Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Pistole. Einfach so, ich bediente mich dabei keiner Tricks und keiner besonderen Schnelligkeit. Im Gegenteil. Ich ging geradezu behutsam vor. Robbins konnte es sich nicht leisten, abzudrücken.
    Er war so verdattert, dass er sich die Pistole widerstandslos abnehmen ließ.
    Die Verblüffung währte jedoch nur eine Sekunde.
    Dann schlug er zu.
    Seine Reaktion hatte sich vorher in einem Aufblitzen der Augen angekündigt; sie kam für mich also nicht ganz unerwartet. Er schickte einen linken Haken auf die Reise.
    Ich drehte mich ab und tauchte unter der Faust hinweg. Im nächsten Moment hatte ich die Deckung oben, gerade noch rechtzeitig, denn Robbins stach diesmal messerscharf die Rechte heraus. Unsanft flog ich gegen die Wand.
    Ich konterte und versorgte Robbins mit einem rechten Haken, der gute Nehmerqualitäten voraussetzte.
    Robbins Onyxaugen bekamen einen synthetischen Schimmer. Der Mann griff in die Luft, als suchte er nach einem Halt. Dann sackte er zusammen.
    Aus der Art, wie er zu Boden ging, zog ich den Schluss, dass er für die nächsten zwei oder drei Minuten nicht vernehmungsfähig sein würde.
    Da ich sicher war, dass ich ihn nicht verletzt hatte, beschloss ich, ihn liegen zu lassen und Stanhope zu informieren. Vermutlich wartete der Alte bereits auf mich.
    Als ich den kleinen quadratischen Flur erreichte, musste ich feststellen, dass die Kellertür verschlossen war. Ich rüttelte daran. Ohne Erfolg.
    War Stanhope durch den Lieferanteneingang hinausgegangen? Auch diese Tür war verschlossen; im Übrigen hatte ich ja die Schritte des Hausherrn auf einer Holztreppe gehört.
    Ich bemerkte die offen stehende Tür der Besenkammer und trat näher.
    Was hatte Stanhope gesucht?
    Ich tastete das Fach ab, für das Stanhope sich so lebhaft interessiert hatte. In das Holz war ein kleiner Schalter eingelassen.
    Als ich ihn betätigte, schwang die ganze sogenannte Besenkammer zur Seite. Ein etwa mannsbreiter Eingang wurde frei: Von hier führte eine schmale, erleuchtete Holztreppe in den Keller.
    Es gab für mich keinen Zweifel, dass Stanhope diesen Weg genommen hatte. Vermutlich war die Tür automatisch in die alte Lage zurückgeglitten.
    Ich beschloss die Probe zu machen.
    Ich ging die Treppe hinab.
    Als ich die siebte Stufe erreicht hatte, bemerkte ich ein in die Wand eingelassenes elektronisches Steuergerät, eine Art Radarauge. In dem Moment, da ich es passierte, schwang die Besenkammer in die alte Position zurück.
    »He, wo bleiben Sie denn?«, rief Stanhope mir von unten zu. In seiner Stimme lagen Ungeduld und Nervosität.
    In wenigen Sekunden war ich bei ihm. Er stand am Fuß der Treppe. Von hier führte ein schmaler, weiß getünchter Gang zu einer rot gestrichenen Tür - der Einzigen, die sich hier unten befand. Der Korridor war mit einem grünen Läufer ausgelegt. Als Lichtquelle dienten zwei Deckenlampen.
    Stanhope ging voran, auf die Tür zu.
    Er stieß sie auf und trat zur Seite, um mich eintreten zu lassen.
    Einen Schritt hinter der Schwelle blieb ich stehen.
    Der Raum war ziemlich groß. Die Einrichtung bestand aus einer Mischung von Stil- und Büromöbeln. Dominierendes Möbelstück war ein schwerer geschnitzter Schreibtisch.
    Hinter diesem Schreibtisch ragte eine menschliche Hand hervor.
    Die Hand war braun und faltig wie die einer Mumie und seltsam verkrampft.
    Ich sah sofort, dass es die Hand eines Toten war.
    ***
    Langsam setzte ich mich in Bewegung. Ich trat an den Schreibtisch.
    Der Mann auf dem Boden war Mr. Flint.
    Er lag auf dem Rücken. Die Augen waren weit geöffnet. Die Lippen bildeten einen blutleeren, verkniffenen Strich.
    Die Hosen waren ihm ein wenig in die Höhe gerutscht, sodass man die schwarzen Seidensocken und einen Ansatz der dünnen, braunen Beine sah. In den auf Hochglanz polierten Lackschuhen fing sich das Licht der Deckenlampe.
    Irgendjemand hatte ihm den Schädel zertrümmert.
    Die Mordwaffe lag neben Flint auf dem Teppich.
    Es war die schwere, klobige Taschenuhr.
    Ihr Deckel war aufgesprungen. Die Uhr war stehen geblieben; ihre Zeiger wiesen auf dreiundzwanzig Uhr fünfzig.
    Es schien mir so, als starre mich der aufgemalte Totenschädel höhnisch an.
    »Finden Sie den Mörder!«, keuchte Stanhope neben mir. »Sie müssen ihn finden.«
    Ich ließ mich neben Flint auf den Boden nieder. Ich prüfte den Puls, aber da gab es nichts mehr zu fühlen. Flint war tot.
    Ich richtete mich auf und schaute mich im Zimmer um. »Was ist das hier?«
    »Was meinen Sie?«, fragte Stanhope. Ich

Weitere Kostenlose Bücher