0408 - Amoklauf der Mutanten
Ihnen zu töten, um ihre Zellaktivatoren zu bekommen, denn mit Unterstützung aller acht Mutanten würde es nicht schwierig sein, die Aktivatoren anderer Menschen zu rauben.
Das Funkgerät summte pausenlos. Offenbar versuchten die Kommandanten der dabrifanischen Flotte und auch die Behörden von Welshire ständig mit Dabrifa zu sprechen Vigeland kümmerte sich nicht um die Funkanlage. Inzwischen würden die Terraner Jagd auf die Mutanten machen. Daraus, so hoffte Vigeland, würde schließlich eine Situation entstehen, die die kranken Mutanten zwingen würde, mit dem Imperium Dabrifa und dem Carsualschen Bund zusammenzuarbeiten Vigeland öffnete die Tür und trat auf den Gang hinaus. Innerhalb des Gebäudes war es still. Die Mitarbeiter des Kolonialamtes hatten ihre Arbeitsplätze längst verlassen. Durch ein Seitenfenster des Ganges konnte Vigeland sehen, daß auf der anderen Straßenseite ein paar Häuser brannten. Niemand unternahm einen Versuch, den Brand zu löschen. Auf der Straße lagen Tote zwischen Trümmern und umgekippten Fahrzeugen. Die Szene wurde von den Flammen gespenstisch beleuchtet.
Vigeland ging weiter bis zum Lift und überzeugte sich, daß dieser noch funktionierte. Er ließ sich ins Erdgeschoß hinabfahren und trat in den großen Vorraum. Neben dem Empfang lagen zwei tote Männer. Auf der anderen Seite des Raumes, wo eine moderne Sitzgruppe untergebracht war, hockte ein etwa dreijähriges Kind am Boden und versuchte ein paar künstliche Blumen mit den Zähnen zu zerreißen. Vigeland blickte weg.
Von der Straße hörte er Schreie. Immer wieder kam es zu Explosionen. Vigeland wunderte sich, daß die Beleuchtung noch nicht ausgefallen war. Er blickte auf die Uhr. In vier Stunden war diese Nacht vorüber. Gleichgültig, wie alles ausging: Vigeland würde diese Nacht nie vergessen.
Der Druck in Vigelands Gehirn hatte nachgelassen, und er atmete erleichtert auf. Seine Theorie war also richtig; er brauchte nur etwas Ablenkung, um die Suggestiv-Befehle der Mutanten leichter ignorieren zu können.
Ein Geräusch ließ Vigeland herumfahren. Nichts war zu sehen.
Er kroch hinter den Empfangsschalter und versteckte sich. Durch einen Schlitz beobachtete er den Vorraum.
Dann geschah etwas, was jedem Menschen, der nicht Vigelands Ausbildung besaß, einen großen Schrecken eingejagt hätte.
Die Tür des Hauptportals öffnete sich, ohne daß jemand zu sehen war.
Vigeland wußte die Erklärung für dieses Geschehen. Eine oder mehrere Personen betraten das Verwaltungsgebäude im Schutzfeld eines unsichtbar machenden Deflektors.
Rhodans Agenten waren also bereits in Loorock und suchten nach den Mutanten.
Warum aber kamen sie ausgerechnet hierher? fragte sich Nos Vigeland erstaunt.
Gleich darauf vernahm er die Stimmen zweier Männer.
„Ich bin erstaunt, daß sie uns bis hierher vordringen ließen, Perry", sagte die Stimme Lordadmiral Atlans.
Der Angesprochene, zweifellos Perry Rhodan, antwortete: „Sie gehen kein Risiko ein. Sie wissen genau, daß wir beide zu schwach sind, um sie zu überwältigen. Das ist unsere Chance.
Vielleicht können wir bis zu ihnen vordringen und mit ihnen reden."
„Du willst also tatsächlich in den Keller?" erkundigte sich Atlan.
„Ja", erwiderte Rhodan. „Dazu werden wir unsere Mikrodeflektoren ausschalten und uns sichtbar machen. Die Mutanten sollen nicht mißtrauisch werden."
Wenige Augenblicke später wurden Atlan und Perry Rhodan inmitten des Vorraums sichtbar. Sie trugen Schutzanzüge und Energietornister, die sie jedoch jetzt ablegten.
Vigeland hielt den Atem an und bewegte sich nicht.
Noch erregender als das Auftauchen Atlans und Rhodans war für Vigeland die Tatsache, daß sich die acht Mutanten in diesem Gebäude aufhielten. Den Worten der beiden Ankömmlinge war zu entnehmen, daß sie die Mutanten im Keller des Hauses vermuteten.
Vigeland biß sich auf die Unterlippe. Nie wären er oder einer seiner Verbündeten auf den Gedanken gekommen, die Flüchtlinge im zentralen Gebäude der Stadt zu suchen.
Der ehemalige Major überlegte fieberhaft. Er mußte sich jetzt aktiv in das Geschehen einschalten, denn es war durchaus möglich, daß es Perry Rhodan gelang, die Mutanten zu besänftigen. Dann war für Vigeland alles verloren.
Er beobachtete, wie Rhodan und dessen arkonidischer Freund den Lift betraten, um in den Keller zu fahren. Kaum waren sie verschwunden, verließ Vigeland sein Versteck. Mit wenigen Sätzen erreichte Vigeland die Treppe, die ebenfalls in
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