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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar
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ein stechender Blick zu Steve. Dillaggio grinste flüchtig und ließ ein paar Geldscheine sehen und blitzschnell wieder verschwinden.
    »Kennen Sie ihn?«, fragte der Wirt.
    Steve überlegte blitzschnell. Er hatte Mac Doone noch nie gesehen; also durfte er sich nicht aufs Glatteis locken lassen. Er schüttelte den Kopf.
    »Bisher noch nicht«, gab er zu. »Mac ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Er wurde mir genannt als Mann, der bei bestimmten Aufgaben behilflich sein könnte. Und als ein Mann, der den Dollar nicht verachtet.«
    »Sagen Sie lieber: als ein Mann, der gern mal was Besseres trinken würde als den billigsten Wermut. Mac Doone sitzt da hinten in der Ecke, wo die beiden Pennbrüder ihren Rausch ausschlafen. Und wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Geben Sie Mac nicht das Geld, das Sie ihm zugedacht haben, auf einmal. Er würde es doch nur dazu verwenden, es mit Lokalrunden sinnlos zu verschleudern. Statt es sich mal so einzuteilen, dass er Morgen auch noch einen Schluck dafür bekäme.«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt«, versprach Dillaggio, wandte sich um und schlenderte zu dem Wrack eines Mannes, der mit hohlen Wangen, rot geäderten Augen und zitternden Händen in der hintersten Ecke der Kneipe vor einem Glas Wermut hockte.
    »Hallo, Mac!«, sagte Steve.
    Der Hagere hob den leise schaukelnden Kopf. Seine Augen blinzelten.
    »Kennst du mich'!«, fragte er mit monotoner Stimme. »Wer bist du?«
    Steve zog sich einen freien Stuhl heran. Auf der anderen Seite des Tisches hatten zwei betrunkene Tramps ihre Köpfe auf die Tischplatte gelegt und schnarchten leise vor sich hin.
    »Ich bin Steve«, sagte Dillaggio. »Ich wollte ein paar Auskünfte von dir. Natürlich nicht umsonst, Mac. Ein Zehner schaut dabei heraus für dich.«
    »Zehn Dollar?« Doones Augen begannen zu funkeln.
    »Ja. Genau. Also, wie ist es?«
    Doone kippte hastig den Rest seines Wermuts hinunter und schrie mit schriller Stimme nach Gin. Steve ging zurück an die Theke, um das Getränk zu holen, weil es hier keine Bedienung gab. Eine gewisse Unruhe hatte Steve erfasst, aber er gab sich Mühe, sie nicht zu zeigen. Dieser Mann sollte einen Senator entführt und einen Anschlag auf die größte Hängebrücke der Welt organisiert haben? Es schien unmöglich. Aber Steves Gedanken zielten auf etwas anderes.
    »Cheers, Mac«, sagte er freundlich und stellte dem heruntergekommenen Mann den Gin vor die Nase.
    Mac Doone griff mit einer beinahe feierlichen Geste danach.
    »Steve«, murmelte er. »Und da sagte die alte Großmutter zum Teufel: Scher dich weg, ich kenne dich nicht, und ich will nichts mit dir zu tun haben. Prost!«
    Mac Doone kippte die erste Hälfte seines Drinks, überlegte einen Augenblick und schüttete den Rest hinterher. Steve Dillaggio beobachtete ihn aufmerksam. Der Alkohol mochte den Körper dieses Mannes schon halb zerstört haben. Sein Geist schien frischer zu sein, als es zunächst scheinen mochte.
    »Hören Sie, Mister Doone«, sagte Steve leise, nachdem er sich zu einer anderen Taktik entschlossen hatte, »ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen. Beantworten Sie sie, kriegen Sie den versprochenen Zehner. Weigern Sie sich, so könnte es für Sie unangenehm werden.«
    »Kunststück«, kicherte Mac Doone. »Mich könnte ein Vierzehnjähriger niederschlagen.«
    »Ich habe nicht die Absicht, Sie zu verprügeln.«
    »Wie wollen Sie mir dann Schwierigkeiten machen? Ich habe keinen Job, aus dem Sie mich rausekeln könnten. Ich habe kein Zimmer, das man mir kündigen kann. Ich schlafe im Asyl oder auf einer Bank, wenn das Wetter danach ist.«
    Steve entschloss sich, alle Karten auf den Tisch zu legen. Dieser Mann erweckte nicht den Eindruck, als ob er restlos aus dem sozialen Gefüge dieser Welt hinausgeglitten war. Er mochte vom Alkohol nicht mehr loskommen, gut, aber er war noch nicht in dem Stadium, wo alle moralischen Bindungen ihren Wert verloren haben.
    »Ich bin G-man, Mister Doone«, sagte Steve leise und legte seine Brieftasche auf den Tisch. Er klappte das lederne Etui auf. Unter der Zellophanhülle steckte der Dienstausweis mit Lichtbild, Siegel und Unterschrift. Rechts blitzte der Stern des FBI.
    »G-man?«, fragte Doone, ohne den Blick von dem glitzernden Stern zu wenden. »Ein G-man? Mann, ich bin doch kein Gangster.«
    Steve steckte seine Brieftasche wieder ein.
    »Das weiß ich, Mister Doone«, sagte er ernst. »Natürlich sind Sie kein Gangster. Aber wir fürchten, dass Sie mit ein paar
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