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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar
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Telefons. Sollte sich irgendetwas Besonderes ergeben, wenn wir erst einmal im Haus sind, verständigen Sie unseren Chef. Benutzen Sie Kennwort Charlie, und Sie werden sofort mit ihm verbunden.«
    »Okay, Sir.«
    Eine Weile rauchten wir schweigend. Dann fuhr Phil den Dienstwagen an den Straßenrand und ließ ihn ausrollen. Wir stiegen aus.
    »Das Haus liegt auf dieser Straßenseite«, sagte Phil halblaut.
    Ich wandte mich an Baines.
    »Dann gehen Sie besser hinüber auf die andere Seite. Da dürfen Sie einen besseren Überblick haben.«
    »Ja. Sir.« Er warf uns einen nachdenklichen Blick zu. »Sie wagen sich da in die Höhle des Löwen!«
    Phil grinste flüchtig.
    »So schlimm wird es schon nicht werden«, meinte er. »Und irgendwer muss den Senator schließlich rausholen, nicht wahr?«
    Wir nickten uns noch einmal zu, dann mischte sich Baines in den Strom der Passanten, der gerade die Straße überquerte. Phil und ich schlenderten langsam den Gehsteig hinab nach Süden.
    Das vierte Haus waries. Es hatte mit dem Erdgeschoss zusammen drei Stockwerke, war aber nicht sehr breit. Außer der Haustür gab es nach beiden Seiten je zwei Fenster. Im Vorbeigehen sah ich, dass es nur eine einzige Klingel neben der Haustür gab.
    »Von vorn ist nichts zu machen«, brummte ich.
    »Nein. Das hatte ich auch nicht erwartet. Wir müssen sehen, dass wir auf die Hinterhöfe kommen.«
    Im übernächsten Gebäude stand die Haustür offen. Eine solche Gelegenheit lässt man sich nicht entgehen. Wir huschten hinein, durch den langen Hausflur und hinaus auf den Hof. Gerümpel und ein paar Taubenställe ließen nur wenig Platz frei. Wir wandten uns nach rechts. Eine knapp mannshohe Mauer bildete die Grenze zum Nachbarhof. Sie war für uns kein Hindernis.
    Bei der zweiten Mauer waren wir vorsichtiger. Dahinter lag der Hof, der zu dem Haus von Nap Less gehörte. Wenn sie zufällig zu einem der hinteren Fenster herausblickten, konnte unser ganzer Plan daran scheitern.
    Ich faltete die Hände, Phil stieg hinein und schob sich langsam hoch. Er spähte über die Mauer und betrachtete das Haus gründlich.
    »Ich kann niemand sehen, Jerry«, rief er leise.
    »Okay. Dann riskieren wir es.«
    Phil ließ sich drüben hinabgleiten. Er tat es geräuschlos. Ich sprang hoch, bis ich die Mauerkrone dieser höheren Mauer zu fassen bekam, machte einen Klimmzug und schwang mich hinauf. Leise wie Phil ließ ich mich drüben hinab und lief geduckt zum Haus.
    Phil hatte an der Hintertür gelauscht. Er schüttelte den Kopf.
    »Nichts zu hören. Absolut nichts.«
    »Vielleicht lässt sich die Tür öffnen?«, fragte ich leise.
    Phil sah an der nackten Hauswand hoch. Es würde schwer sein, über die Dächer einen Zugang zu finden, denn beide benachbarten Häuser waren vier Stockwerke höher. Es blieben also nur die Kellerfenster oder die Hintertür.
    »Wir sollten es mal versuchen«, meinte ich. »Es wäre bequemer, als der Einstieg in den Keller.«
    »Okay.«
    Phil legte die Hand auf die Türklinke und drückte sie millimeterweise nach unten. Ich stand dicht neben ihm und hielt den Atem an. Plötzlich waren drinnen im Haus deutlich Schritte zu hören.
    Sie schienen sich der Tür zu nähern, an der wir standen. Blitzschnell ließ Phil die Klinke los. Wir sahen uns um. Es gab kein Versteck, das groß genug gewesen wäre, uns beide aufzunehmen. Wir hatten also gar keine andere Wahl.
    Wir zogen die Dienstpistolen aus dem Schulterhalfter. Phil drückte sich links, ich mich rechts von der Tür gegen die Hauswand. Die Schritte hatten jetzt die Tür erreicht. Wir hörten einen Schlüssel klirren und den Riegel im Schloss quietschen, als er bewegt wurde. Die Tür ging auf.
    Ein breitschultriger Kerl kam mit einem kleinen Tablett heraus, auf dem die Scherben eines zerbrochenen Whiskyglases lagen. Er steuerte auf die Mülltonne zu, die dicht neben der Hof mauer stand. Als er zwei Schritte gemacht hatte, musste er mich aus den Augenwinkeln bemerkt haben. Er fuhr herum.
    »Keinen Laut!«, warnte ich leise und hob die Mündung meiner Pistole, damit er hineinblicken konnte. »Gehen Sie langsam zur Mülltonne, werfen Sie die Scherben hinein und kommen Sie zurück.«
    Der Beschreibung nach musste es Nap Less sein. Er presste die Lippen aufeinander und musterte zuerst mich und dann Phil, während ich sprach. Als ich geendet hatte, zögerte er einen Augenblick. Endlich machte er kehrt und setzte seinen Weg zu der Mülltonne fort. Wir hörten das Klirren der Scherben, als er sie in
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