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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gangstern gemeinsame Sache gemacht haben.«
    Doone kicherte leise.
    »Ich? Sehen Sie mich an! Welcher Gangster würde sich auf einen Säufer verlassen? Ich bin kein Gangster, nein, aber es würde mich auch kein Gangster haben wollen. Moral ist eine Frage der Gelegenheit.«
    »Das glauben Sie selbst nicht«, widersprach Steve.
    »Vielleicht nicht, vielleicht doch, was macht es schon. Trink dir einen, Bruder, und das Leben wird rosig. Geh zur Marine und sieh die Welt - besauf dich und vergiss die Welt. Wie die Blauen Jungs sagen.«
    »Hören Sie, Doone, es ist mir ernst. Vor ein paar Stunden wurde ein Mann gekidnappt. Wir wissen nicht einmal, ob er jetzt noch am Leben ist. Wir hoffen es. Aber wir wissen es nicht. Sie könnten uns vielleicht helfen, ihn zu finden.«
    »Ich? Sie machen Witze. Noch nicht einmal im Delirium würde ich mich für so etwas hergeben.«
    »Haben Sie in den letzten Wochen öfters über die neue Brücke gesprochen?«
    »Das Verrazano-Ding? Mann, worüber lohnt es sich denn sonst noch zu sprechen? Da bauen sie Brücken, die tausend Jahre halten könnten, und nebenbei ein paar von diesen verfluchten Bomben, damit die Brücken nur ja nicht alt werden. Eine Brücke, Mann, wissen Sie, was das ist? Können Sie sich vorstellen-, was ein Mann fühlt, wenn er zwei Ufer verbindet, die seit Ewigkeiten getrennt waren? Wenn er aus einer Insel einen Teil des Festlandes macht? Eine Brücke… Ach, Mann, Sie haben keine Ahnung.«
    »Die Verrazano-Brücke soll gesprengt werden. Von Gangstern. Heute Nachmittag.«
    Mac Doone runzelte die ohnedies faltenreiche Stirn, dann kicherte er plötzlich wieder.
    »Die Verrazano-Brücke? Gesprengt? Dass ich nicht lache. Die hängt dreizehnhundert Yards weit frei in der Luft, und nicht einmal ein Orkan wird sie wegblasen können. Die beiden Pfeiler brauchten sie nicht einmal zu verankern. Eigengewicht und Belastung drücken sie so unverrückbar fest in den Grund, dass nichts sie wegbringen kann. Lassen Sie ruhig ein paar Verrückte mit ein bisschen Dynamit spielen. Das wäre, als ob Sie einen Riesen mit der Stecknadel piken.«
    »Es sind'fünf Tonnen von einem hochwertigen Sprengstoff gestohlen worden, Mac Doone Fünf Tonnen!«
    »Fü… Oh, verflucht!«
    Doones Hände wurden lebendig. Es war, als ob sie über etwas dahinglitten, das seine ganze Liebe besaß. Dabei murmelte er unverständliche Laute vor sich hin. Bis er jäh abbrach und Steve fest anblickte.
    »Das ist Ihr Ernst, G-man?«
    »Mein voller Ernst.«
    Doone stemmte sich in die Höhe.
    »Dieses Schwein«, murmelte er. »Dieser verdammte Gangster. Und ich dachte, er interessierte sich für die Brücke. Hundertmal habe ich ihm einen Vortrag über die Brücke gehalten. Es gibt keine Zeile, die ich nicht darüber gelesen habe. Ich weiß alles von ihr, als ob ich sie gebaut hätte. Ich habe ihm gesagt, dass man kanadische Mohawkindianer nimmt, wenn es darum geht, in der Höhe eines Wolkenkratzers herumzuturnen, um die Stahltrosse von einem Pfeiler zum anderen zu spannen. Ich habe ihm gesagt, wie viel Geld eine solche Brücke kostet, die die Menschen zueinander bringt, und wie viel Geld ein verdammter Bomber kostet oder eine der großen Raketen. Ich dachte, der Kerl interessiert sich dafür.«
    »Wer?«, fragte Steve. Sein Mund war vor Spannung ausgetrocknet.
    »Abby Hillery«, sagte Mac Doone.
    ***
    Mr. High saß in der Funkleitstelle des Distriktgebäudes. Er hatte einen Telefonhörer in der Hand.
    »Ziehen Sie Ihre Streifenwagen zurück«, sagte er dem Einsatzleiter der Stadtpolizei. »Von jetzt an übernehmen wir den Rest. Die Geschichte ist zu gefährlich. Sie haben den Senator.«
    »Okay, mir soll es recht sein. Ich bin nicht scharf darauf, mir an so einer Sache die Finger zu verbrennen«, tönte es durch die Leitung. »Können wir sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Im Augenblick nicht. Wenn Sie nur dem nächsten Revier einen Hinweis gäben, dass sie ein paar Leute in Bereitschaft halten sollen, wäre ich Ihnen dankbar.«
    »Okay. Hals- und Beinbruch. Für Sie und Ihre G-men!«
    »Danke.«
    Der Chef legte den Hörer aus der Hand und blickte auf die große Karte von Manhattan. Ein kleines Automodell, das magnetisch war und dadurch selbsthaftend, wurde von einem G-man gerade langsam die Second Avenue südwärts geschoben. Ein anderes kam aus der Canal Street von Westen heran. Ein drittes dieser kleinen, weißen Spielzeugautos stand auf der St. James Plaza mit Richtung nach Norden. Es gab nur ein rotes Auto, und das

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