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0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen wir aus diesem Dilemma wieder heraus?«
    Ich lachte scharf. »Wir müssen warten.«
    »Oder ihn suchen«, meinte Suko.
    »Ja, das ginge auch.«
    »Aber draußen liegt Nebel. Suko und ich haben alles versucht«, widersprach Patrick. »Der kann sich anschleichen, ohne dass wir etwas davon merken.«
    »Dann warten wir eben, bis er kommt«, sagte Suko.
    »Ins Haus?«, fragte Helen schnell. Sie blickte aus großen Augen in die Runde. »Schon wieder?«
    »Es ist die einzige Chance, um ihn zu packen. Wir alle sind seine Lockvögel«, erklärte ich.
    Nach diesen Worten wurde es ruhig. Jeder hing seinen Gedanken nach. Nur das Feuer im Kamin knisterte. Manchmal knallten die Holzstücke.
    Helen schaute zum Kamin hin, als rechnete sie damit, dass jeden Augenblick der Vampir dort erscheinen würde.
    Er kam nicht, aber wir hörten etwas.
    Es begann mit einem leisen Heulen.
    Sofort saßen wir starr. »Die Banshee«, hauchte Helen. »Ja, das ist sie. Hört ihr sie nicht?«
    Wir nickten.
    »Aber wo?«, fragte Ria.
    »Überall und nirgends«, flüsterte Suko. »Sie sind zu mehreren, man kann es hören!«
    In der Tat hatten sich noch andere Laute hineingemischt. Das Heulen wurde von einem Kreischen überlagert, das sich anhörte, als würde jemand unter starken Schmerzen leiden.
    »Die ist in der Nähe«, sagte Suko und drückte sich von seinem Stuhl hoch. Er legte seine rechte Hand auf den Griff der Dämonenpeitsche, die im Gürtel steckte.
    Nur die beiden Frauen saßen noch auf der Bank. Wir hatten uns vor dem Tisch verteilt, die Köpfe in den Nacken gelegt und schauten zur Decke hoch.
    »Über dem Dach.«
    »Die kreist«, flüsterte Suko.
    »Man könnte hinausgehen und nachschauen!«, schlug Patrick vor.
    Wir waren dagegen und erhielten auch die Bestätigung, denn die Gefahr lauerte nicht mehr draußen, sie befand sich bereits im Haus.
    Es begann mit einem Fauchen.
    Gleichzeitig rumpelte es im Kaminschacht. Das Feuer auf dem Rost wurde von einer anderen Kraft dem Gitter entgegen – und dabei platt gedrückt. Hervorgerufen durch den plötzlichen Windstoß, der ein Vorbote für dasjenige Wesen war, das seinen Weg durch den Kamin in das Feuer gefunden hatte.
    Eine Banshee.
    Und sie brannte!
    ***
    Sie war wie ein Komet gekommen und von oben her durch den Kamin gejagt. Ein fürchterliches Wesen, eine Mischung aus Mensch und Geist, dabei in Flammen stehend, die sie wie einen Kometenschweif hinter sich herzog, denn sie blieb nicht im Kamin, sondern fuhr in einem Halbbogen in die Höhe.
    Dort prallte sie gegen die Decke.
    Noch einmal heulte sie auf. In den Laut hinein sahen wir sie bereits zerplatzen, und ein pilzartiger Funkenregen jagte auf unsere Köpfe nieder.
    Funken können Flammen entfachen, das wussten wir, deshalb spritzten wir zur Seite in verschiedene Richtungen weg.
    Die Funken erwischten uns nicht. Sie glühten auf dem Steinboden der großen Küche aus, und es waren praktisch die Reste der Banshee, von der nichts mehr zurückgeblieben war.
    Suko fand seine Sprache als Erster zurück. »Verflixt noch mal, der räumt aber auf. Es ist die Zweite innerhalb kurzer Zeit, deren Tod ich erlebt habe.«
    Patrick gab Suko Recht und fügte noch etwas hinzu. »Eine Legende prophezeit, dass unser Land sterben wird, wenn es keine Banshees mehr gibt.«
    »Glaubst du daran?«, fragte ich.
    »Allmählich ja.«
    Suko sah mich an. »Wir sollten zusehen, dass wir den Vampir endlich zu fassen kriegen. Der führt uns hier an der Nase herum.«
    »Hast du einen Vorschlag?«
    »Noch nicht.«
    »Dann lass dir etwas einfallen.«
    »Ob er noch einmal an den Ort seiner Untaten zurückkehren will?«, fragte Suko nach einer Weile.
    »Du denkst an das Haus?«
    »Ja.«
    Ich wiegte den Kopf. »Er jagt Banshees und keine Menschen.«
    »Weshalb ist er dann in Gesines Zimmer gestürmt?«, fragte Suko.
    »Ja«, mischte sich Patrick ein. »Der muss einen Grund gehabt haben, uns aufs Korn zu nehmen.«
    »Und der Grund sitzt hier!«
    Wir alle waren überrascht, denn Ria Rush hatte gesprochen.
    Erstaunt schauten wir sie an, als sie sich erhob.
    »Mein Kind«, sagte Helen.
    »Ich bin nicht dein Kind, Mutter, das weißt du. Ich hatte andere Eltern.«
    »Ja, das wissen wir, aber…«
    »Ich kenne jetzt meine wahre Mutter«, erklärte Ria. »John weiß Bescheid. Euch anderen möchte ich es jetzt sagen.« Ihr Gesicht war starr geworden. »Meine wahre Mutter heißt Miriam di Carlo. Und sie ist eine Banshee.«
    Jetzt war es heraus. Selbst Suko wunderte sich, die Rushs

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