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0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort zu geben, das erledigte der Blutsauger von allein. Er ließ seine beiden Lanzen innerhalb des Drachenrestes stecken, bewegte seinen Körper ruckartig nach hinten, drückte seine Arme zurück und fasste nach den breiten Schulterstücken seines Umhangs. Ein kurzer Ruck, dann fiel der Umhang zu Boden und faltete sich dort zusammen.
    Ein nackter Vampir stand vor uns.
    Ich war erstaunt. Er hatte einen fahlweißen, bleich schimmernden Körper, bei dem ich nicht erkennen konnte, ob das Skelett von einer Hautschicht überzogen war, so mager wirkte er. Wenn er eine Haut hatte, musste sie sehr dünn sein.
    Wir hatten beide das Gefühl, dicht vor der Lösung des Rätsels zu stehen, auch Ria, denn sie nickte und flüsterte mir zu: »Ich glaube, jetzt passiert es.«
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Der Vampir schaute zuerst in den Krater hinein, bückte sich, ging noch einen Schritt vor, trat mit seinen dürren Füßen schon ins Leere und rutschte mit den Hacken an der Innenseite des Kraters entlang.
    Das auch nicht mehr lange, denn er verschwand vor unseren Augen in der Tiefe des Kraters.
    Und der war mit der geschmolzenen Drachenhaut gefüllt.
    »Wie bei Siegfried!«, flüsterte ich.
    »Was meinst du, John?«
    »Schon gut.«
    Ria war nicht zufrieden. »Meine Güte, wenn wir jetzt vorgehen und in den Krater hineinschauen könnten.«
    »Das geht leider nicht.«
    »Wieso denn?« Sie schlug gegen ihre Stirn. »Entschuldige, aber ich war dumm. Natürlich, wir stehen hier auf einer Insel zwischen den Zeiten, und da ist es…«
    Ich hatte Geräusche gehört. Sie drangen aus dem Krater. Es war ein wohliges Ächzen und Stöhnen, als würde sich der Badende so gut wie noch nie fühlen.
    Er genoss es, in der geschmolzenen Drachenhaut baden zu können, die seinem Körper einen kaum zu durchdringenden Schutzschirm gab.
    Er kam zurück.
    Wir schauten schräg in den Krater hinein, konnten zwar die geschmolzene Drachenhaut nicht erkennen, aber dafür das Paar Arme, das aus der sirupartigen Masse herausragte. Am Rand des Kraters versuchten sich die Hände hochzuziehen. Da war das Gestein erkaltet und nicht mehr so weich wie bei der Entstehung des Kraters.
    Der Vampir zog sich hoch.
    Er hatte im Blut und in der Haut des Drachen gebadet. Gestärkt kam er zurück – und grün.
    Diesmal passte er zu Aibon.
    Es gab keinen Flecken an seinem Körper, der von dieser grünen Masse verschont geblieben wäre. Sie hatte ihren Weg überall hingefunden. In die Ohren, die Nase, bestimmt auch in den Mund. Noch war sie nicht erkaltet und erhärtet, sodass sie an einigen Stellen in dicken, schleimigen Tropfen zu Boden fiel.
    Der Vampir blieb stehen, streckte sich, drückte die Arme hoch und zur Seite. Er sorgte dafür, dass jede magere Falte seines Körpers von der Haut des Drachen bedeckt wurde.
    Dann erst war er zufrieden.
    Mit einer etwas träge wirkenden Bewegung wandte er sich nach links und ging dorthin, wo die Überreste des Monstrums lagen und vor sich hin kokelten.
    Der jetzt grünhäutige Vampir hatte noch etwas vergessen. Die Lanze steckte wie ein Zeichen des Todes im verbrannten Kadaver.
    Der Blutsauger zog sie hervor, warf sie in die Luft, und während des Überschlags fing sie wieder Feuer.
    Geschickt fing er die gefährliche Waffe auf.
    Mit einem letzten Blick auf den vernichteten Drachen verließ er den Ort des Geschehens. Ob er uns gesehen hatte, konnte ich nicht sagen. Er verschwand so schnell, wie er gekommen war.
    Zurück blieben zwei staunende Menschen – Ria und ich. Sie schüttelte den Kopf. Ihre Haare gerieten dabei in Bewegung und strichen kitzelnd über meine Wangen.
    »Das ist mir alles unbegreiflich!«, hauchte sie. »Das glaubt mir keiner.«
    Ich lachte leise. »An so etwas kann man sich gewöhnen, Ria. Mir ergeht es nicht anders.«
    »Der Vampir ist weg, wir sitzen hier. Was sollen wir tun, John? Wie kommen wir hier weg?«
    Ich schaute zu den Vulkanhügeln hin. »Eine gute Frage, meine Liebe. Wirklich.«
    »Weißt du die Antwort?«
    »Nein.«
    Ria überlegte. »Es wäre also theoretisch möglich, dass wir für immer eingeschlossen bleiben.«
    »Das wäre es, aber daran will ich nicht glauben. Nein, man hat uns nicht umsonst diese Szene vorgeführt. Auch in anderen Welten und Reichen geschieht nichts ohne Grund.«
    »Wie Recht du hast, John Sinclair.«
    Ich zuckte zusammen, denn nicht Ria hatte mir diese Antwort gegeben, sondern eine andere Frau, deren Stimme mir ebenfalls bekannt war. Ich kam auch sehr schnell

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