zurück. »Doktor Collins wird in wenigen Minuten hier sein«, versicherte er. Er musterte mich ängstlich. »Wissen Sie schon, was eigentlich passiert ist?«
    »Mr. Shendrick hat zwei Messerstiche abbekommen.«
    »Von wem?«
    »Das kann leider

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